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Mythor - 070 - Abenteuer in Erron

Mythor - 070 - Abenteuer in Erron

Titel: Mythor - 070 - Abenteuer in Erron
Autoren: Terrid Peter
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eilends.
    Eine prachtvolle Aufgabe, die er sich da aufgebürdet hatte. Woher die ganzen Nahrungsmittel nehmen?
    Vielleicht ließ sich in der Umgebung etwas finden – würzige Kräuter, Salatgemüse, Nüsse und Beeren. Das Land sah zwar nicht danach aus, aber in seiner Not mußte Secubo zu allem greifen, was sich fand.
    Er verwünschte den Magier in den tiefsten Abgrund seiner schwarzen Seele, als er sich auf den Weg machte, das Gelände zu erkunden.
    Irgend etwas stimmte nicht mit diesem Flecken Erde. Secubo hatte nicht die leiseste Ahnung, woran das lag, aber er spürte es sehr deutlich. Der Gedanke befiel ihn, daß der Magier vielleicht nur einen Trick angewandt hatte – vielleicht hatte er selbst sogar diesen magischen Riegel errichtet, um ihn beim Eintreffen der Königin wirkungsvoll wieder entfernen zu können. Ein so verlogenes Schaustück traute Secubo dem Magier sehr wohl zu.
    Der Koch sah einen Felsen, von dem aus er einen sehr guten Überblick über das Land haben mußte. Obwohl ihm das bei seiner rundlichen Gestalt keineswegs leichtfiel, kletterte er ächzend und jammernd den beschwerlichen Pfad hinauf.
    Oben angekommen, mußte er feststellen, daß es nichts war mit den Früchten des umliegenden Landes. Mit Gras würde sich die Königin bestimmt nicht zufriedengeben, und außer grasbestandenem Boden war nichts zu sehen. In der Ferne kamen Leute näher, das waren vermutlich die Boten von Prinz lugon oder gar die Spitze des Hochzeitszugs. Secubo kümmerte sich nicht weiter darum. Er spähte weiter nach Nahrungsmitteln aus und kam schließlich zu der unbequemen Ansicht, daß es hier nichts zu ernten gab.
    Seufzend machte er sich an den Abstieg.
    Er würde wohl oder übel auf seine Vorräte zurückgreifen müssen. Vor allem beim Fleisch würde es einen üblen Engpaß geben. Der Batzen Ursfleisch, den er zu einem köstlichen Braten hatte verarbeiten wollen, war erst ein paar Tage alt und roch kaum – folglich würde das Stück nach dem Braten zäh und ledrig sein. Erst wenn Bratfleisch einen deutlich wahrnehmbaren Verwesungsgeruch hatte, war es so weit gereift, daß es zubereitet, zart und mürbe war.
    Mit dem Gemüse stand es im Augenblick nicht viel besser. Trockenfrüchte waren alles, was Secubo anzubieten hatte. Man konnte sie in Honigmilch einweichen oder in geharztem Wein, aber auch das ergab keine komplette Mahlzeit.
    Köche hatten es wahrhaftig nicht einfach in diesem Land und in dieser Zeit, dachte Secubo voller Selbstmitleid.
    Er war so sehr damit beschäftigt, sich selbst zu bejammern, daß er den losen Stein übersah, auf den er den rechten Fuß setzte. Das Felsstück gab nach, der Fuß rutschte ab, und ehe sich’s der Koch versah, lag er eingeklemmt in einer Felsspalte.
    »Großer Kwayns!« seufzte Secubo. »Womit habe ich das verdient?«
    Er hatte noch Glück im Unglück – kein Knochen gebrochen, nur ein wenig die Muskeln geprellt. Es gelang Secubo nach kurzer Zeit, sich aus seiner Notlage selbst zu befreien.
    Als er nach etlichen Seufzern auch das eingeklemmte rechte Bein befreit hatte, entdeckte er auf dem Boden des Felsspalts einen glänzenden Gegenstand.
    Secubo war neugierig, das gehörte zu seinem Berufsstand. Er legte sich auf den Boden und versuchte mit der rechten Hand, den Gegenstand zu angeln. Nur mit den Fingerspitzen bekam er ihn zu fassen. Er war glatt und kühl, fühlte sich angenehm an.
    Schweiß trat auf Secubos Stirn, als er den sechzehnten oder siebzehnten Versuch unternahm, das Ding zu fassen – endlich gelang das Unterfangen. Behutsam förderte Secubo seinen Fund zutage.
    Seine Augen wurden rund vor Freude und Staunen, als er zu sehen bekam, was er sich geangelt hatte – ein Edelstein hatte auf dem Boden der Spalte gelegen, ein rotschimmernder Stein, prachtvoll anzusehen und sicherlich ein kleines Vermögen wert.
    Verzückt schloß Secubo die Augen. Wenn er diesen Stein verkaufte, hatte er erreicht, was er erträumte – eine gemütliche Schenke im Hafen von Hadam, wo die Fischer täglich die herrlichsten Fische und Schalentiere anlandeten, dazu Wein und Würzware aus allen Richtungen des Windes.
    Secubo hörte eine Stimme seinen Namen rufen. Hastig barg er den Stein in seinem Gewand, dann sah er zu, daß er den Lagerplatz der Karawane wieder erreichte.
    »Wo treibst du dich herum?« fuhr Königin Berberi ihren Koch an. »Wir suchen dich!«
    »Ich suchte nach Kräutern«, stotterte Secubo, der sicher war, daß man ihm sein Geheimnis an den Augen ablesen konnte.
    »Was
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