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Mythor - 095 - Die Zaubermütter

Mythor - 095 - Die Zaubermütter

Titel: Mythor - 095 - Die Zaubermütter
Autoren: Terrid Peter
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zu dem Seil und begann an dem Tau in die Höhe zu klettern.
    Das Seil schwankte, es ruckte sanft herauf und herunter, und das bereitete Mescal große Angst - es füllte sich an, als könne das Seil in jedem Augenblick reißen und mit ihm hinabstürzen.
    »He, du da!«
    Eisiger Schrecken durchfuhr Mescal. Die Amazone war zurückgekehrt, und, wie es sich für einen ausgemachten Pechvogel wie Mescal gebührte, viel zu früh.
    »Komm da herunter!« brüllte die Amazone.
    Mescal dachte nicht daran. Das schreckliche Weib würde ihn kurzerhand zersäbeln. Dann lieber die Flucht nach vorn - in diesem Fall nach oben. Wenn dort auch jemand mit gezücktem Schwert stand… man dachte besser gar nicht daran.
    Es wurde ein förmlicher Wettlauf.
    Die Amazone zückte ein Messer, steckte es sich quer in den Mund und nahm die Verfolgung auf. Als erstes gab es einen heftigen Ruck nach unten, als das Luftschiff unter dem Gewicht der massigen Amazone ein wenig absackte. Dann ruckte es wieder nach oben - Mescals Magen vollführte ähnliche Luftsprünge. Ihm wurde speiübel, aber er raffte alle Kraft zusammen und kletterte weiter.
    Was ihn hemmte, waren mangelnde Körperkraft und Erfahrung in solchen Übungen - die Amazone hin wiederum wurde durch ihre Rüstung behindert. Mescals Vorsprung blieb daher erhalten - es fragte sich nur, ob er reichen würde.
    Höher und höher kletterte Mescal in seiner Furcht. Der Boden war bald nicht mehr zu sehen, und vom Himmel war nichts anderes zu erblicken als eine fahlgraue, endlose Fläche, auf der nichts zu erkennen war.
    Das Luftschiff der Amazone war bemerkenswert scheußlich angemalt, stellte Mescal fest, als er es klar zu sehen bekam. Es sah so aus, als sei sonst niemand an Bord - die Rettung war also nahe.
    Mescal turnte, was seine Glieder hergaben.
    Er erreichte die Wandung, griff zu. Ein Bein in die Höhe, über die Brüstung, dann ein kräftiger Ruck - Mescal kollerte hinein in die Sicherheit des Luftschiffs.
    Aber das laute Prusten und Fluchen der Vorbesitzerin machte Mescal sehr schnell klar, daß es mit seiner Sicherheit nicht sehr weit her war, solange diese Frau ihm bewaffnet nachstellen konnte.
    Mescals Blick wanderte hektisch umher. Er brauchte ein Messer, eine Axt, irgend etwas, mit dem man das Seil durchschneiden konnte, bevor die Amazone ihre stahlharte Pranke auf den Korbrand bekam.
    Mescal fand ein Beil - für die Amazone mochte es ein Wurfgeschoß sein, für ihn war es eine beidhändig zu führende Axt. Er hob sie auf und schlug damit auf das Tau ein.
    Der Schlag hatte Wirkung. Als erstes kippte Mescal fast von den Beinen, dann sah er, daß er danebengeschlagen hatte - und dann erschien die Hand der Amazone auf der Bordwand. Ein Panzerhandschuh, der Mescal überdeutlich verriet, was ihm blühte.
    Von irgendwoher kam ein Windstoß und erfaßte das Luftschiff. Unten hatte die Amazone vermutlich das Seil gelöst - jedenfalls machte der Ballon einen heftigen Satz.
    Mescal kam von den Beinen und landete auf dem Boden. An dem wütenden Fluchen der Amazone konnte er ersehen, daß sich auch die Kriegerin über die heftige Bewegung nicht freute.
    Das Luftschiff setzte sich in Bewegung - und es sackte dabei ab. Mescal konnte es spüren. Das Gewicht von zwei Körpern machte sich bemerkbar.
    Mescal hob hastig die Axt auf und schlug erneut zu. Diesmal traf er das Seil, aber die Tatsache, daß zwar das Seil verschwand, nicht aber die Panzerfaust der Amazone am Korbrand, bewies Mescal, daß er zu spät zugeschlagen hatte.
    Er mußte jetzt…
    Früher hätte ihm das nichts ausgemacht, aber jetzt zauderte er wieder.
    Das Schicksal ersparte es ihm, den Schlag auszuführen.
    So tief abgesackt war der Ballon, daß er knapp über den Dächern der Gebäude flog. Und in diesem Augenblick schlug der Ballon auf einem der Dächer auf.
    Mescal, der sich in der Angst irgendwo festgeklammert hatte, konnte sich gerade noch auf den Beinen halten. Die Amazone aber verlor ihren Halt.
    Mescal streckte den Kopf über den Rand des Korbes.
    Während das Luftschiff einen schrecklichen Satz in die Höhe machte, was Mescals Magen erneut erschütterte, sah er die Amazone auf dem Bauch ein Dach hin abrutschen, sich mehrfach drehen und dann an der Kante des Daches verschwinden.
    »Glück gehabt«, murmelte Mescal.
    Er war kreideweiß im Gesicht, sein Magen rebellierte, aber er grinste.
    Das war geschafft - er hatte nun ein Luftschiff, und jetzt mußte es doch ein leichtes sein, hinüberzufliegen zu Zahdas Zacke.
    Man
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