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Nachtzug ins Glueck

Nachtzug ins Glueck

Titel: Nachtzug ins Glueck
Autoren: Samantha Hunter
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Luft und sammelte sich. Bei ihm war es eindeutig eine Weile her. Seine Genesung und der Eintritt in den Frühruhestand hatten sein Liebesleben stark beeinträchtigt, und sein Timing war anscheinend immer noch denkbar schlecht.
    »Na gut, ich komme«, murmelte sie.
Das ist immer noch besser, als hier mit Ihnen festzusitzen,
schwang stumm mit.
    Sie brauchte noch ein paar Minuten, bis sie sich tatsächlich vom Fleck bewegte. Reid ging als Erster hinaus, blieb aber stehen und hielt die Tür auf, bis Brenna sich ihm anschloss. Sie bestand darauf, dass er vorging, und hielt gut einen Meter Abstand.
    »Harmlos, ja«, glaubte er, sie flüstern zu hören.
    Die hatte echt einen Knall. Oder Angst, dämmerte es ihm, denn mit den Dingen, die eine Frau einem Mann gegenüber so argwöhnisch machen konnten, war er nur allzu gut vertraut. Obwohl sie nicht ausdrücklich vor
ihm
Angst zu haben schien.
    Endlich erreichten sie das Büro, wo schon andere verärgerte Menschen Schlange standen. Der Zug wurde zur Abfahrt bereit gemacht, und die arme Frau, die sich um die Reklamationen kümmerte, sah aus, als würde sie am liebsten noch abspringen.
    Brenna, die auch von der Gruppe deutlich Abstand hielt, beobachtete ihn misstrauisch.
    »Hi«, sagte Reid fröhlich zu der Reiseleiterin, in der Hoffnung, einen Kontrast zu dem aufgebrachten Mob darzustellen, mit dem sie es bisher zu tun gehabt hatte. »Wir haben ein Problem.«
    Der Blick der Frau fiel sofort auf Brenna. »Brenna, alles in Ordnung? Musst du aussteigen? Wir fahren nämlich gleich los.«
    Reid blinzelte. Offensichtlich kannte die Reiseleiterin Brenna persönlich. Sie sah an ihm vorbei, als wäre er gar nicht da.
    »Nein, mir geht es gut, aber wir haben ein Problem, Trina«, sagte Brenna.
    Reid wartete geduldig, bis die seltsame Mitreisende das mit der Doppelbuchung erklärt hatte.
    »Du weißt, dass ich dieses Abteil gebucht habe und warum ich es brauche«, sagte sie bedeutungsvoll, und die beiden Frauen tauschten Blicke aus.
    Reid fragte sich, was sie damit meinte. Hatte Brenna irgendwas vor? Wollte sie sich vielleicht mit jemandem treffen?
    »Tja, wie es scheint, habe ich das Abteil ebenfalls gebucht«, warf Reid ein und versuchte, so heiter und wenig bedrohlich wie möglich zu wirken.
    »Warten Sie, ich sehe nach!«, sagte Trina.
    Minuten später blickte sie vom Computer auf. »Was für ein Chaos! Es gab mehrere Doppelbuchungen. Keine Ahnung, wie das passieren konnte, doch ich fürchte, wir haben nicht viele Möglichkeiten. Tut mir sehr leid. Der Zug ist voll. Das Beste wäre, wenn einer von Ihnen die Reise verschiebt. Mr. Cooper hat das Zimmer zuerst reserviert, online, aber aus irgendeinem Grund wurde das nicht angezeigt, als wir dich persönlich eingebucht haben, Brenna. Wenn einer von Ihnen bereit wäre, die Reise zu verschieben, würden wir dafür nur den halben Preis berechnen. Allerdings verlassen wir in ungefähr fünfzehn Minuten den Bahnhof, Sie müssten sich also gleich entscheiden.«
    Reid sah Brenna an. Sie erwiderte den Blick.
    »Ich gehe nicht«, sagte er rundheraus.
    »Ich auch nicht.« Jetzt, da sie nicht mehr hyperventilierte, funkelte es in ihren Augen. »Warum sollte ich gehen?«
    »Weil
Sie
ein Problem haben. Ich bin zu fett, wissen Sie noch?« Er konnte sein Grinsen nicht unterdrücken, als ihr Gesicht zu glühen begann. »Und ich habe zuerst gebucht, hat Trina doch gesagt.«
    »Wenn er nicht gehen will, musst du wohl die Reise verschieben, Brenna. Es tut mir so leid, doch er hat tatsächlich zuerst reserviert.«
    »Wenn Sie ein Gentleman wären, würden sie mir das Zimmer überlassen«, zischte Brenna.
    Er nahm das mit schief gelegtem Kopf zur Kenntnis. »Das mag sein, aber ich kann Ihnen bestenfalls anbieten, es zu teilen. Dazu wäre ich bereit, wenn wir fünfzig Prozent des Fahrpreises erstattet bekommen.«
    »Das lässt sich machen.« Trina wollte eindeutig eine Lösung finden, und zwar schnell.
    Ein unkontrollierter, frustrierter Laut entfuhr Brennas Lippen, und Reid musste sich beherrschen, nicht zu grinsen.
    »Es – es ist nicht sicher für eine Frau mit einem fremden Mann in einem Abteil«, stieß sie hervor.
    »Das verstehe ich. Vielleicht kann Trina ja Fahrgäste gleichen Geschlechts finden, mit denen wir uns ein Zimmer teilen könnten?«, schlug er vor.
    »Ich kann nachsehen, aber …«
    »Ich kann dieses Abteil mit
niemandem
teilen«, schnitt Brenna der Reiseleiterin das Wort ab und klang leicht hysterisch.
    »Also geht es nicht nur um mich? Ich
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