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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges
Autoren: P.C. Cast
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festgebunden die blutige Leiche von …
    »Achilles! Mein Freund!« Auf einmal war Odysseus bei ihm und packte seinen Arm. »Es ist also wahr – er ist zu uns zurückgekehrt!«, rief er in den Kreis der Myrmidonen, die zögernd näher kamen.
    »Was ist geschehen?«, fragte Achilles.
    »Die Prinzessin hat das Tor geöffnet, Troja ist gefallen«, erklärte Odysseus kurz.
    »Du hast das getan?«
    »Ich hatte ein bisschen Hilfe von den Göttinnen, aber ja, so ungefähr«, räumte Kat ein. Sie wirkte etwas verlegen, und Achilles fragte sich, was sonst noch hinter dieser Geschichte stecken mochte. Aber er hoffte, dass er Jahre und Jahrzehnte Zeit haben würde, seine Geliebte das alles zu fragen.
    Dann wanderte sein Blick wieder zu der geschändeten Leiche. An irgendetwas erinnerte ihn dieser tote Krieger …
    »Wer ist das?«
    Odysseus zögerte. Kat wirkte nervös. Da endlich begriff Achilles.
    »Es ist Hektor. Ich habe ihn getötet.« Ein großes Grauen durchflutete ihn. »Und dann habe ich seine Leiche geschändet.«
    »Nicht du«, entgegnete Kat mit fester Stimme, »das warst nicht du.«
    »O ihr Götter! Warum habt ihr das zugelassen?« Langsam ging Achilles zu Hektors Leiche hinüber. Mit gesenktem Kopf blieb er vor ihr stehen, kämpfte mit seinen Gefühlen, weigerte sich aber, dem Berserker Gelegenheit zu geben, noch mehr Verwüstung anzurichten. Dann wandte er sich an den toten Körper und sagte laut: »Du warst ein tapferer Krieger und ein ehrenwerter Prinz. Ich schwöre dir, dass ich wiedergutmachen werde, was ich getan habe. Ich werde einen Scheiterhaufen für dich bauen, so groß, dass man selbst noch auf dem Olymp seine Hitze spürt.«
    Doch dann durchfuhr plötzlich ein stechender Schmerz sein Bein, und Achilles schrie auf. Er versuchte, sich umzudrehen, abwehrend in die Hocke zu gehen, aber der Speer hatte seinen Knöchel durchbohrt und hielt ihn am Boden. Vergeblich zerrte er daran, die Waffe war zu tief eingedrungen, und als er sich umdrehte, sah er, wie der junge, schlanke Mann, die Augen weit aufgerissen von Hass und Wahnsinn, den Bogen spannte und einen brennenden, mit Teer überzogenen Pfeil auf ihn abschoss.
    »Stirb, Monster!«, brüllte Paris.

34
    Der Pfeil traf Achilles mitten in die Brust, drang bis zu der brennenden Feder ein und spritzte geschmolzenen Teer über seinen Körper, als wäre es feurige Lava. Durch den Schmerz hörte Achilles Katrina schreien und sah, wie sie zu ihm lief, während die Myrmidonen sich auf Paris stürzten und unter einer Lawine von Schwertern und Blut begruben.
    Der gerade erst vertriebene Berserker fuhr zurück in Achilles’ Körper. Achilles wehrte sich, aber als sein Körper zu brennen begann, überwältigte ihn der Schmerz. Trotzdem ließ er Katrina nicht aus den Augen, und durch den roten Nebel sah er, wie sie die Goldkette packte, die sie um den Hals trug, und das Amulett aufriss. »Venus! Hera! Athene! Ich rufe euch alle drei, um die Gunst einzufordern, die ihr mir schuldet.«
    Die Luft schimmerte, als stiege der Morgendunst von einer Wiese auf, und die drei Göttinnen erschienen im gleichen Augenblick, als Achilles in die Knie ging. Obwohl sein Körper und sein Geist in Flammen standen, bemühte er sich immer noch, den Berserker zurückzuhalten.
    »Ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt«, sagte Kat. »Die Gunst, die ich mir von euch erbitte, ist Achilles. Ich erhebe Anspruch auf den Menschenmann und bitte euch, dass ihr ihn vor dem Monster rettet.«
    Als die Göttinnen überraschte Blicke wechselten, begann Achilles die Hoffnung aufzugeben. Es war zu viel – Katrina hatte es versucht, er selbst hatte es versucht, aber sein Schicksal war unumgänglich. Der Plan der Götter konnte nicht geändert werden, nicht einmal von den Göttern selbst. Achilles schloss die Augen und konzentrierte sich darauf, seine Menschlichkeit zu bewahren. Denn er wollte als Mensch sterben, nicht als Monster.

    »Bitte.« Flehend blickte Kat eine Göttin nach der anderen an.
    »Schätzchen, wenn du wirklich möchtest, dass wir dir deine Bitte erfüllen, kannst du aber nicht mehr zurück in dein altes Leben«, gab Venus zu bedenken.
    »Du wirst in dieser alten Welt leben und sterben«, bekräftigte Athene.
    »Überlege gut, ob du das willst, du solltest ganz sicher sein«, fügte Hera hinzu.
    »Ich war in meinem ganzen Leben nie sicherer«, sagte Kat. »Bitte rettet ihn.«
    Venus lächelte. »Du hast ihn schon gerettet. Nimm seine Hand und rufe ihn zu dir.«
    Dann blies die
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