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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling
Autoren: Mary Scott
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würde. Vermutlich zur gleichen Zeit wie er selbst — aber auf ganz andere Weise.
    Sie würde in ihrem eigenen luxuriösen Wagen fahren. Er dagegen würde ganz bescheiden mit Sams Postauto reisen — diesmal wenigstens nicht als Anhalter mit wunden Füßen. Auch einen Straßenköter würde er unterwegs nicht auflesen — im Gegenteil! Flick mußte er hierlassen. Darüber mußte er heute noch mit Percy sprechen.
     
    Percy sagte: »Ich habe mich eigentlich mächtig an ihn gewöhnt. Ich mag ihn lieber, als ich’s vorher gedacht hätte. Aber er gehört nicht mir. Er gehört zu dir, das fühlt er. Es ist nicht fair, wenn du ihn hierläßt.«
    »Wennschon! Er wird mich bald vergessen. Was ist schließlich so ein Vierteljahr? Er hat dich sehr gern und wird all seine Liebe auf dich übertragen. Außerdem wäre es für mich nicht so einfach mit ihm in der Stadt. Ich suche mir nun keine eigene Wohnung. Für ein paar Monate würde meiner Mutter der Hund nichts ausmachen, aber ich glaube kaum, daß sie auf die Dauer damit einverstanden wäre.«
    Da trat Elaine in den Laden. Sie trug einen großen Korb. »Warum schaut ihr beide so ernsthaft drein?« fragte sie.
    »Ich habe Bill gesagt, daß er seinen Hund mitnehmen muß, wenn er fortgeht. Er darf ihn mir nicht dalassen. Ich verstehe ihn schon — er weiß, daß ich den Schlingel gern mag und daß ich ohne die beiden recht einsam sein werde... Aber der kleine Percy ist ja dann hier, und eines Tages werd’ ich mir auch wieder einen Hund kaufen. Flick ist Bills Hund, und die beiden hängen mächtig aneinander.«
    Elaine sah sie nachdenklich an. »Das ist schon ein Problem«, gab sie zu. »Bei allen Tieren ist das so — aber das müßt ihr unter euch ausmachen. Vielleicht will Bill in der Stadt gar keinen Hund haben.«
    »Er sagt, daß er sich nun keine eigene Wohnung nimmt...«, begann Percy und stockte in dem Gefühl, etwas Dummes gesagt zu haben.
    »Du meinst, jetzt, da ihr, du und Sally, nicht heiratet?« Sie sprach ruhig, aber Justin sah, daß ihr eine leichte Röte in die Wangen stieg. »Ja, ich weiß alles. In Totara gibt’s keine Geheimnisse.«
    »Offenbar nicht«, stimmte Justin zu, wie er hoffte mit ebensoviel Gelassenheit wie sie.
    Er begann, ihre Liste durchzugehen und die verschiedenen Waren herbeizuholen. Elaine neckte Percy wegen seiner Ränkespiele und warf ihm vor, unter Dianas Pantoffel zu stehen. »Aber ich kann’s verstehen; es ist ein sehr hübscher Pantoffel. Ich glaube, sie ist eine Gefahr für die ganze Siedlung.«
    Das Telefon läutete für Percy.
    »Nun, Justin, dein Abenteuer neigt sich wohl dem Ende zu«, sagte Elaine. »Wann fährst du ab?«
    »Nächsten Donnerstag. Gestern kam ein Brief von meinem Vater. Er erwartet mich nächste Woche in der Kanzlei.«
    »Nächste Woche fahre ich auch. Mrs. Neal schließt das Hotel und braucht mich nicht mehr. Wenn du willst, kannst du mit mir fahren. Ich fahre so große Strecken nicht gern allein.«
    Elaines unbekümmerte Liebenswürdigkeit verletzte Justin. Offensichtlich hatte die ganze Geschichte sie wenig berührt. Er hätte nichts lieber getan, als mit der Elaine von einst im Auto zu sitzen, durch die Landschaft zu rollen — und Totara für immer zu verlassen. Aber diese hier war eine veränderte Elaine; sie hatte sich von ihm gelöst und war unerreichbar.
    »Vielen Dank!« sagte er frostig. »Ich habe mich schon mit Sam verabredet.«
    Sie nickte und langte nach ihren Paketen. Justin wollte sie ihr zureichen, ihre Hände berührten sich, und im Nu fiel die Wand der Entfremdung in sich zusammen. »Elaine«, sagte er, »Elaine«, zog sich jedoch gleich wieder zurück und murmelte: »Nein, das hat keinen Zweck.«
    Er sprach es für sich, aber sie hatte es gehört, und zu seiner Überraschung wurde sie flammend rot. Sie wandte sich zur Tür. Da kam Percy aus seinem Büro. Strahlend vor Erleichterung rieb er sich die großen Hände. »Die Polizei. Heute in aller Frühe haben sie den Kerl erwischt, fünfzehn Meilen von hier.« Elaine kam noch einmal zurück; obwohl ihr Gesicht noch rot war, klang ihre Stimme doch so ruhig und beherrscht wie immer. »Jetzt kommen wieder normale Verhältnisse für dich«, meinte sie lächelnd.
    »Normale? Ja, vielleicht, wenn Bill erst fort ist!« erwiderte Percy mit boshaftem Grinsen.
     
     

24
     
    Am Montag waren Justin und Elaine zu einer Abschiedsparty bei den Ross’ eingeladen. Mit Mühe hatte man auch Percy zum Kommen überredet. Er hatte schließlich Tom Hall mit der
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