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Nachtzug ins Glueck

Nachtzug ins Glueck

Titel: Nachtzug ins Glueck
Autoren: Samantha Hunter
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verbringe den Tag hier. Doch du solltest gehen und dich amüsieren. Tut mir leid«, meinte sie hastig und drehte sich um, als wäre damit alles gesagt.
    Reid machte einen Schritt vorwärts und hielt sie auf, indem er ihr die Hand auf die Schulter legte.
    »Warte! Was ist denn jetzt los? Du warst doch so gespannt auf den Ort, wolltest unbedingt die historischen Gebäude und die Rennbahn sehen. Und jetzt auf einmal nicht mehr?«
    Sie wich seinem Blick aus und rang die Hände. Reid ließ ihre Schulter los.
    Brenna antwortete nicht.
    »Ähm, gut. Wenn es wegen letzter Nacht ist, darüber können wir reden. Es war die Situation, Brenna. Keiner von uns hat das geplant, und wenn du dich irgendwie unter Druck gesetzt fühlst … das brauchst du nicht. Wir können heute Zeit miteinander verbringen oder auch nicht. Wir müssen nicht an den Hüften zusammenwachsen, bloß weil … wir es letzte Nacht waren«, sagte er in der Hoffnung, die Stimmung aufzulockern, trotz seiner eigenen Enttäuschung. »Du kannst dein eigenes Ding machen oder mit jemand anderem gehen, wenn du willst. Das ist okay. Meinetwegen brauchst du dich nicht im Zug zu verkriechen.« Er meinte, was er sagte. Überwiegend.
    Reid hatte sich darauf gefreut, Zeit mit Brenna außerhalb des Bettes zu verbringen, aber offensichtlich ging es ihr anders. Gut und schön. Sie hatten eine tolle Nacht zusammen verbracht, und er konnte es dabei belassen. Zumindest wollte er ihr das weismachen.
    »Es ist nicht deinetwegen. Wirklich nicht.«
    »Brenna, jetzt komm mir nicht mit: ›Es liegt nicht an dir, sondern an mir.‹« Er lachte in sich hinein und hob ihr Kinn, sodass sie einander in die Augen blickten. »Hör zu, im Ernst, es ist in Ordnung. Letzte Nacht war super, doch du schuldest mir nichts. Wir können getrennte Wege gehen. Keine Verpflichtungen, okay?«
    Sie biss sich auf eine Art auf die Lippen, die in ihm den Wunsch weckte darüberzulecken – besonders jetzt, da er wusste, wie sie schmeckten –, aber er kämpfte das Bedürfnis nieder. Normalerweise war Reid nicht so gierig, wenn es um Frauen ging. Er genoss ihre Gegenwart und hatte sogar schon ein paar halbwegs ernsthafte Beziehungen gehabt, doch alles in allem war ein kurzes Liebesabenteuer für ihn auch in Ordnung. Nur, dass er sich das diesmal tief in seinem Innern selbst nicht abkaufte. Er hatte sich darauf gefreut, Zeit mit Brenna zu verbringen, und war enttäuscht. Es musste die Wirkung des Töpferkurses sein, vielleicht sollte er damit aufhören.
    Brenna nickte, und er tat es ihr nach.
    »Schön. Dann wünsche ich dir einen schönen Tag. Und … danke. Die letzte Nacht war der Wahnsinn, so wie du«, sagte er lächelnd und beugte sich zu ihr, um sie auf die Wange zu küssen, bevor er sich umdrehte.
    »Ich habe Angst, dass ich nicht wieder einsteige«, gestand sie und kam hinter ihm hergerannt.
    Er wandte sich wieder um und sah, dass sie panisch wirkte. Ihre Finger bohrten sich in seinen Oberarm.
    So hatte sie sich an ihn geklammert, als er am Tag zuvor neben ihr gesessen und mit ihr geflirtet hatte, und vergangene Nacht, als sie bei ihm gekommen war. Als wäre er ihr Anker. Etwas Solides.
    Das gefiel ihm, aber im Moment verwirrte es ihn auch zutiefst. »Was?«
    »Ich
möchte
den Tag mit dir verbringen, Reid, wirklich. Ich versuche nicht, dich abzuservieren, das darfst du nicht denken. Ich mache … das … normalerweise nicht, du weißt schon, so was wie letzte Nacht, mit jemandem, den ich nicht mal kenne …« Sie verstummte; sie stand eindeutig unter Stress. »Aber als ich mich heute Morgen fertig gemacht und daran gedacht habe, aus dem Zug zu steigen, habe ich wirklich angefangen, mir Sorgen zu machen, dass ich nach dem Ausflug vielleicht nicht wieder einsteige. Das ist nicht bloß eine faule Ausrede, und wenn ich nicht wieder einsteige, wäre ich echt geliefert. Ich hätte keine Möglichkeit, nach Hause zu kommen.«
    Er starrte sie einen Moment an und strich sich mit der Hand übers Gesicht. »Tut mir leid, Brenna. Ich dachte, das sei bloß ein Vorwand. Darüber machst du dir wirklich Sorgen, ja?«
    Sie nickte. Vor Erleichterung hätte er fast aufgelacht, doch dann wurde ihm klar, dass sie denken würde, er lache sie aus, und er verbiss sich das Lachen. »Was, wenn ich dir keine andere Wahl lasse?«, schlug er vor.
    Sie blinzelte. »Wie meinst du das?«
    »Du kommst mit und verbringst den Tag mit mir, und ich sorge dafür, dass du nach dem Ausflug wieder in den Zug steigst, und wenn ich dich
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