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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges
Autoren: P.C. Cast
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gegen andere benutzen wolltet.«
    Agamemnon wurde blass, rief seinen Männern einen Befehl zu, und die Gruppe eilte davon zum griechischen Lager.
    Während sie weitergingen, sah Achilles Kat an. »Warst du es, die ihn das erste Mal verflucht hat?«
    »Das kannst du wohl sagen«, antwortete sie.
    »Freut mich«, meinte Achilles mit einem leisen Lachen.
    »Ich wünschte, ich könnte mich erinnern, was mit Agamemnon passieren wird«, sagte Kat leise zu Achilles, als sie an den myrmidonischen Strand kamen, wo die Schiffe mit den schwarzen Segeln ankerten. »Ich meine, der griechischen Legende zufolge. Du weißt schon, Jacky ist genauso schlecht in Mythologie wie ich, und das ist …« Kat verstummte und wurde sehr traurig, als sie daran dachte, dass Jacky noch immer in der modernen Welt war.
    »Erinnere sie daran«, sagte Achilles.
    »Was?«, fragte Kat.
    »Haben die Göttinnen nicht auch Jacqueline einen Gefallen versprochen? Erinnere sie daran, und wenn es Jackys Wunsch ist, werden sie sie zurückholen.«
    »Und Patroklos.« Kat grinste.
    Sie öffnete ihr Amulett. »Äh, Venus, sorry, dass ich dich schon wieder belästige, aber ich fürchte, ihr drei habt vergessen, dass ihr auch Jacky eine Gefälligkeit versprochen habt. Und ich weiß hundertprozentig, dass sie gern mit Patroklos hierher zurückkommen möchte. Also, wenn es nicht zu viel Mühe macht, wäre ich echt dankbar …«
    Mit einem abrupten Plopp materialisierten sich Jacky und Patroklos direkt vor ihnen auf dem Strand, Jacky in einer extrem kurzen, enganliegenden Schwesternuniform, wie man sie vor allem um Halloween herum in Pornoshops kaufen kann, mit weißen Strümpfen, Strumpfbändern und roten Fick-mich-Pumps. Offenbar war sie gerade mitten in einem erotischen Tanz gewesen. Patroklos, der auf dem Hintern im Sand gelandet war, trug einen Krankenhauskittel und alle möglichen Verbände, den größten um den Hals. Aber er war ganz eindeutig am Leben und sichtlich in der Erholungsphase.
    Jacky blinzelte und sah sich mit großen Augen um. »Himmel, Arsch und Zwirn! Hättet ihr nicht ein paar Minuten warten können?«
    »Jacky!«, rief Kat und warf sich in die Arme ihrer Freundin, während Achilles und die Myrmidonen sich auf Patroklos stürzten, ihm auf den Rücken klopften und seine seltsame Kleidung betrachteten.
    Kat war gerade dabei, Jacky zu erklären, wie absolut versaut sie war, als das Meer plötzlich zu schäumen begann. Achilles rief die Myrmidonen zur Ordnung und trat schützend vor Patroklos, Kat und Jacky. Und dann erhob sich der Gott aus der Bucht.
    Noch nie hatte Kat so etwas gesehen oder sich ein solches Wesen, das nun aus dem Wasser auftauchte, in ihren wildesten Träumen vorgestellt. Es war gigantisch. Statt Haut hatte es Schuppen in allen Farbschattierungen des Ozeans, sein weißer Bart fiel in großen Locken auf seinen massiven Brustkorb, seine Haare wallten weit über seine Schultern. Krebse aus Diamanten, Saphiren und Aquamarinen schmückten seinen Körper, und er trug einen aus roter Koralle geschnitzten Dreizack, den er hochhob und dann auf den Meeresboden schlug, so dass die Wellen in der sonst stillen Bucht schäumten und die myrmidonische Flotte zu hüpfen begann wie das Badewannenspielzeug eines kleinen Kindes.
    »Die Mauern von Troja sind durchbrochen!«, dröhnte seine Stimme über das Wasser. »Sie halten die Griechen nicht mehr zurück, und deshalb auch nicht mehr das Meer. Diesen Schwur kann der alte Priamos nicht ignorieren.« Erneut hob der Gott seinen Dreizack, als machte er sich bereit, einen Angriff zu führen, aber als hinter ihm plötzlich eine helle Stimme ertönte, zögerte er und schaute sich um.
    Anmutig trat die wunderschöne Thetis mit den Silberfüßen vor und schritt über die Wellen hinweg, als wäre es fester Boden. »Poseidon, möchtest du die Sterbliche nicht belohnen, die dir endlich Troja geschenkt hat?«, fragte sie.
    Poseidon hob seine buschigen weißen Brauen. »Das möchte ich allerdings, meine liebliche Thetis.«
    Thetis warf einen Blick zu den Menschen am Strand. Achilles nickte seiner Mutter respektvoll zu, nahm Kats Hand und ging näher ans Wasser. Dort verbeugte er sich tief vor Poseidon.
    Auch der Meergott senkte den Kopf. »Achilles, ich nehme mit Freuden wahr, dass du den Fluch meines Bruders abgeschüttelt hast. Deiner Mutter zuliebe bin ich froh, dass der Berserker nicht mehr existiert. Welche Belohnung schulde ich dir nun für die Eroberung Trojas?«
    »Großer Gott des Meeres, ich danke Euch
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