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Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Titel: Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut
Autoren: Ivy Anderson
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schon deutlich besser aus. Die besondere Kraft des Blutes tat zügig ihre Wirkung. Der Staatsanwalt gab nun all das preis, was er bisher verschleiert hatte. Das Leben anderer war ihm natürlich weniger wert als das eigene. Was hatte er zu verlieren?
    Ohne Umschweife und exakt, als wäre der Bericht für das Gericht ausgearbeitet, entlarvte der Gefangene die Hintermänner, deren Helfer, Strohmänner, die ihm bekannten Geldsummen und die als Unfälle getarnten Morde an den vier Beamten, die das nicht dulden und an die Öffentlichkeit gehen wollten. Viele Millionen Euro an Baumitteln waren im Laufe der Zeit auf Konten von Scheinfirmen transferiert worden. Die angeblich höheren Baukosten waren durch die Bewilligung weiterer Geldmittel ausgeglichen worden. Die Beteiligten erstellten ja selbst die Vorlagen für das Parlament.
    Der Staatsanwalt hatte dafür gesorgt, dass falsche Personen beschuldigt und Beweise manipuliert wurden. Dafür war ihm weiterer beruflicher Aufstieg zugesichert worden. Sein Wissen war der Garant dafür. Die Beweislage war eindeutig und würde mir als Druckmittel die notwendige Zeit verschaffen. Manchmal muss man sich der Bösen als Helfer bedienen.
    „Du bist klug und weißt, dass niemand dir glauben wird, wenn du von mir erzählst. Kehre in dein altes Leben aber als ein guter Mensch zurück! Erzähle allen, du warst aus Vorsicht einfach untergetaucht. “
    „Ich werde wirklich leben?“, fragte er ungläubig.
    Er hatte wohl mehr mit dem schnellen Tod und als Anwalt aus eigener Erfahrung mit meiner Lüge gerechnet.
    „Ja, aber du musst mir ein wenig zur Hand gehen. Du dienst diesmal einer besseren Sache.“
    Mein Gefangener nickte euphorisch, wirkte plötzlich vitaler und sah mich nun an, als wäre ich ein Engel des Lichtes oder der göttliche Erlöser. Selbst seine ehemals hängenden Bartspitzen richteten sich ein wenig auf. Meine Hände renkten nun seine ausgekugelten Schultern ein. Stöhnend ließ der Nackte alles mit sich geschehen.
    „Das wird alles wieder! Schau mich an!“
    Er sah zu mir.
    Unvermittelt hypnotisierte ich ihn. Der Staatsanwalt würde sich weder an mich, noch an unser Kennenlernen, noch an den Panikraum erinnern. Bei Bedarf würde er durch die Nennung eines Signalwortes aber ein williges Werkzeug sein. In tiefer Trance schlief er.
    Wir mussten eine kleine Reise machen. Der große Koffer stand schon bereit. Diesmal würde er noch lebendiges Gut aus der Wohnung transportieren. Das gab es selten. Zumeist war es anders herum.

Aufzeichnungen des Gordon von Mirbach

    Wir haben den Anwalt und auch die Mädchen leider noch immer nicht gefunden. Meine Gnadenfrist war um. Heute Morgen bekam ich den erwarteten Anruf aus dem Sekretariat.
    Es ging um den letzten Befehl und die Abberufung. Alle Bemühungen waren umsonst gewesen. Die Zeit hatte nicht gereicht und der Minister mich als Bauernopfer ausgewählt. Was konnte man dagegen als kleiner Kommissar ausrichten? Meinen Onkel wollte ich nicht nochmals mit beruflichen Angelegenheiten belästigen. Dieser hatte mir beim Wechsel in die Kriminalistik zu verstehen gegeben, dass daraus resultierende Probleme dann meine Privatsache seien. Zudem befand er sich gerade auf einer wichtigen Reise.
    Vor zwei Tagen hatte Olga mir noch eine kleine Datenkarte für den Fall gegeben, dass dies passierte. Ich durfte sie mir nicht ansehen und sollte ihr sofort eine SMS senden, wenn man mich vorlud. Die Datenkarte sollte ich dem Minister am Ende des Gesprächs mit Grüßen von ihr aushändigen. Der Inhalt könnte uns vielleicht ein wenig Aufschub verschaffen.
    Ich war skeptisch, sagte jedoch zu, alles so zu machen. Was wusste meine geheimnisvolle Partnerin? Man durfte sie nicht unterschätzen. Wer Schüsse in die Brust überlebte und zum Suchobjekt zweier Geheimdienste wurde, war schon etwas Besonderes.
    Eine Zeit lang hatte ich mit mir gerungen, aber dann erzählte ich Olga von den Akten, welche mir der Minister gezeigt hatte. Meine Partnerin sollte sehen, dass sie mir vertrauen konnte. Sie war über meine Loyalität erstaunt und dankbar. Ungewöhnlich lange sah sie mir bedeutungsvoll in die Augen. Das war faszinierend. Mein Begehren wuchs.
    Olga klärte mich dann auf, was wirklich passiert war. Der russische Geheimdienst hatte ihre Eltern aus politischen Gründen ermordet. Sie konnte wie durch ein Wunder entkommen und floh mit einer Tante nach England. Seitdem machte man Jagd auf sie.
    Amerika hätte sich durch russischen Druck entschlossen, sie
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