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Nachtwelt (German Edition)

Nachtwelt (German Edition)

Titel: Nachtwelt (German Edition)
Autoren: Theres Büchner
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sagt Artemer. „Ihr Schutz ist uns eine große Hilfe und wir danken euch dafür.“
     
    Völlige Dunkelheit umgibt die Gruppe, als das Feuer erlischt. Nicht nur aus diesem Grund sind alle enger aneinander gerückt. Auch die Kälte und die Angst sind dadurch besser zu ertragen.
     
    Fahles Licht lässt erkennen, dass ein neuer Tag angebrochen ist. Die Magie der drei Sonnen ist aus der Nachtwelt verschwunden. Durch den Dunst am Himmel lassen sich die Konturen der drei großen Bälle nur noch erahnen. „Es ist Zeit aufzubrechen“, sagt T¤LƏ
     
    Ein Weg führt die Gruppe durch steinige Schluchten und über große Felsen, hinauf zum Gipfel. Noch gibt es einen winzigen Rest von Vegetation. Moose und Flechten trotzen der unwirklichen, feindlichen Umgebung. Die Gemeinschaft muss ein weites Geröllfeld überqueren. Der Aufstieg ist beschwerlich, da das lockere Gestein unter den Füssen nachgibt und die Freunde ins Rutschen geraten. Mimi zeigt auf das Geröll und sagt zu Petra: „Schau, wie es an einigen Stellen funkelt. Wie Diamanten.“
    T¤LƏ hat sich zu den Frauen umgedreht und erklärt: „Es sind die gefallenen Sterne unserer Welt. Sie sind die Himmelstränen, die die Nachtwelt in schlimmen Zeiten weint.“
     
    Sie brauchen fast drei Stunden, um den Gipfel zu erreichen. Stumm stehen die Freunde dort und schauen in das Tal, in dem sich ihr und auch das Schicksal der Nachtwelt entscheiden wird. Der Anblick ist grauenvoll. Die weite Ebene, die sich bis zum Horizont erstreckt, besteht aus nichts, als schwarzem Stein. Große Risse durchbrechen seine glatte Oberfläche. Es gibt keine Erhebungen, Pflanzen oder andere Farben als schwarz und grau. Unregelmäßig zucken Blitze über das Tal, in deren Licht die dunkle Weite noch bedrohlicher erscheint. Nachdem eine weitere Folge von Blitzen die Ebene erhellt hat, fragt Petra: „Habt ihr sie gesehen?“
     
    Die Freunde nicken. Bewegungslos stehen die ANDEREN auf der Ebene und starren hinauf zum Gipfel. Sie sind Angst einflößend. Viel schlimmer als ihre wilde Aufmachung, sind ihr Hass und ihre Verblendung, die bis hinauf auf den Berg zu spüren sind.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass sie uns zahlenmäßig so überlegen sind,“ sagt Arovis.
    „Für Angst ist es jetzt zu spät“, entgegnet Petra. „Wir werden gut kämpfen müssen.“
     
    Serpentinen führen über mehrere Terrassen hinunter zum Schlachtfeld. Als die Gemeinschaft die letzte Terrasse erreicht, sagt T¤LƏ: „Hier werden wir über eure Seelenträger wachen. Geht nun. Die Hoffnung aller Völker dieser Welt begleiten euch.“
    Jeder der Gefährten liebkost noch einmal seinen Hund und flüstert ihm kleine Geheimnisse ins Ohr. Dann kommen die Seelenträger zu einem Rudel zusammen. Die Aus Eis geborenen und die Wassergeher bilden einen Kreis um die Hunde. Als sie sich an den Händen fassen, ist das Knistern und Knirschen zu vernehmen und nach kürzester Zeit hat sich um die Hunde eine Wand aus Eis gebildet. Das Eis ist so klar, dass man das Rudel innerhalb der Mauern nervös und unruhig hin und her laufen sehen kann. Ein weiteres Knistern ist zu hören und die Eismauer wächst weiter in die Höhe, um sich zu einer großen Kuppel zu verbinden. Ein gläserner Pavillon der sich, in dieser grauenvollen Umgebung, wunderschön erhebt.
     
    Die letzten Meter zum Fuß des Berges sind schnell überwunden. Die ANDEREN stehen noch immer bewegungslos an ihren Plätzen. Auch die Gemeinschaft hat in ihrem Marsch inne gehalten. Noch einhundertfünfzig Meter trennen die Feinde von einander.
     
    „Lasst es uns hinter uns bringen und dann nach Hause gehen“, sagt Theo. „Ich habe keine Lust mehr Angst zu haben. Ich weiß, ihr seid mit mir. Was kann also passieren.“
    Langsam setzen sich die Freunde in Bewegung. Während sie auf die ANDEREN zugehen, ziehen sie langsam ihre Schwerter. Petra und die anderen Schützen legen die Pfeile an ihre Bögen. Als die Gemeinschaft die Hälfte der Distanz zu den ANDEREN überwunden hat, kommen diese langsam näher.
     
    Immer schneller laufen die befeindeten Gruppen aufeinander zu, bis sie sich mit wildem Geschrei aufeinander stürzen. Petra hat sich, mit den anderen Bogenschützen, zurückfallen lassen. Die Sehnen ihrer Bögen sind gespannt und ein Pfeil nach dem anderen findet seinen Weg zu den Feinden.
    Während Mimi wild entschlossen um die Nachtwelt kämpft, sieht sie viele der ANDEREN zu Boden sinken, getroffen von den gezielten Schüssen der Bogenschützen. Pfeile ragen ihnen
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