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Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Titel: Mythor - 063 - Die Bestie erwacht
Autoren: Giesa Werner K.
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Schwerter wirbelten und hämmerten gegen den harten Körper des Ungeheuers. Wieder sprühten Funken, und Scidas Waffen drohten zu zerbrechen. Mythor hatte jetzt dem Beuteldrachen sein Kurzschwert zugeworfen und schlug mit Alton auf den Steinernen ein. Unter jedem Hieb des Singenden Schwertes zuckte Yacub zusammen, aber eine Verletzung zeigte sich immer noch nicht.
    Altons Leuchten wurde unerträglich grell, als Mythors Schläge immer kraftvoller wurden. Da schleuderte Yacub Gerrek von sich. Der Beuteldrache taumelte gegen eine Wand des zur Halle der Begegnung umgebauten Laubengangs.
    Yacub starrte Alton an, dann warf er sich herum und hetzte in weiten Sprüngen davon. Mythor und Scida folgten ihm, dicht hinter sich Noia, die junge Hexe. Aus den Augenwinkeln bemerkte der Sohn des Kometen, daß einige ihrer Hexensteine schwach glommen. Offenbar versuchte sie, Yacub mit ihrer Magie anzugreifen. Aber ob diese stark genug war, stand auf einer anderen Schriftrolle.
    »He, wartet auf mich!« schrie Gerrek hinter ihnen, schwang seine Klinge und wetzte hinterdrein.
    Yacub drang in das große Gebäude ein. Noia keuchte auf. »Wenn er den linken Gang wählt…«
    Er wählte ihn!
    Laut brüllend raste er über den Steinboden, und die eng stehenden Wände des Ganges warfen den Schall entsetzlich laut zurück.
    »Unfähige Hexen«, schrie Scida. »Drei meiner Amazonen, und wir könnten ihn aus jeder Himmelsrichtung packen und fertigmachen!«
    Aber Scidas Kriegerinnen gab es nicht mehr. Yacub hatte auch sie auf seinem Gewissen – und Jewa.
    »Gleich haben wir ihn!« schrie Noia triumphierend. »Der Gang besitzt keinen Ausweg! Wenn euer Beuteldrache einen Feuervorhang aufbaut, können wir die Bestie verbrennen!«
    Mythor schüttelte im Laufen nur den Kopf. Er hatte gesehen, wie spielend der Steinerne Gerreks Feuer verkraftet hatte.
    Da krachte es vor ihnen ohrenbetäubend.
    Der flüchtende Yacubus hatte die Wand einfach durchbrochen, ließ wirbelnde Steinbrocken und Staubschleier hinter sich zurück. Draußen verharrte er kurz, schüttelte sich wie ein nasser Bitterwolf und wandte sich um.
    Da waren seine Verfolger heran.
    Mythor griff sofort wieder mit Alton an. Das Gläserne Schwert schien der Steinerne zumindest schmerzhaft zu spüren, während die anderen Waffen überhaupt keine Wirkung erzielten.
    Plötzlich stand Yacub mit einem weiten Sprung zwischen ihnen.
    Noia kam nicht einmal mehr zum Schreien. Altons Singen wurde zum gellenden Klagelaut, und in der gläsernen Klinge glaubte Mythor zu sehen, wie etwas aus der sterbenden Noia in den Steinernen gerissen wurde. Ihre Hexensteine zerpulverten.
    Yacub brüllte triumphierend und schlug mit seinen vier Armen um sich. Scida konnte nur mit einem raschen Sprung dem heranrasenden Tod entgegen, und dann jagte Yacub wieder in weiten Sprüngen davon.
    Auch Gerrek hatte jetzt aufgeholt.
    Ein paar Mannslängen vor ihnen krachte es erneut. Yacub raste durch die mannsdicke Außenmauer des Hexenforts!
    Gleichzeitig vernahmen sie ein eigenartiges Knistern. Nur Scida erkannte das Geräusch sofort wieder.
    » Gondaha! «schrie sie auf. »Die Steinköpfe!«
    Die steinernen Köpfe der Großen Barriere waren auseinandergeflogen und zu Staub zerpulvert, als der Dämon zurückgeschleudert wurde und nur sein Diener Yacub zurückblieb, und hier wiederholte sich der erschreckende Vorgang.
    »Yacubs Werk…«
    Buukhain, benannt nach einem Treffpunkt der Buuken, libellenartiger Leuchtflüger, deren deutlich hervorgebrachte Laute und Lichtzeichen von manchen kundigen Hexen magisch gedeutet werden konnte, fand sein Ende. Buukhain, das Hexenfort Zaems, zerfiel zu Staub!
    »Quyl!« stöhnte Mythor auf. »Quyl, welche Macht hat diese Bestie nur?«
    Um sie her fiel alles in Schutt und Staub, und dann gab es Buukhain nicht mehr, wie man auch seit langem keine Buuken mehr gesehen hatte.
    Zaubermutter Zaem hatte einen ihrer Stützpunkte verloren.

14.
    Sie folgten Yacubs Spur, die weiter nach Süden führte. Gerrek marschierte wieder voran, obgleich seine »Witterung« in diesem Moment nicht gebraucht wurde. In seiner blindwütigen Flucht hatte das Ungeheuer eine deutlich wahrnehmbare Spur der Verwüstung hinter sich gelassen, die durch den Wald weiterführte, den Bergen entgegen.
    »Ihr habt alles kaputtgemacht«, behauptete Gerrek. »Wenn ihr nicht dazwischengekommen wärt, hätte ich den Burschen erledigt. Ich hatte ihn doch fast schon am Boden!«
    »Du…«, fuhr Scida auf, aber Mythor wagte es, ihr ins Wort
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