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Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Titel: Mythor - 063 - Die Bestie erwacht
Autoren: Giesa Werner K.
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und stürmte auf die Tür zu, um die sich bereits ein Flammenkranz wob. Mythor folgte der Amazone sofort. Durch den Rauch sah er zwei Besessene unter ihren wilden Streichen fallen.
    Warum folgte Gerrek nicht?
    »Gerrek…«
    Als Mythor umkehren wollte, um nach dem Mandaler zu sehen, flitzte der Beuteldrache schrill kreischend auf seinen kurzen Beinen wie ein Wirbelwind zwischen dem Gorganer und der Amazone hindurch und rannte ein paar überraschte Besessene einfach über den Haufen, ehe diese wußten, wie ihnen geschah. Mythor sah nur noch eine glimmende Schwanzspitze und hörte Zischen, als Gerrek sein Anhängsel in eine Pfütze tauchte.
    Mehr konnte er nicht erkennen, weil der Kampf mit aller Härte und Verbissenheit weiterging. Von allen Seiten griffen die Besessenen jetzt an – nein, nicht von allen!
    Sie wollen uns irgendwohin haben! durchfuhr es den Sohn des Kometen. Er entsann sich, auf seinem Spaziergang in der Morgendämmerung eine Stelle gesehen zu haben, wo zwischen einer Gruppe von Sträuchern ein Schlund gähnte. Ein neuer, ihm noch unbekannter Zugang in die Unterwelt, in die Grotten und Höhlen innerhalb der Schwammscholle?
    Trieben die Besessenen sie hinunter zum Nissenhort?
    Wenig später wußte Mythor, daß es genau so war!
*
    »Warum schonst du ihr Leben?« fragte Scida verwundert, als sie eine kleine Erholungspause hatten. Gerrek hatte sich und den beiden anderen mit einem erneuten gewaltigen Feuerschwall für kurze Zeit Luft verschafft. Hier unten im Innern der Schwammscholle war der Kampf ohnehin nicht mehr ganz so gefährlich, weil die Besessenen nicht von mehreren Seiten zugleich angreifen konnten, aber dennoch drängten sie Mythor, Scida und den Mandaler immer weiter in die Tiefe.
    »Weil es Männer sind wie du? Sklaven?«
    Mythor schüttelte heftig den Kopf. »Nicht deshalb, Scida, sondern weil sie besessen sind! Sie können doch nichts dafür…«
    Die Amazone sog scharf die Luft ein. Die war heiß. Nachwirkungen des Feuers, das Gerrek gespien hatte und das die Besessenen für die Dauer einiger Herzschläge zurücktrieb. Aber alles hier unten war feucht; der Schwamm geriet nicht in Brand. Er glomm allenfalls, wenn das Feuer zu stark auftraf.
    »Die Besessenen machen sich um Tod und Leben, um Schuld und Unschuld keine Gedanken«, behauptete Scida. »Weiter, bevor sie uns von der Seite packen können…«
    Vielfach gewunden waren die Höhlengänge in der Scholle. Manchmal so eng, daß Gerrek Schwierigkeiten hatte, sich hindurchzuzwängen, dann wieder unheimlich breit wie Höhlen. Und langsam, aber stetig ging es abwärts, und nach allen Seiten zweigten andere Gänge und Blasen ab, die wahrscheinlich auch miteinander in Verbindung standen.
    Die Besessenen griffen wieder an. Ungestüm, die Schwerter vorgestreckt, drangen sie vor. Nur wenige Frauen befanden sich unter ihnen; die Mehrzahl waren ehemalige Sklaven.
    Die drei Gejagten rannten weiter. Plötzlich blieb Mythor stehen. Er blickte in jene Höhle, in der er schon einmal gewesen war und die sich lediglich durch ihre Größe von den anderen unterschied.
    Gerrek und Scida ließen die Schwerter wirbeln. Stahl klirrte gegen Stahl. Und Mythor sah in die große Höhle hinein.
    Diesmal kam er durch einen anderen Zugang, und von hier aus konnte er noch drei weitere Zugänge erkennen, die er neulich nicht bemerkt hatte.
    Führten sie alle an die Oberfläche oder noch an eine andere Stelle?
    »Wir haben den Nissenhort erreicht!« rief er jetzt den beiden anderen zu. Mit leichtem Kopfnicken nahm Scida es zur Kenntnis.
    Ihre alten, aber immer noch scharfen Augen hatten plötzlich eine Möglichkeit entdeckt, sich diesmal für längere Zeit Luft zu verschaffen, und eiskalt gab sie ihre Befehle.
    »Gerrek, spei Feuer!«
    Der Beuteldrache stöhnte auf. »Ich kann gleich nicht mehr…«
    Gerrek begann zu husten. Nur noch kurze Feuerlohen brachen aus seinen Nüstern hervor. Er hatte sich bereits verausgabt. Jeden Moment konnte sein Feuer ganz erlöschen.
    Mythor, Alton in der Hand, stürmte wieder vor, um neben Gerrek die Besessenen mit ihren vorgereckten Schwertern zurückzudrängen. Dabei wußte er, wie die beiden anderen, daß die Versuche, jetzt hier in dem Gewirr von Höhlen und Gängen die Klingen mit der breiten Front der anderen zu kreuzen, so gut wie sinnlos waren.
    Die Masse drängte nach und würde in Kürze den Kampf endgültig entscheiden.
    Mythor hörte Scida wieder befehlen.
    »Nicht, Honga… Gerrek muß es allein schaffen! Du links, ich
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