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Mythor - 055 - Luftgeister greifen an

Mythor - 055 - Luftgeister greifen an

Titel: Mythor - 055 - Luftgeister greifen an
Autoren: W. K. Giesa
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sah, bewegten sich geschäftig. Er sah jetzt, daß sie etwas bauten. Und ihre Anweisungen erhielten sie von der Zaubermutter.
    In ihrem Auftrag bauten sie den Wall auf den Blutigen Zähnen! Das, was Mythor in Zumas Traum-Vision als durch Magie geschaffen gesehen hatte, wurde jetzt von Menschenhänden errichtet, die sich dabei allerdings von Magie unterstützen ließen.
    Was er hier sah, wiedergegeben vom Farbenspiel des Regenbogens, waren die Schatten der Vergangenheit. Das, was damals geschehen war, konnte er nur schemenhaft erkennen, und lediglich die Gestalt der Zaubermutter, die diesen Zauber ausgelöst hatte, erschien ihm gestochen klar.
    Zuma fuhr fort.
    »Ich ließ den Schutzwall schaffen. Und zugleich überlegte ich, ob es nicht möglich wäre, Vanga und den Norden miteinander zu verbinden. Hier das Weibliche, dort das Männliche – war es nicht nur deshalb durch die Schattenzone voneinander getrennt, um nicht gemeinsam stark sein zu können? Würde nicht eine Zusammenführung beider Gegensätze die Dämonen endgültig vernichten und die Schattenzone, die ihr Zuhause ist, verwehen lassen? Ist es nicht das Gemeinsame, das die Dämonen fürchten?
    Und darum wollte ich die Verbindung herstellen.
    Und ich schuf die Brücke aus Licht…«
     
     
    *
     
    Von einem Moment zum anderen bewegte Gerrek sich keinen Schritt weiter. Etwas hielt ihn an!
    Gerrek gab ein unwilliges Knurren von sich. Hatte ihm nicht jemand unmißverständlich sein »Halt« zugerufen?
    »Wer immer du auch bist«, murrte Gerrek unzufrieden. »Zeige dich, damit ich mit dir reden kann! Mich wie ein Wegelagerer verbergen und anständige Beuteldrachen erschrecken kann ich auch!«
    Er machte einen Schritt vorwärts, weil er keine Antwort erhielt, als abermals der Zuruf »Halt!« in ihm laut wurde.
    In ihm?
    »Ich werde alt«, murmelte Gerrek. »Ich höre Stimmen, wo es keine gibt!«
    Das Farbenspiel vor ihm wurde dichter und wollte ihm etwas mitteilen. Aber was? Daß es eine Botschaft war, begriff er, aber sein Beuteldrachenverstand mußte sich irgendwie von dem eines nicht verwunschenen Mannes unterscheiden, so daß er mit den Farbspielen nichts anzufangen wußte.
    Noch einen Schritt…
    So schnell, wie er ihn gemacht hatte, trat er wieder zurück, weil die Lichtbrücke unter ihm nachgeben wollte. Eine letzte Warnung?
    Rückwärts tritt er auf festen Untergrund.
    »Es ist nicht die feine vanganische Art, sich nicht zu zeigen«, knurrte er und kratzte sich das blonde Kopfhaar. Dabei hatte er wieder einmal die Schärfe seiner Krallen etwas unterschätzt und hörte schleunigst mit dem Kratzen auf.
    Da wurden die Farben mit ihren Bewegungen noch schneller.
    Und plötzlich konnte er sehen, was sie ihm mitteilen wollten.
    Langsam schüttelte er den Kopf.
    Er sollte nicht weitergehen? Er hatte hier wie ein kleiner dummer Junge zu warten, bis der Regenbogen-Zauber mit dem anderen Eingedrungenen fertig war?
    »Ja, was bei allen Hexensteinen, geschieht denn da mit ihm?« grollte er.
    Er erhält das nötige Wissen… warte, bis er alles weiß, danach wird der Zauber Zumas sich auch deiner annehmen…
    »Nein, danke!« schrie Gerrek. Der Zauber, der sich seiner angenommen hatte, um ihm die Beuteldrachengestalt zu geben, reichte ihm völlig. Wieder machte er ein paar Schritte zurück.
    Immer noch wirbelten die Regenbogen-Farben und leuchteten prachtvoll in ihrer Vielfalt und dem raschen Wechsel. Nur was sich dahinter befand, war nicht zu sehen. Die leuchtenden Licht-Farben waren für Gerreks Augen undurchdringlich geworden.
    Wie weit er noch von Honga entfernt war, konnte er nicht einmal ahnen…
     
     
    *
     
    Sie schuf die Brücke aus Licht… Es mußte die Regenbogen-Brücke sein. Und während die Gestalt Zumas vor Mythor schwebte, sah er sie gleichzeitig in jenem Bild zwischen den Schemenhaften stehen, die an dem Wall arbeiteten, um mit ihm die Große Barriere zu stärken. Und neben dem Zuma-Schemen sah er noch ein weiteres Wesen, das er sofort wiedererkannte.
    Vangard…
    Zuma und ihr Zauberlehrling waren am Werk. Mit ihrer Magie schufen sie den Regenbogen.
    Farbiges Licht wuchs und breitete sich als Streifen aus, wurde dabei länger und dicker und spannte sich in Richtung auf die gegenüberliegende Zahn-Insel zu.
    »Zunächst war es nur ein Versuch, der mir zeigte, ob ich den richtigen Weg beschritt«, teilte sich Zuma dem Sohn des Kometen mit. »Ich schuf die Brücke, in der du dich jetzt befindest, Fremder. Zum ersten Mal geschah es, daß Licht sich
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