Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner
Autoren: Terrid Peter
Vom Netzwerk:
einem Schwert oder einem Messer nachgeholfen.«
    »Und dafür kommt wahrscheinlich nur einer in Frage – Larboo«, ergänzte Sadagar.
    Aeda preßte die Lippen aufeinander.
    »Dieses Mal werde ich ihn nicht schonen«, versprach sie. »Es hat nicht viel gefehlt, und ich wäre dämonisiert worden. Dafür wird er mir büßen.«
    »Wie willst du ihn finden?« fragte Mythor. »Er wird sich irgendwo verborgen halten und darauf warten, daß der Dämonenpriester sein Werk tut.«
    Aeda lächelte böse.
    »Genau!« sagte sie.
*
    Mit pochendem Herzen lag Larboo auf dem Fels und spähte auf Loonkamp herab. Es war recht dunkel, nur das große Feuer in der Mitte der Geisterstadt gab Licht. Larboo versuchte zu erkennen, was es dort zu sehen gab.
    Aeda war nicht zu sehen, auch nicht ihre elenden Freunde und deren Begleiter. Larboo wertete das als günstiges Zeichen. Wahrscheinlich waren sie jetzt damit beschäftigt, sich mit dem Dämonenpriester zu unterhalten.
    Larboo stieß ein meckerndes Lachen aus. Sie würden eine böse Überraschung erleben.
    »Ihr werdet noch an mich denken«, murmelte Larboo. »Mich jagt keiner einfach weg.«
    Aus dem düsteren Winkel, in dem der Eingang zum Labyrinth verborgen lag, löste sich eine Gestalt.
    Larboo stieß einen unterdrückten Triumphschrei aus. Er hatte gesiegt.
    Es war unverkennbar der Dämonenpriester, der durch die Reihen der um das Feuer Sitzenden schritt. Sie wichen schnell zur Seite. Larboo konnte den Umhang sehen und die hölzerne Maske des Dämonisierten. Und das Fesselvlies, das Larboo angeschnitten hatte, trug er unter dem Arm. Er hatte es also fertiggebracht, sich zu befreien – und wahrscheinlich waren ihm dabei Aeda und die anderen zum Opfer gefallen.
    »Schade«, murmelte Larboo. Er hätte gerne Aeda zu seiner Gefährtin gemacht, wenn er die Herrschaft über die Bande angetreten hatte, damit war es nun vorbei.
    Larboo konnte sehen, daß sich der Dämonenpriester langsam seinem Standort näherte. Er ließ sich Zeit – und keiner der Räuber wagte es, eine Hand gegen ihn zu heben. Mit dieser Unterstützung im Rücken würde es für Larboo leicht sein, die Bande zu zügeln.
    Er hatte mit dem Dämonenpriester verabredet, daß er ihn befreien wollte – gegen eine gewisse Entlohnung. Die war ihm versprochen worden – künftig würde Larboos Bande gleichsam unter dem Schutz der Dämonenpriester herumstreifen und Beutezüge machen können. Anders als früher, als sich die Bande auf Wertsachen, Nahrungsmittel und Vieh geworfen hatte, sollten sie nun auch Gefangene machen und den Dämonenpriestern zuführen. Dazu war Larboo gerne bereit gewesen.
    Nun kam der Befreite – Larboo war nicht mehr ganz dazu gekommen, das Werk allein durchzuführen –, um das Entgelt für seine Rettung zu liefern. Als Zeichen seines Triumphs hatte er den Speer mitgebracht, den Aeda so meisterlich zu handhaben wußte – gewußt hatte, wie sich Larboo verbesserte.
    Er stand auf, damit der Näherkommende ihn auch erkennen konnte. Irgendwo in der Nähe huschte ein Nagetier durchs Gestein.
    »Ich sehe, der Plan ist gelungen«, sagte Larboo grinsend, als der Dämonenpriester vor ihm stand. Die hölzerne Maske sah bei Dunkelheit noch scheußlicher aus als bei Licht, aber das kümmerte Larboo wenig. »Sind sie tot?«
    Der Dämonenpriester nickte.
    »Alle? Auch Aeda? Schade um sie. Ich hätte mich gerne mit ihr vergnügt.«
    »Das kannst du haben, Larboo«, sagte der Dämonenpriester. Die Rechte fällte den Speer, dessen Spitze nun auf Larboos Herz wies, die Linke zog die Maske vom Kopf. Aeda funkelte den Verräter wütend an.
    Wie aus dem Boden gewachsen, standen plötzlich die beiden Steinmänner da. Mit seltsamer Klarheit bemerkte Larboo, daß die beiden sich aus Aedas Vorräten neu eingekleidet hatten. Die Samtjacken paßten ihnen sogar.
    »Ich habe schon viele Schurken erlebt, aber eine solche Heimtücke ist mir noch nicht untergekommen, seit ich lebe. Du wirst dafür büßen, Larboo.«
    Jählings aus den Höhen des Triumphs hinabgestürzt in den Abgrund der Hoffnungslosigkeit, vermochte Larboo nichts zu sagen, noch weniger zu tun. Er wartete auf den Speerstoß, der ihm das Ende bringen mußte.
    »Es wäre zu milde, dich zu töten«, sagte Aeda; ihre Stimme klang undeutlich vor Wut. »Wir haben uns etwas anderes überlegt.«
    Als Larboo begriff, war es schon zu spät. Sadagar und Necron packten zu, und ehe sich Larboo bewegen konnte, hatte Aeda ihm das Vlies übergestreift. Eng schloß sich die Fessel um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher