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Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner
Autoren: Terrid Peter
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nötig gewesen, und Mythor fragte sich, wie in diesem kargen Weltwinkel jemand so viele Arbeitsfähige zusammenbekam. Vielleicht war Loonkamp älter als die meisten ahnten, möglicherweise älter sogar als die Schattenzone, von der einige behaupteten, sie habe es vor urdenklich langer Zeit noch nicht gegeben.
    Rätsel über Rätsel, wenige Lösungen – Mythor war es bereits gewöhnt, damit zu leben.
    Eine Frage war geklärt – die nach dem achten Baustein des DRAGOMAE. Ein paar andere waren hinzugekommen, und davon war das Geheimnis der Geisterstadt noch das geringste.
    Mythor warf einen Blick auf Sadagar. Wie würde sich der Steinmann in den nächsten Wochen und Monden verhalten? Er hatte alles daran gesetzt, Aeda wiederzufinden – und hatte sie, kaum gefunden, an Necron verloren. Einen Fremden hätte Sadagar dafür hassen oder wenigstens meiden können, aber einen Freund?
    Ein neues Hindernis hielt die Gruppe kurzfristig auf. Ein Felsspalt quer zur Wegrichtung. Es kostete nicht viel Mühe, ihn zu überqueren, daran änderten auch die weißlichen Dämpfe nichts, die dort aus dem Boden quollen. Sie hinterließen nur einen üblen Geruch auf den Kleidern, der im Freien hoffentlich bald wieder vergehen würde.
    »Keine Geister zu sehen«, bemerkte Gerrek, und seine Stimme verriet ein wenig Enttäuschung.
    Gern hätte Mythor gewußt, was zu diesem Zeitpunkt Luxons Gedanken bewegte. Necron aber war zu sehr mit Aeda beschäftigt, und Luxon hatte von sich aus keinen Augenkontakt mit dem Steinmann hergestellt. Vielleicht fand sich später eine Möglichkeit dazu.
    »Bald sind wir im Freien«, sagte Aeda. »Es dauert nicht mehr lange.«
    Es bewahrheitete sich.
    Erleichtert atmete Mythor auf. Die kühle Luft, die über das Land strich, tat gut. Er warf einen Blick zurück. Eine beträchtliche Strecke Weges entfernt sah er den Gipfel der Felsgruppe, die Loonkamp barg. Schwach klang von dort Kampflärm herüber, die Kuppe wirkte seltsam hell, wahrscheinlich ging am Lager der Banditen alles Brennbare in Flammen auf.
    »Seht!« rief Tobar.
    Hart an der Grenze des Sichtkreises, nur schwach zu erkennen, bewegte sich eine Gruppe von fünf Yarls.
    »Eine Sklavenkarawane«, stieß Tobar hervor. Er preßte die Lippen aufeinander und sah Mythor flehentlich an.
    »Es sind zu viele«, antwortete Mythor, der Tobars Schmerz sehr wohl verstand. »Wir haben keine Hoffnung, sie zu besiegen. Das einzige, was wir tun können, ist, diesem Strom die Nahrung am Ursprung abzuschneiden.«
    Von Loonkamp herüber klangen Jubelrufe. Aeda preßte nun ebenfalls die Lippen aufeinander.
    »Es sieht so aus, als hätten die Yarlfänger gesiegt«, murmelte Prinz Odam. »Sie waren in der Überzahl.«
    Mythor zeigte ein schwaches Lächeln.
    »Nun, da sie die Banditen der Geisterstadt geschlagen haben, werden sie sich wahrscheinlich einen neuen Gegner suchen. Der Sieg wird ihre Zuversicht beflügeln, und die Kunde davon wird ihnen neue Streiter zuführen.«
    »Du meinst…?«
    Mythor sah Tobar an. Er nickte.
    »Ich glaube nicht, daß die Dämonenpriester hier noch viele Sklavenkarawanen werden entlangführen können – der Aufstand der Menschen von Süd-Lyrland hat begonnen, und ich glaube, sie werden alles tun, um sich dieser Plage zu erwehren.«
    »Ich hoffe, du hast recht«, sagte Tobar.
    Immerhin schaffte er es, den Blick von dem Schreckenszug der Yarls zu wenden. Er sah nach Norden.
    Dort mußte der Kampf weitergehen.
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