Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider
Autoren: Harlan Coben
Vom Netzwerk:
immer noch, es gibt mir aber nicht das Recht, sie Ihnen vorzuenthalten. Ich hoffe nur, dass Sie die Suche nach dem Mörder nicht ganz aus den Augen verlieren und den Drecksack finden, der Liz umgebracht hat. Sie hat es verdient. Ich wollte Ihnen auch sagen, dass ich mit dem Gedanken spiele, mich zu stellen. Jetzt, wo Liz tot ist, sehe ich keinen Grund mehr, mich noch länger zu verstecken. Ich habe mit ein paar befreundeten Anwälten drüber gesprochen. Sie versuchen, sich mit den Kopfgeldjägern in Verbindung zu setzen, die Hunts Vater eingestellt hatte. Sie sind sicher, dass einer von denen meine Geschichte bestätigen wird. Wir werden sehen.
     Hören Sie sich das Band nicht alleine an, Myron. Hören Sie
    es zusammen mit einem Freund an.
    Cole
    Myron faltete den Brief zusammen. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Er sah den Korridor entlang. Keine Spur von Clip. Er lief zum Ausgang. Die meisten Spieler hatten die Arena schon verlassen. TC natürlich auch. Er kam als Letzter und ging als Erster. Myron stieg ins Auto und stellte die Zündung an. Dann legte er die Kassette in den Kassettenrekorder und wartete.
    Esperanza versuchte, Myron auf dem Autotelefon zu erreichen. Keine Antwort. Dann auf dem Handy. Mit demselben Ergebnis. Er hatte sein Handy immer dabei. Wenn er nicht dran ging, dann wollte er nicht. Schnell wählte sie Wins Handynummer. Er meldete sich nach dem zweiten Klingeln.
    »Weißt du, wo Myron ist.'«, fragte sie.
    »Er ist zur Arena gefahren.«
    »Geh ihn suchen, Win.«
    »Wieso? Was ist los?«
    »Die Raven Brigade hat die Bankschließfächer ausgeräumt. Daher hatten sie die Informationen, mit denen sie Downing erpresst haben.«
    »Und was haben sie gefunden?«
    »Keine Ahnung«, sagte sie, »aber ich habe eine Liste der Schließfachhalter.«
    »Und?«
    »Eins war an Mr und Mrs B. Wesson vermietet.«
    Schweigen.
    Win fragte: »Bist du sicher, dass das der gleiche B. Wesson ist, der Myron damals verletzt hat?«
    »Ich hab es schon überprüft«, sagte sie. »Das B steht für Burt, und das steht auch auf seiner Zulassung als dreiunddreißigjähriger Basketball-Trainer an der Highschool. Das ist er, Win. Es ist derselbe Burt Wesson.«
    41
    Nichts.
    Myron drehte am Lautstärkeregler. Es rauschte und knackte. Er drehte leise, dann wieder lauter. Er hörte ein paar dumpfe Geräusche, hatte aber keine Ahnung, worum es sich handelte. Dann wurde es wieder still.
    Rauschen.
    Nach zwei Minuten hörte Myron endlich Stimmen. Er spitzte die Ohren, konnte aber nichts verstehen. Dann wurden die Stimmen etwas lauter und klarer. Er beugte sich näher an den Lautsprecher heran, als plötzlich eine mürrische Stimme in erschreckender Deutlichkeit ertönte:
    »Hast du das Geld?«
    Eine Hand griff Myron in die Brust, packte sein Herz und drückte fest zu. Er hatte die Stimme seit zehn Jahren nicht mehr gehört, erkannte sie aber sofort. Es war Burt Wesson. Was zum ... ?
    Dann traf ihn die zweite Stimme wie ein Schlag in die Magengrube.
    »Die Hälfte habe ich hier. Tausend Dollar jetzt. Die andere Hälfte kriegst du, wenn du ihn erwischt hast ...«
    Myron erschauderte am ganzen Körper. Eine Welle heißer Wut, wie er sie noch nie empfunden hatte, stieg in ihm auf und verschlang ihn. Er ballte die Fäuste. Tränen bahnten sich ihren Weg. Er dachte daran, dass er sich gefragt hatte, warum die Erpresser ihn gefragt hatten, ob er das Material kaufen wollte, mit dem sie Greg erpressten. Ihm fiel wieder ein, wie Cole Whiteman gelacht hatte und Marty Felder sich ein ironisches Lächeln nicht hatte verkneifen können, als sie erfuhren, dass Clip ihn eingestellt hatte, um Greg Downing zu finden. Er erinnerte sich an die Stimme auf Gregs Anrufbeantworter, die gesagt hatte: Er ist bereit zu zahlen. Ist das wirklich in Ihrem Interesse? Und vor allem erinnerte er sich an Gregs gequälte Miene damals im Krankenhaus. Es war nicht Verbundenheit gewesen, was Greg an Myrons Krankenbett getrieben hatte.
    Es waren Schuldgefühle gewesen.
    »Sei nicht zu grob, Huri. Bolitar soll nur für ein paar Spiele ausfallen ...«
    Ganz weit hinten in Myrons Kopf zerbrach etwas wie ein dürrer Zweig. Ohne darüber nachzudenken legte Myron den Rückwärtsgang ein.
    »Pass auf ich brauch das Geld echt dringend. Kannst du mir die anderen fünfhundert nicht auch noch geben? Die schicken mich bald nach Hause. Wahrscheinlich ist es das letzte Testspiel, dann bin ich arbeitslos ...«
    Er setzte zurück und legte den Vorwärtsgang ein. Sein Fuß trat
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher