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Mythor - 112 - Der magische Bann

Mythor - 112 - Der magische Bann

Titel: Mythor - 112 - Der magische Bann
Autoren: Walker Hugh Wolf Paul
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– zu einer gigantischen Flutwelle, die entlang der Schattenzone über die Welt raste, die an diesem Ort jedoch um ein Vielfaches verlangsamt wurde und fast zum Stillstand gekommen war.
    Der Vergleich kam nicht von ungefähr, sondern drängte sich Mythor in Erinnerung an seine erste Durchquerung der Schattenzone mit der Goldenen Galeere auf. Prinz Nigomirs Schiff war damals den tobenden Gewalten zum Opfer gefallen, und Mythor hatte dabei die gesamte Ausrüstung des Lichtboten verloren – beinahe auch sein Leben. Und nun war er wieder am Grund der Schattenzone, doch die Flutwelle war zu bizarren Gebirgen eines sich nur träge verformenden Breies erstarrt. Welche unheimlichen Kräfte sorgten dafür?
    Robbin schien Mythors Gedanken erraten zu haben, denn er sagte an ihn gewandt:
    »Wir befinden uns bereits im Bannkreis der Schlange Yhr. Hier irgendwo muß Carlumen gestrandet sein. Aber wer weiß, ob es die Fliegende Stadt überhaupt noch gibt.«
    Plötzlich brach die Wand des turmhoch aufragenden Schleimes, auf dessen Krone die rettende Felsnadel balancierte, auseinander. Ein riesiger Echsenkopf stieß durch, wild ausschlagende Beine folgten mit einem gepanzerten Körper.
    »Ein Yarl!« rief der Kleine Nadomir aus. »Nutzen wir die Gunst des Augenblicks und wechseln wir auf seinen Panzer über. Auf diese Weise könnten wir unsere Reise bequem fortsetzen.«
    Mythor zögerte einen Augenblick. Aber als das Riesentier zur Hälfte aus der Schleimwoge ausgebrochen war und er die Gebäudereste auf seinem Panzer sah, befahl er:
    »Wir steigen auf den Yarl um. Es handelt sich um ein gezähmtes Tier, so daß es uns nicht schwerfallen sollte, es zu steuern.«
    Er ging mit gutem Beispiel voran und ließ sich über die graue, glitschige Schleimwand in die Tiefe gleiten. Die anderen machten es ihm sofort nach und landeten bald nach ihm auf dem Yarl-Panzer.
    »Besser hätten wir es gar nicht treffen können«, meinte Mythor zufrieden. »Der Yarl bringt uns rascher vorwärts und bietet uns den denkbar besten Schutz.«
    »Und wie willst du diesem Ungeheuer klarmachen, in welche Richtung es uns bringen soll?« fragte Gerrek zweifelnd.
    »Ich bin in Churkuuhl aufgewachsen, einer Nomadenstadt, die auf den Rücken von Yarls gebaut war«, sagte Mythor. »Ich war zwar kein Yarl-Führer, aber einige Kniffe habe ich ihnen abgeschaut.«
    Der Sohn des Kometen war zuversichtlich, daß die in Churkuuhl gesammelten Erfahrungen ihm nun von Nutzen sein würden.
    Auf, auf, Hukender, spute dich, der ibserische Held Mokkuf, dein Herr und Gebieter, braucht Rüstung und Schwert! Hörst du nicht das Heulen der Sirene, die Alarm bläst? Hörst du nicht die Stimme des Nykeriers, der zu den Waffen ruft?
    Und du, Berbus, Hepton der Wälsenkrieger, stell dich an die Spitze deiner Siebenerschaft. Laß Agon und Lonsa die Schwerter wetzen und Merbon und Vast die Lanzen aufpflanzen. Und haben Huuk und Soot die Bögen gespannt?
    Eine Schar Fremder ist im Anmarsch. Sie zurückzuschlagen, ihnen den Zutritt ins Hoheitsgebiet des Nykeriers zu verwehren, gilt es.
    Verbaut den Eindringlingen alle Wege ans Ziel. Erwehrt euch der alten Feinde und stellt euch dem neuen Feind, führt ihn mit List und Schläue in die Irre. Du, Tobar, befrage den Mond und teile uns mit, zu welcher Stunde an welchem Tag ihn die Schlange Yhr verschlungen haben wird.
    Joby, mein Patensohn, Lehrling der Meisterdiebe Orgin, Possel und Hosined aus Anagon, die, wie bedauerlich, längst die Fähre über den Totenfluß Syx genommen haben – Joby, es sei dir verziehen, wenn du in aller Unschuld den Eindringlingen auf Schleichwegen entgegeneilst und ihnen mit flinker Hand die Waffen ziehst.
    Es ist hoch an der Zeit, Söldner des Nykeriers, die Waffen zu erheben und sie gegen den Feind zu richten, der erobern will, was wir zu verteidigen gelobt haben.
    Ich, Parvid, bin bereit, auf meine Art zu kämpfen, die, wie ihr wißt, die der feinen Klinge ist.
    Noch eine Warnung, ehe ihr in den Kampf geht: Vergeßt die alten Feinde nicht. Hütet euch vor den Weben der Schicksaisspinnerin Horeka, weicht den magischen Fallstricken aus, den tödlichen Klauen und den hungrigen Mäulern. Und verschließt eure Ohren den zischelnden Einflüsterungen des schleichenden Todes!
    Auf in den Kampf!
    Der Nykerier sei mit uns!
*
    Der Yarl war nicht sonderlich groß, sein fast ebener Rückenpanzer maß nur zwanzig Schritt in der Länge und war achtzehn breit. Und er ließ sich nicht führen. Was Mythor auch versucht hatte, das
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