Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner
Autoren: Terrid Peter
Vom Netzwerk:
war noch ein Mann – er sah aus wie ein Bruder jener geheimnisvollen Frau Aeda, die die Echsenreiter befehligte.
    Skobal verschwieg diesen Teil seiner Erzählung, er wußte selbst nicht recht, warum.
    Um so ausführlicher klärte er Tobar über die Zustände in seiner Heimat auf.
    Er berichtete, daß die Dämonenpriester und ihre Diener eine förmliche Jagd auf alle waffenfähigen Männer veranstalteten, daß sie die Unglücklichen in den Süden schafften – und daß von dort noch niemand lebend zurückgekehrt sei, nicht die verschleppten Tatasen, auch nicht die Krieger, die sie gefangenhielten und auch aus dem gleichen Volk stammten.
    Skobal sah, wie Tobar einen Blick mit seinen Gefährten wechselte.
    »Wahrscheinlich werden sie zu Shrouks«, murmelte der Hochgewachsene betroffen. »Der Kampf wird immer grausamer.«
    »Das Land kommt immer mehr herunter«, endete Skobal seinen Bericht. »Die Ernten können nicht mehr richtig eingebracht werden, das Vieh verendet, und fast jeder beklagt den Tod eines Verwandten oder eines Freundes. Der Hunger geht um, und die Menschen sind verzweifelt.«
    Tobar zeigte ein selbstsicheres Lächeln.
    »Diese Zeiten werden ein Ende finden«, versprach er. Er wies auf den Hochgewachsenen. »Dies ist Mythor, der Sohn des Kometen, er wird…«
    »Spare dir die Lobpreisungen für später«, unterbrach ihn Mythor. »Ich sehe dort eine Gruppe Reiter heranrücken.«
    Skobals Blick ging in die Richtung, die Mythor andeutete. Er erblaßte.
    »Ein Dämonenpriester mit seinen Kriegern«, stieß er hervor. »Sie suchen mich immer noch!«
    »Es sieht ganz danach aus«, stellte Tobar fest. »Wir werden dich in Sicherheit bringen.«
    Skobal verzog die Lippen zu einem dünnen Lächeln.
    »Ich wäre euch nur eine Last«, sagte er matt. »Laßt mich hier zurück. Wenn ihr mir etwas Wasser und Essen geben könnt, kann ich mich vielleicht allein durchschlagen.«
    »Unsinn«, versetzte Tobar. »Ich lasse dich nicht zurück. Notfalls werden wir dich tragen.«
    Ehe noch Skobal Widerspruch einlegen konnte, hatten Mythor und Tobar zugegriffen. Auch der sehr schweigsame Mann im schwarzen Wams packte mit zu.
    Zu Fuß hatten es die fünf natürlich recht schwer, sich schnell von der heranrückenden Gefahr zu entfernen, aber es gelang ihnen. Skobal bekam davon nur wenig mit.
    Immer wieder versank er in eine tiefe Ohnmacht. Er war völlig entkräftet, und tief in seinem Innern spürte er, daß er die nächsten Tage nicht überleben würde.
    Er war zu schwach und lethargisch, um sich dagegen zu wehren, daß die vier anderen sich selbst dadurch gefährdeten, daß sie ihn trugen. Wie eine Gliederpuppe ließ sich Skobal schleppen.
    Er kam wieder zu sich, als er auf dem Boden abgelegt wurde.
    »Wir haben sie abgehängt«, hörte er Mythor sagen. Mit müden Gliedern wälzte sich Skobal herum.
    »Sie werden euch folgen, ganz sicher«, sagte er matt. »Wenn sie nach einem so unwichtigen Menschen wie mir eine solche Jagd betreiben, dann werden sie euch erst recht jagen – denn ihr wißt nun, was in meinem Land geschieht, und die Diener des Bösen dulden keine Mitwisser.«
    »Das wird sich erst noch zeigen müssen«, versetzte Tobar beruhigend.
    »Dort vorn bewegt sich etwas«, machte sich plötzlich Gerrek bemerkbar. »Es sieht nach einem Yarl aus.«
    Skobal wäre fast in Tränen ausgebrochen. Wahrscheinlich hatten sich seine neuen Gefährten verlaufen und waren nun auf den Zug der Yarls gestoßen, die tatasische Sklaven in die Schattenzone verschleppten. Das konnte für die vier nur bedeuten, daß sie entweder getötet oder aber selbst in die Schattenzone entführt wurden. Bitter würden sie für ihre Freundlichkeit büßen müssen.
    »Zwei Yarls«, stellte Gerrek fest. »Und dazu ein Dutzend dieser Echsen, von denen Skobal geredet hat.«
    »Kannst du Menschen sehen?« fragte Mythor, während er Skobal langsam ein wenig Wasser einflößte. Der Todmatte trank in kleinen Schlucken.
    »Drei Männer«, gab Gerrek bekannt. »Sie nähern sich uns. Aha, jetzt haben Sie mich gesehen. Sie verschwinden!«
    »Sie werden euch angreifen wollen«, stieß Skobal hervor. »Beim Himmelslicht, bringt euch in Sicherheit. Sie kennen keine Gnade.«
    »Mit dreien werden wir wohl noch fertig werden«, sagte Mythor gelassen.
    Sie hatten ein wenig dürres Holz gefunden und gesammelt, das Sadagar zu einem kleinen Feuer aufgeschichtet hatte. Die Wärme der Scheite tat. Skobal gut. Sie half ihm, den Frost der Angst zu überwinden, der in seinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher