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Nachtflamme: Roman (German Edition)

Nachtflamme: Roman (German Edition)

Titel: Nachtflamme: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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okay? Layla auch?«
    »Das Einzige, was hinüber ist, ist meine Lederjacke. Wie sieht’s draußen aus?«
    Cal holte sich ebenfalls ein Bier und setzte sich zu seinen Freunden. Seine grauen Augen waren hart. »Etwa ein Dutzend zerbrochene Scheiben auf der Main Street und der Autounfall am Platz. Dieses Mal keine ernsthaften Verletzungen. Der Bürgermeister und mein Vater haben ein paar Leute zum Aufräumen zusammengeholt, und Chief Larson nimmt die Aussagen zu Protokoll.«
    »Und wie immer wird sich in ein paar Tagen niemand mehr daran erinnern. Vielleicht ist es ja besser so. Wenn die Leute es nicht mehr aus dem Kopf bekämen, wäre Hollow eine Geisterstadt.«
    »Vielleicht wäre das besser so. Jetzt fang bloß nicht mit Heimat und so was an.« Gage schaute Cal an. »Es ist doch einfach nur ein Ort. Ein Punkt auf der Landkarte.«
    »Es sind Menschen«, korrigierte Cal ihn, obwohl sie dieses Thema schon häufiger diskutiert hatten. »Es sind Familien, Geschäfte und Häuser. Und es ist unsere Heimat, verdammt noch mal. Wir lassen uns das von Twisse doch nicht wegnehmen.«
    »Aber ist euch noch nie in den Sinn gekommen, dass es viel leichter wäre, ihn festzunageln, wenn wir uns nicht auch noch Sorgen um die dreitausend Einwohner im Ort machen müssten?« Gage warf den Kopf zurück. »Was machen wir denn die meiste Zeit während der Sieben, Cal? Wir versuchen, die Leute davon abzuhalten, sich selbst oder gegenseitig umzubringen. Wie sollen wir denn gegen ihn kämpfen, wenn wir viel zu viel mit den Auswirkungen zu tun haben?«
    »Da hat er nicht unrecht.« Fox hob beschwichtigend die Hand. »Ich habe mir auch schon gewünscht, dass wir freie Bahn für einen Showdown hätten, um es hinter uns zu bringen. Aber du kannst nicht dreitausend Leuten sagen, sie sollen eine Woche lang ihre Geschäfte und Häuser verlassen. Du kannst nicht eine ganze Stadt evakuieren.«
    »Die Anasazi haben das getan.« Quinn trat ein und ging zuerst zu Cal. Ihre langen blonden Haare fielen nach vorne, als sie sich zu ihm beugte, um ihn zu küssen. »Hi.«
    Sie legte ihm die Hand auf die Schulter, und Cal legte in einer besitzergreifenden Geste seine darüber.
    »Städte und Dörfer sind immer schon aus mysteriösen und ungeklärten Gründen geräumt worden«, fuhr sie fort. »Die Anasazi, die komplexe Gemeinschaften in den Canyons von Arizona und New Mexico errichtet haben, die Kolonialstadt Roanoke. Gründe können Krieg, Krankheit oder auch etwas anderes gewesen sein, möglicherweise sogar das, mit dem wir jetzt zu kämpfen haben.«
    »Meinst du, Lazarus Twisse hat auch die Anasazi und die Siedler von Roanoke ausgelöscht?«, fragte Cal.
    »Vielleicht. Die Anasazi allerdings wahrscheinlich unter einem anderen Namen. Roanoke war nach sechzehnhundertzweiundfünfzig, das können wir also unserem Großen Bösen Bastard nicht anhängen. Es ist ja auch nur eine Theorie, mit der ich ein bisschen herumgespielt habe.« Sie wandte sich zu den Tüten auf der Theke und schaute hinein. »Wir sollten jetzt auf jeden Fall essen.«
    Während sie Geschirr und Besteck ins Esszimmer trugen, zog Fox Layla beiseite. »Bist du okay?«
    »Ja.« Sie ergriff seine Hand, drehte sie um und betrachtete die unversehrte Haut auf dem Handrücken. »Und du vermutlich auch.«
    »Hör mal, wenn du ein paar Tage frei haben möchtest, ich meine, von der Kanzlei, ich hätte nichts dagegen.«
    Sie ließ seine Hand los und blickte ihn an. »Hältst du mich wirklich für so … so zimperlich?«
    »Nein. Ich meinte ja nur …«
    »Doch, du hältst mich für einen Feigling, nur weil ich nicht in deine Gedanken eindringen will.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Ach, nein?« Sie drängte sich an ihm vorbei und setzte sich an den Tisch.
    »Okay.« Quinn betrachtete Cals Burger mit einem wehmütigen Blick, bevor sie sich ihrem gegrillten Hähnchen zuwandte. »Wir wissen alle, was am Platz passiert ist. Böse Vögel. Wir dokumentieren es, und ich habe vor, morgen mit Leuten zu sprechen, die den Zwischenfall beobachtet haben. Vielleicht sollten wir ja auch einen toten Vogel analysieren lassen. Vielleicht kann man bei einer Autopsie eine körperliche Veränderung, eine Infektion oder so etwas feststellen.«
    »Das überlassen wir dir.« Cybil verzog das Gesicht, während sie an ihrer Portion Truthahnsandwich knabberte, die sie in vier Teile zerschnitten hatte. »Lass uns beim Essen nicht über Autopsien reden. Mir ist bei den Ereignissen heute etwas Interessantes aufgefallen. Layla und Fox haben
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