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Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Titel: Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut
Autoren: Ivy Anderson
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beiden Teilnehmer des Gangbang befragen. Meine Suche im Harz hatte diese ja unterbrochen. Das war die zweite Spur.
    Einige sichere Umwege nehmend und immer wieder kontrollierend, ob jemand mich verfolgte, fuhr ich zu meiner Hauptwohnung. Der Anwalt wartete hier. Sollte er also frei kommen.
    Im Appartementhaus herrschte eine angenehm vornehme Stille. Diese war innerhalb der Hektik dieser schmutzigen Stadt sehr wohltuend.
    Der Wachdienst grüßte mich dezent.
    „Ich muss noch einige Dinge holen und komme erst in einigen Tagen wieder“, erklärte ich ihm.
    „Sehr wohl, meine Dame!“
    Der Portier begleitete mich zum Fahrstuhl und drückte den Rufknopf. Ich stieg ein, ohne ihn weiter zu beachten.
    Die Wohnung war von außen unversehrt.
    Die geringe Menge meines Blutes hielt dort den Gefangenen am Leben und ließ ihn nicht sterben. Kochsalzlösung sorgte zusätzlich für seinen stabilen Kreislauf. Zuletzt hatte er durch eine Sonde auch Nahrung von mir erhalten.
    Die Sicherheitsriegel der Tür schnappten auf. Ich trat in den Vorflur und öffnete die Schlösser der zweiten Eingangstür.
    Das wunderschöne Appartement empfing mich.
    Ich zog meinen Mantel aus und legte ihn im Flur über den hölzernen Hocker, ging dann ins Schlafzimmer, schob die Kleider beiseite und öffnete den Panikraum. Hier bewahrte ich meine lebenden Blutvorräte auf.
    Seine Augen waren auf mich gerichtet. Zum Glück war er noch immer nicht wahnsinnig geworden. Das hätte alle gegenwärtigen Pläne durchkreuzt. Manchmal gab es auch solche Entwicklungen. Dann musste man sich notgedrungen umstellen.
    Meine Hand zog den Katheder für die Kochsalzlösung aus seinem Arm. Auch den Schlauch für die Nährlösung entfernte ich aus der Nase, hob den Mann von den Haken und trug ihn ins Wohnzimmer.
    Dabei brabbelte der Anwalt angstvoll. Er hatte Furcht, obwohl gerade nun kein Grund mehr dazu bestand.
    „Wehre dich nicht!“, forderte ich ihn auf.
    „Wenn du gehorsam bist, darfst du weiter leben.“
    Der Getragene überließ sich mir nun ohne dieses sinnlose Zappeln.
    Ich setzte ihn in meinen samtigen Sessel vor dem Tisch, da dieser ihn am besten stützte.
    „Hör jetzt genau zu! Ich sage alles nur einmal.“
    Das benutzte Kathederset lag wirkungsvoll vor uns auf dem hölzernen Tisch. Die Augen des Mannes waren voller Entsetzen darauf gerichtet. Er war zu schwach zum Fliehen und jeglicher Bewegung entwöhnt. Die Arme waren ausgerenkt und starker Muskelschwund hatte eingesetzt.
    „Du wirst nun eine Tonaufzeichnung machen. Erzähle einfach alles über die Minister, den Staatssekretär und die Baustelle. Es ist deine Chance! Das oder das !“
    Mein Finger wies zuerst auf den Laptop und dann auf das Set.
    Die Schweißperlen auf der Stirn des Anwalts und der Geruch der Angst verdeutlichten mir, dass er verstanden hatte.
    „Ich mache nun das Pflaster ab. Schreien ist sinnlos.“
    Ich riss das Klebeband weg.
    Der Gepeinigte schrie schmerzhaft auf und wimmerte dann. Die Haut darunter war verfault und verbreitete einen unangenehmen Geruch.
    „Bleib sitzen und warte!“
    In der Küche bereitete ich eine dünnflüssige Salbe aus Butter und Kräutern, in die ein wenig Vampirblut gemischt wurde. Der Gefangene hatte ruhig gewartet. Ihm war klar, dass jedes Aufbegehren chancenlos war, zudem war er zu schwach. Meine Hand reichte ihm Wasser und rieb danach seine Lippen mit der heilenden Tinktur ein.
    „Das wird bald nicht mehr weh tun.“
    Ich setzte mich ihm gegenüber. Der Anwalt wagte nicht zu sprechen.
    Ich gab ihm einige Erklärungen.
    „Deine eigenen schlechten Taten haben dich in diese Situation gebracht. Vor langer Zeit haben solche Menschen wie du meiner Familie schweres Leid zugefügt. Seitdem strafe ich Auge um Auge, Zahn um Zahn. Du hast sogar Blut an deinen Händen. Trotzdem kann dein Wissen dich jetzt befreien. Wenn du fortan rechtschaffen handelst, werde ich dein Leben verschonen.“
    Freudig sah er mich an. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber seine hinterhältige Anwaltsintelligenz ließ ihn noch zweifeln. Durch seine Klugheit erfasste der Mann zwar die Chance, rechnete jedoch auch mit der Möglichkeit des Todes, denn er kannte die wahren Pläne seiner Bewacherin nicht.
    „Rette dein Leben!“
    Meine Augen wiesen auf den blutigen Katheder.
    „Ich werde alles erzählen“, stammelte der Verletzte mühsam. Es fiel ihm schwer zu sprechen.
    „Nenne alle Namen, alle Summen, alle Transferwege, alle Verbrechen und vergiss kein Detail!“
    Seine Lippen sahen
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