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Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen
Autoren: Jennifer Armintrout
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und der Scheune lag, war mit Körperteilen übersät, aber es gab keinen Kampf, der mich unmittelbar bedrohen konnte. Meine Schritte klangen so laut auf dem harten Boden, dass ich mit sicher war, der Souleater konnte mich kommen hören. Ich zwang mich, langsamer zu werden und die letzten Meter zu krabbeln. Eine kleine Erhebung lag vor den Scheunentoren, deren einer Flügel ein wenig offen stand. Es schien Licht heraus, und ich nahm einen fürchterlichen Gestank wahr. Ich hielt mir den Ärmel meines Hemdes vor die Nase und riss mich zusammen, um nicht zu würgen, während ich durch die Öffnung lugte.
    Es brauchte nur einen einzigen kurzen Blick darauf, woher der Gestank kam, um zu ahnen, was passiert war. Alle menschlichen Opfer des Souleaters – und die seiner Gäste – mussten hier für spätere Zwecke aufbewahrt worden sein. Verwesende Leichen, aufgebläht von der Hitze und den frühen Verfallsstadien, lagen wie Sandsäcke in der Scheune herum. Die Stapel waren mindestens zwei Meter hoch. Gott sei Dank war es dem Totenbeschwörer nicht gelungen, diese Leichen wiederzubeleben, denn dann hätten die Werwölfe und Henrys viel zu leicht überwältigt werden können.
    Allmählich wurde mir klar, dass die Leichen, die hier lagen, vielleicht die Reserve darstellten, die letzte Verteidigungslinie, sozusagen, und ich wollte mich aus dem Staub machen, bis ich sah, was drinnen vor sich ging. Da wusste ich, dass ich etwas unternehmen musste.
    Cyrus lag mit von sich gestreckten Armen und Beinen gefesselt auf dem Boden. Seine Robe war verschwunden, und bis auf die schwarzen Hosen trug er nichts. Ich sah seine nackte bleiche Brust. Der Souleater saß auf einem Thron, der dem im Haus recht ähnlich sah, aber aus menschlichen Körperteilen gemacht schien. Er saß bequem auf diesem grausigen Teil und lächelte tatsächlich, während er dem Totenbeschwörer dabei zusah, wie dieser einen langen Stock, an dessen Ende sich ein Knäuel Lumpen befand, in einen kochenden Kessel tauchte. Als er ihn wieder herauszog, tropfte es schwarz und teerig von dem Lumpen herunter. Damit schlug er auf Cyrus’ Rumpf und bemalte seine Haut mit einer brühend heißen Linie. Cyrus verzog das Gesicht und zerrte an den Seilen, aber sie hielten seiner Kraft stand.
    Das ist doch alles Quatsch, ließ mich Dahlia gehässig wissen. Dieser Typ hält sich für David Copperfield oder so. Alles, was Jacob tun muss, ist, den Trank zu sich nehmen, anschließend Cyrus austrinken, dann all die Seelen befreien, die in ihm gefangen sind. Danach muss ihn diese Totenbeschwörer-Figur anbeten, und das war es dann.
    Der Totenbeschwörer muss ihn einfach nur anbeten? Gab es nicht schon genug labernde Kriecher, die Jacob Seymour anbeteten? Was hat ihn denn bisher davon zurückgehalten, ein Gott zu werden?
    Zuerst musste er bestimmte Aufgaben erfüllen. Weißt du, wie wenn ein Heiliger zunächst drei Wunder vollbringen muss, um heilig gesprochen zu werden.
    Unter Dahlias Anleitung sah ich Jacob, der ihr auftrug, Cyrus den Zaubertrank zu verabreichen, der eigentlich dazu hätte dienen sollen, einen natürlichen Vampir zu erschaffen. Dieses Ziel hatte er mit Leichtigkeit erreicht. Dann sah ich, wie Dahlia knurrte und fünf Vampire zusammentrieb, darunter auch March, die Vampir-Bordellbesitzerin, damit Jacob seine eigene Vampirnachkommenschaft zerstören konnte. Und schließlich zeigte sie mir, wie Jacob ein vertrocknetes und welkes Objekt in seiner Hand hielt, um es in eine unheimliche grüne Flamme zu werfen, die aus einem Kessel stob. Es war derselbe Kessel, fiel mir auf, der jetzt in der Scheune stand.
    Schmiede das Schwert, vergieß dein eigenes Blut, und dann prüfe das Feuer. Er ist jetzt kein Vampir mehr, er ist eher … ein Gott auf Warteposition.
    Also wird es schwieriger sein, ihn zu töten? Ich wartete nicht darauf, dass sie meine Frage beantwortete. Ich trocknete meine schweißigen Hände an meiner Jeans ab, dann nahm ich das Schwert in eine Hand und stützte die andere an der Tür ab. Was ist mit Nathans Haut? Die Symbole darauf, um seine Seele zurückzurufen?
    Was denkst du, befindet sich im Kessel? Außer natürlich verschiedenen Kräutern und Weihwasser.
    Im Geiste befahl ich ihr, still zu sein. Jetzt geht die Show los. Bist du auf meiner Seite oder gegen mich?
    Gegen dich antwortete sie, ohne zu zögern. Aber du hast Glück, denn das bedeutet, dass ich dir helfen werde.
    Auch früher hatte ich nie so getan, als könnte ich Dahlia verstehen. „Auch egal“,
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