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Mythor - 068 - Traumland der Ambe

Mythor - 068 - Traumland der Ambe

Titel: Mythor - 068 - Traumland der Ambe
Autoren: Vlcek Ernst
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der Hexen führte. Da ich es war, die Fronjas magisches Bildnis zur Nordwelt schmuggelte, trage auch ich die Verantwortung dafür, daß der Deddeth davon Besitz ergreifen konnte. Du siehst, Mythor, meine Schuld ist viel größer, als du dir vorstellen kannst.«
    »Das alles ist sehr bedauerlich«, gab Mythor zu. »Aber du kannst diese Dinge nicht ungeschehen machen, indem du dich verpuppst.«
    »Das nicht, aber ich kann als Zambe meine Fehler auszumerzen versuchen«, erwiderte Ambe. »Es hilft alles nichts, ich muß mich erneuern. Glaube mir, Mythor, ich habe mir diesen Schritt wohl überlegt, und auch Fronja wird ihn gutheißen. Selbst Zaem dürfte damit zufriedengestellt sein, denn sie hat mich nun ebenfalls als Zumas Nachfolgerin bestätigt. Bevor ich dich verabschiede, möchte ich dich noch um einen Gefallen bitten. Richte Gerrek aus, daß es mir leid tut, was ich ihm antat. Vielleicht kann ich ihm helfen, wenn ich zur Zaubermutter geworden bin.«
    »Hast du ihn etwa in einen Beuteldrachen verwandelt?« fragte Mythor ungläubig.
    »Zumindest bin ich an seiner Verwandlung schuld«, sagte Ambe. »Als Gaidels Alpträume begannen, da bat ich Vina, mir ihren Zauberlehrling zur Verfügung zu stellen. Ich rüstete ihn mit einer Zauberflöte aus, die ihn gegen falschen Zauber schützen sollte, und schickte ihn zu den Katakomben von Acron, damit er herausfinde, was mit Gaidel passiert war. Aber sie muß ihn durchschaut haben und verwandelte den Mandaler zur Strafe in einen Beuteldrachen. Sage Gerrek, daß ich ihm als kleinen Trost die Zauberflöte überlasse.«
    »Das wird ihn freuen«, sagte Mythor, weil ihm darauf nichts anderes einfiel. Eine Weile herrschte Schweigen, dann fragte er: »Wie wird es weitergehen? Was können wir, was kann ich tun, um Fronja zu helfen? Du weißt, daß die Zaubermutter Zaem zum Hexenstern unterwegs ist, um Fronja zu töten.«
    »Zahda ist unterrichtet und wird sich am Hexenstern einfinden«, sagte Ambe. »Sie erwartet dich dort, denn sie setzt immer noch große Hoffnungen in dich. Zahda glaubt, im Gegensatz zu manch anderer Zaubermutter, daß du, der Sohn des Kometen, Fronja retten kannst. Doch darf sie sich nicht öffentlich dazu bekennen und kann dir also nicht den Schutz einer Zaubermutter gewähren. Das bedeutet, daß dein Weg zum Hexenstern dornig und gefahrvoll sein wird. Ich kann dir dabei leider auch nicht zur Seite stehen, weil ich mich in den Puppenschlaf begebe und während dieser Zeit handlungsunfähig bin. Aber ich gebe dir einen Geleitschutz mit, der aus meiner Amazone Kalisse, einigen Kriegerinnen und einer Hexe bestehen soll. Ihr werdet auf die Schwimmende Stadt Hanquon überwechseln, wenn sie Gavanque am nächsten kommt, und darauf gen Süden reisen. Alles weitere erfährst du von Kalisse… Ich bin nun müde und werde mich zur Ruhe begeben. Viel Glück, Mythor! Vanga braucht deine Hilfe… Nun wäre alles gesagt.«
    »Ich habe noch eine Frage!« rief Mythor, als er sah, wie Ambes hornige Lider sich zu schließen begannen. Er holte Vinas Zauberring hervor und zeigte ihn ihr. »Erinnerst du dich, daß du diesen Ring als Isgrin geküßt hast und ich daraufhin mit dir in Verbindung treten konnte? Gilt dasselbe auch für die Zukunft?«
    »Hebe den Zauberring auf.« Ambes Stimme war nur noch ein kaum verständliches Murmeln. »Behüte den Ring gut… er könnte für dich der Schlüssel zu Fronja sein…«
    »Was meinst du damit?« fragte Mythor.
    Aber Ambe gab ihm keine Antwort mehr. Sie hatte sich bereits verpuppt. Bevor Mythor einen weiteren Versuch unternehmen konnte, Ambes Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, zog ihn die alte Hexe im gelben Mantel mit sanfter Gewalt aus dem Hain.
    »Komm«, sagte sie. »Deine Gefährten erwarten dich bereits an der Ostküste. Es wird nicht mehr lange dauern, und Hanquon kommt in Sicht.«
    Mythor folgte der Trägerin des gelben Mantels gedankenverloren durch Ambes Zaubergarten.
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