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Mythor - 095 - Die Zaubermütter

Mythor - 095 - Die Zaubermütter

Titel: Mythor - 095 - Die Zaubermütter
Autoren: Terrid Peter
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den Winkeln. Hier gab es dergleichen nicht.
    Es gab kein Leben in diesen Räumen - es schien ein Vorhof des Todes zu sein.
    Mit Tod hatte dieser schweigsame Marsch zu tun. Burra wußte das. Sie wollte es nicht anders.
    »Warte hier, Burra.«
    Zaem wandte sich Burra zu.
    »Ich werde jetzt gehen und einen Weg erkunden, dich zu Fronja zu führen. Dann wirst du den hohen Auftrag erfüllen können, den ich dir gab.«
    Burra sah ihre Zaubermutter an.
    »Dieses Mal wirst du keine Vision erschlagen - dieses Mal wird es tatsächlich Fronja sein.«
    »Ich werde nicht versagen«, stieß Burra hervor. Sie war sicher, daß sie nur noch einmal das Schwert gegen Fronja würde heben können - gleichgültig, ob es sich um eine Vision oder um die tatsächliche Tochter des Kometen handelte. Einen neuerlichen Versuch würde Burra nicht überstehen - sie mußte alle Kräfte mobilisieren, um diesen schrecklichen Auftrag erfüllen zu können, und solche geistigen Anstrengungen ließen sich nicht beliebig in kurzer Zeit wiederholen.
    »Dein Gesicht drückt Zweifel aus, Burra - aber glaube mir. Ich weiß nun, wo Fronja zu finden ist. Dieser kleine Aase hat es mir verraten - ohne daß er es wollte.«
    »Dann ist es gut«, stieß Burra hervor.
    Zaem entfernte sich und ließ die Amazone allein mit sich und ihren trüben Gedanken.
    Ein Tag noch, nicht länger, dann war alles vollbracht.
    Burra verließ den Raum und trat ins Freie.
    Düsteres Grau wälzte sich über den Hexenstern. In beträchtlicher Entfernung sah man die Rauchsäulen der Lagerfeuer. Zaems streitbare Amazonen rüsteten zur Nacht.
    Morgen war es dann soweit.
    In einer himmelweiten Vision hatte Zaem ihre Amazonen zum Sturm auf den Hexenstern aufgerufen. Die anderen Zaubermütter hatten dem nichts entgegenzusetzen - sie mußten sich der Gewalt der Zaem und ihrer Verbündeten beugen.
    Burra hatte dennoch leise Zweifel, ob all das richtig war, was Zaem plante, dachte und tat.
    Denn auch die anderen Zaubermütter im Hexenrat kannten sich aus - auch Zahda war eine Zaubermutter von hohem Rang. Und sie sagte etwas anderes als Zaem.
    Das Tückische an Burras Gedanken war der Umstand, daß sie so zaghaft kamen, sich leise in ihr Denken einschlichen, voller Zweifel und Bedenken.
    Burra sah die Luftflotte der Amazonen über Zaems Zacke Wache fliegen. Irgendwo in diesem Getümmel steckten mit Sicherheit auch die Amazonen, die sie auf der berühmten Amazonenschule von Anakrom selbst ausgebildet hatte. Es waren die besten Kämpferinnen Vangas, und sie standen wie Burra im Dienst Zaems.
    Warum noch zweifeln - die Sache der Zaem hatte sich praktisch schon durchgesetzt. Wer sollte Zaem und ihre verbündeten Amazonen und Hexen noch aufhalten wollen, geschweige denn können?
    Burra vielleicht.
    Wenn sie sich weigerte, Fronja zu töten, was wäre dann?
    Burra wagte nicht, den Gedanken zu verfolgen. Zaem hatte ihr aufgetragen, die Tochter des Kometen zu erlösen - das wollte Burra tun, auch wenn es ihr schwerfiel. Sie hatte der Zaem Gefolgschaft geschworen, also mußte sie selbst diesen Befehl ausführen.
    Sie mußte nicht - und wußte das.
    Es stand in ihrem Willen. Zwar würde Zaem sie verachten…
    Burra seufzte. Das Leben war kompliziert für sie geworden, seit dieser Gorgan-Krieger auf Vanga erschienen war. Der Sohn des Kometen - nun, er würde sterben, wie die Tochter des Kometen.
    Burra wartete.
    Nichts konnte sie jetzt tun, nur warten.
    Am liebsten hätte sie sich jetzt wie in früheren Zeiten mit ihren Männchen herumgerauft, sich ein wenig mit Kraftspielen abgelenkt. Ein Trainingskampf wäre jetzt genau das Richtige gewesen - aber dazu gab es keine Gelegenheit.
    Warum hatte Zaem ausgerechnet sie dazu ausersehen, dieses blutige Werk zu vollbringen? Was gehörte dazu, einer Schlafenden, die zudem von einem Dämon besessen war, das Leben zu nehmen? Brauchte es dazu eine der tapfersten und erprobtesten Amazonen, die Vanga jemals hervorgebracht hatte? Jede Amazonennachwuchskämpferin hätte das fertigbringen können.
    Hatte es irgendeinen besonderen Grund, daß Burra die Täterin sein sollte?
    Burra fand keinen.
    Sie kehrte in den Raum zurück, in dem sie auf Zaem warten sollte.
    Das Warten zerrte an ihren Nerven, machte sie rasend vor Ungeduld, ließ ihre Finger unruhig spielen.
    Burra griff nach dem Schwert. Sie spielte damit herum, warf es hoch, fing es wieder auf - mit zwei Fingern und an der Schneide. Selbstverständlich verletzte sie sich dabei nicht - auch in solchen brotlosen
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