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Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Titel: Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt
Autoren: Ernst Vlcek
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Unten war der Sackkörper abgebunden.
    An den Enden der Schulterstange waren die beiden anderen Runengabeln befestigt, und zwar so, dass es aussah, als schwängen die Scheuchen sie wie Waffen. In der Tat, diese Runengabeln bewegten sich im Wind, pendelten hin und her.
    Oder wurden sie von einer anderen, stärkeren Kraft als der des Windes in Bewegung gehalten?
    Als Corian im Vorbeireiten zum Fuß einer Scheuche blickte, sah er dort drei ugalische Krieger in ihrem Blut liegen, die aus seiner Vorhut stammen mussten. Auch bei der nächsten Scheuche lagen zwei Tote, und die Enden der pendelnden Runengabeln waren blutgetränkt.
    Mussten seine Krieger gegen solche ausgestopften Gegner kämpfen?
    Corian wich einer jeden Scheuche in weitem Bogen aus. Doch auf einmal gehorchte ihm sein Pferd nicht mehr und hielt geradewegs auf die nächste Scheuche zu. Sie war besonders groß, der ausgestopfte, verschnürte Stoffschädel schien ihn anzugrinsen. Die beiden beweglichen Runengabeln begannen auf einmal heftig zu schaukeln.
    Und dann richteten sich die Zacken der Gabeln geradewegs auf ihn. Corian sah, wie er den mörderischen Gabeln unaufhaltsam näher kam, aber er war wie gelähmt, konnte nichts tun, um die Gefahr abzuwenden. Die Scheuche schien zu ächzen und zu stöhnen.
    Da strauchelte sein Pferd. Es glitt auf dem eisigen Boden aus und stürzte. Im Fallen dachte Corian noch, dass das vermutlich seine Rettung sei. Diese verfluchten Scheuchen hatten eine magische Anziehungskraft, die die Krieger in die gezackten Gabelspieße laufen ließ.
    Corian überrollte sich, ohne das Schwert und seinen Schild loszulassen, und kam wieder auf die Beine. Er stand nun mit dem Gesicht zu seiner heranrückenden Streitmacht. Noch war der Reitertrupp nicht zu sehen, und Corian wunderte sich, dass er so weit vorausgeritten war. Aber das Donnern der Hufe drang deutlich aus dem Nebel, Schreie wurden laut. Corian sah im Geiste vor sich, wie einige der Reiter von den Runengabeln der Scheuchen aufgespießt wurden.
    Mit einemmal riss der Nebel noch weiter auf.
    Corian sah seine Reiter in breiter Front heranrücken. Er winkte ihnen, um auf sich aufmerksam zu machen. Aber sie schienen ihn nicht zu sehen und hielten weiterhin geradewegs auf ihn zu. Sie würden ihn noch über den Haufen reiten!
    Corian duckte sich und blickte sich verzweifelt nach einer Deckung um. Die Reiter waren schon bedrohlich nahe, das Donnern der Hufe dröhnte in Corians Ohren. Und er stand in ohnmächtiger Hilflosigkeit da, schutzlos den wirbelnden Hufen ausgeliefert.
    Er stellte noch fest, dass sich die Reiter im Eis des gefrorenen Moores spiegelten. Jetzt, dachte er, jetzt kommt das Ende. Was für ein unwürdiger Tod!
    Corian schloss ergeben die Augen. Die Reiter preschten über ihn hinweg, und das Hufgetrappel verflog hinter ihm in der Ferne.
    Verständnislos öffnete er die Augen und blickte hinter sich. Von der Reitertruppe war nichts mehr zu sehen. Da waren nur die abscheulichen Scheuchen, die ihre Runengabeln schwenkten.
    Corian wandte wieder den Kopf, als erneut Hufgetrappel erklang. Eine Schwadron tauchte vor ihm auf, und wieder hielten die Reiter geradewegs auf ihn zu. Und er sah, wie sie sich im Eis spiegelten und unerbittlich näher kamen.
    Auf einmal waren nur noch die Spiegelbilder der Reiter im Eis zu sehen. Corian konnte es nicht fassen. Er zwinkerte, und als er wieder die Augen öffnete, da waren auch die Spiegelbilder der Reiter verschwunden. Nur noch das Donnern der Hufe war zu hören. Es fegte über ihn hinweg, ohne dass er auch nur einen Luftzug spürte.
    Er meinte, den Verstand verloren zu haben.
    Corian schrie, als der nächste Reitertrupp heranpreschte. Er rief seinen Kriegern zu, dass sie umkehren sollten, wollte sie darauf aufmerksam machen, dass sie in eine magische Falle ritten.
    Doch es war bereits zu spät. Seine Warnung erreichte nur noch die Spiegelbilder seiner Reiter. Kurz darauf verblassten auch diese, und nur noch das Hufgedonner der Geisterreiter war zu hören.
    Geisterreiter! Dieser Ausdruck drückte das Schicksal seiner Krieger treffend aus. Würde seine gesamte Reiterei zu solchen Geisterreitern werden? Wohin entschwanden sie?
    Corian schloss die Augen und wandte sich schluchzend ab, als die nächste Reitergruppe heranpreschte. Das Donnern der Hufe passierte Corian und entschwand. Dann kehrte Stille ein.
    Eine ganze Abteilung seiner Reiterei, seine besten Krieger, war zu Geisterreitern geworden! In seiner ohnmächtigen Wut hieb Corian auf die
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