Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner
Autoren: Terrid Peter
Vom Netzwerk:
geworden, seine Gedanken schweiften offenbar in der Vergangenheit.
    »Gut?«
    Die Andeutung eines Lächelns flog über Sadagars Züge.
    »Recht gut«, gab er zu. »Es ist lange her.«
    Mythor drehte das Amulett herum.
    »Sie heißt Aeda, nicht wahr?«
    Im gleichen Augenblick sprangen die drei Yarlfänger auf, und in der Zeit eines Lidschlages hatten sie ihre Waffen in der Hand.
    »Solche seid ihr also!« schrie Tansar wütend.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, sagte Mythor verblüfft.
    »Ihr gehört zu Aedas Leuten«, knurrte Tansar. »Das hätten wir wissen sollen.«
    Skobal sah, wie Sadagar hastig das Amulett an sich nahm und in seiner Kleidung verschwinden ließ.
    »Wir kennen diese Frau nicht«, sagte Mythor.
    »Jeder hier kennt die Rote Aeda und ihre Bande«, stieß Tansar hervor. »Es sind Räuber und Halsabschneider, die schon manchen Yarlfänger um den Lohn seiner Arbeit gebracht haben.«
    »Wir hätten euch längst angreifen und ausplündern können«, sagte Mythor. »Wir haben es nicht getan, und wir werden es nicht tun. Genügt euch das als Beweis?«
    »Aedas Leute sind heimtückisch«, knurrte Tansar. »Das ganze Land leidet unter ihren Überfällen.«
    »Warum stellt ihr sie nicht?«
    »Sie haben stets die schnellsten Tokuane – kein Wunder, sie stehlen sie unseren Leuten. Und dann verschwinden sie in der Geisterstadt Loonkamp, wo man sie nicht finden kann.«
    »Nun, dieses Problem werden wir hier und jetzt nicht lösen können«, antwortete Mythor. »Aber wir können uns wieder hinsetzen und unser Gespräch fortführen. Mich interessiert alles, was in diesem Land geschieht, und ihr kommt doch sicher weit herum?«
    Die Yarlfänger sahen sich eine Zeitlang an, dann hockten sie sich wieder ans Feuer. Die Waffen hielten sie aber nach wie vor griffbereit, und ihre Mienen spiegelten Mißtrauen.
    Skobal behielt Sadagar im Auge.
    Es gab ein Geheimnis, in das Aeda, dieser Mann und jener andere aus Nykerien verwickelt waren, und Skobal war sehr gespannt darauf, mehr über dieses Geheimnis zu erfahren. Daher hielt er den Mund und wartete auf die weitere Entwicklung der Ereignisse.
    Zu seiner Verwunderung wurde das Thema nicht mehr berührt. Mythor redete noch eine Weile mit den Yarlfängern, die ihr Mißtrauen mit der Zeit ein wenig ablegten, während Sadagar sich still im Hintergrund hielt. Er spielte mit einigen Würfeln herum und vollführte Kunststücke, wie Skobal sie vor langer Zeit einmal bei einem Gaukler gesehen hatte. Der Mann im schwarzen Wams war recht geschickt in dieser Kunst: er ließ Würfel verschwinden und aus den Ohren seines Gegenübers wieder zum Vorschein kommen. Er teilte einen Würfel in ein Dutzend kleinerer auf und ließ sie mit einem Handgriff wieder so zusammenwachsen, daß niemand sie mehr auseinanderbekam. Mit einem Stück Seil vermochte er die absonderlichsten Kunststücke zu vollführen.
    Zunächst betrieb er dies alles allein im Hintergrund oder im Spiel mit dem Tatasen Tobar. Sobald sich Mythor aber schlafen gelegt hatte, rückte Sadagar näher an die Yarlfänger heran.
    Ihm gegenüber waren die drei besonders mißtrauisch, schließlich hatten sie mitbekommen, daß der Steinmann die Rote Aeda kannte. Aber Sadagar schaffte es nach verblüffend kurzer Zeit, die Laune der drei Yarlfänger zu verwandeln.
    War er zuvor einsilbig und fast mürrisch gewesen, zeigte er sich nun heiter, wortwitzig und verspielt. Über die Rote Aeda verlor er kein Wort. Statt dessen führte er weitere Tricks und Kunststücke vor und schlug die Yarlfänger damit in seinen Bann. Niemals zuvor hatte sich in diesem Landstrich ein Gaukler gezeigt, und Skobal konnte förmlich sehen, wie die drei begannen, Sadagar fast schon magische Fähigkeiten zuzuschreiben.
    Unverkennbar verfolgte der Steinmann eine ganz bestimmte Absicht. Skobal, den der Schmerz in seinem Bein nicht schlafen ließ, verfolgte, wie Sadagar die drei hereinlegte.
    Während die anderen schon schliefen, überredete er sie zu einem Würfelspiel. Obwohl er dazu bereitwillig die Würfel von Ormon verwendete, kostete es ihn wenig Mühe, die Yarlfänger zu überlisten.
    Wie Skobal nicht anders erwartet hatte, ließ er die drei zunächst einmal kräftig gewinnen. Sadagars Habe schmolz Stück um Stück zusammen, und die Mienen der Yarlfänger verrieten eitel Freude. Dann wendete sich das Würfelglück. Sadagar war es nun, der unaufhörlich gewann.
    Wie er es anstellte, daß die Würfel gleichsam nach seinem Willen tanzten, konnte Skobal nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher