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Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner
Autoren: Terrid Peter
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Aeda, reisefertig.
    »Ich möchte nur wissen, wer diese Yarlfänger im Dunkeln hierher geführt haben soll«, murmelte Necron.
    »Ich weiß es«, sagte Aeda. »Es war Larboo. Ich sah seinen Kopf an einem Sattel baumeln.«
    »Ein Schurke weniger«, bemerkte Gerrek bissig. »Wohin geht die Reise nun?«
    Aeda deutete auf eine Öffnung im Felsen.
    »Wir nehmen diesen Weg. Er führt durch den Fels, am Labyrinth vorbei, und dann ein Stück vor Loonkamp ins Freie. Ich nehme an, ihr habt keine Angst vor Geistern?«
    »Hausen die da drin?« fragte Gerrek.
    »Man sagt so«, berichtete Aeda. »Tagsüber ist der Weg ungefährlich, aber des Nachts sollen sie sich dort herumtreiben und nach Opfern suchen. Ich weiß es nicht, ich habe es nicht ausprobiert – man sagt so. Und von denen, die ich zur Probe nachts hindurchgeschickt habe, ist keiner zurückgekehrt.«
    »Du hast rauhe Sitten in deinem Lager«, bemerkte Necron.
    »Es sind Räuber«, gab Aeda zurück.
    Aus dem Hintergrund war Kampflärm zu hören. Die Yarlfänger hatten also die Geisterstadt erreicht und griffen an.
    »Es wird Zeit«, sagte Aeda. »Ich reite voran – es ist meine Stadt.«
    Sie trieb ihren Tokuan an. Nach wenigen Herzschlägen war er in der Öffnung verschwunden. Necron folgte sofort, dann schloß sich Mythor an.
    Der Gang war recht hoch und breit. Mythor fand neben dem Tokuan, den er an kurzem Zügel führte, genügend Platz für sich. Es gab einen kurzen Halt, als Aeda einen Stapel Fackeln erreicht hatte, sie verteilte und anzünden ließ.
    »Wer hat diesen Stollen angelegt?« wollte Mythor wissen.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Aeda. »Loonkamp sieht schon seit urdenklichen Zeiten so aus, wie du es gesehen hast. Auch dieser Gang gehört dazu. Ich habe in der ganzen Zeit niemanden finden können, der etwas über Loonkamp gewußt hätte. Als sicher gilt nur, daß der Ort verwunschen ist.«
    »Ich bin gespannt auf deine Gespenster«, sagte Mythor lächelnd.
    Der Weg schlängelte sich langsam in die Tiefe. Wenn er in diesem Maß fortfuhr, mußte er irgendwo am Fuß des Felsengebiets enden, dessen Spitze die Geisterstadt bildete.
    »Aufgepaßt!« sagte Aeda. »Jetzt kommt eine gefährliche Stelle.«
    Mythor sah sehr bald, was die Steinfrau meinte. An einer Biegung des Ganges öffnete sich der Blick auf eine geräumige Höhle, mindestens zwanzig Mannslängen hoch, sehr breit und vor allem unergründlich tief. Der Weg war an dieser Stelle sehr schmal und völlig ungesichert. Am Rand der Höhle zog er sich hin, rechts ging es hinab in die Finsternis des Abgrunds.
    »Das Loch ist sehr tief«, sagte Aeda. »Ich habe es mit Steinen herausgefunden, also hütet euch.«
    Zu allem Überfluß wurde der Pfad an einer Stelle auch noch von Wasser überströmt. Ein Quell ergoß sich auf den Weg und stürzte dann hinab in die Tiefe.
    Mythor spürte, daß sein Tokuan unruhig wurde. Weder die Dunkelheit noch das Wasser behagten den Tieren.
    Langsam schritt die Gruppe weiter. Aeda, die den Weg besser kannte als jeder andere, stapfte voran, hinter sich zog sie ihren Tokuan.
    Aus der Tiefe des Abgrunds klangen Geräusche auf. Sie wurden immer stärker, je näher Mythor jener Stelle des Weges kam, an der das Quellwasser über den Stein plätscherte. Es gab glitschige Pflanzen, die den Stein bedeckten, dessen Oberfläche dort, wo sie zu sehen war, glattgeschliffen glänzte.
    Mythor hielt den Atem an, als Aeda den gefährlichen Engpaß erreichte. Die Steinfrau machte den Weg augenscheinlich nicht zum ersten Mal, sie schritt zügig über den feuchten Teil hinweg, der etwa zehn Schritte lang war.
    Mythor konnte sehen, daß sie bleich geworden war. Das Heulen der unterirdischen Geister wurde deutlich. Hohl und haarsträubend klang es aus der Dunkelheit des Abgrunds hinauf. Es hörte sich an, als tobe sich dort unten eine Meute blutgieriger Wölfe aus, halb von Sinnen vor Hunger.
    Necron überquerte den gefährlichen Fleck, auch er kam sicher auf der anderen Seite an. Mythor folgte.
    Das Heulen und Fauchen wurde immer schlimmer. Mythors Tokuan begann zu zittern. Mythor hatte den Zügel um das Handgelenk geschlungen, jetzt löste er ihn. Sollte das verschreckte Tier ausgleiten und abstürzen, wollte er vom Zügel nicht mit in die Tiefe gezerrt werden.
    Mythor achtete nicht sehr auf den Weg. Er wußte, daß er sich selbst nur verrückt machen würde, wenn er jeden Quadratzoll des schlüpfigen Bodens mit den Augen gleichsam abtastete.
    Mythor hatte es sich einmal von einem fahrenden
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