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Mutter macht Geschichten

Titel: Mutter macht Geschichten
Autoren: Troy Una
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viele Pässe. Viel zu schlau sein für Dooneen!« Zilla lachte verächtlich. »Ich glauben, er haben Freund, und Freund warten mit kleines Aeroplan an dunkel Ort und bringen ihn weit, weit, wo er sein sicher.«
    Sie ließ sich graziös in einen Sessel fallen und lächelte alle spöttisch an. »Wenn es ihm gelingt, sich zu retten«, flüsterte Eric Dina zu, »dann verlieren wir unser ganzes Geld!« Dina blickte ihn verdächtig treuherzig an. »Ja, ich weiß«, fauchte Eric wütend, »ich bin ein noch größerer Finanzidiot als deine Mama, aber wehe, du sagst das jemand. Ich bringe dich glatt um.«
    Als einer der Detektive sagte: »Mrs. Radokov …«, schnellte Zilla fauchend aus dem Sessel hoch.
    »Ich Ihnen schon sagen, ich nicht so heißen! Ich sein Himmel Dank nicht Frau von dieser Schurken. Er nicht haben Gattin, oder er haben eine ganze Dutzend. Ich ihn fangen und hängen!« rief Zilla und rang die Hände. Sie warf den beiden Detektiven einen betörenden Blick aus ihren schönen Augen zu. »Er mich haben sitzenlassen in diese schreckliche Land. Ihr ihn fangen und hängen!« Die schönen Augen verengten sich. »Oder Sie ihn geben mir!«
    Schon bald waren die Dooneener ebenso ungeduldig wie Zilla, ihren frischgebackenen Ehrenbürger zu fangen, bevor er sich mit dem von den Dooneenern, den irischen Steuerzahlern und von Eric Horten gelieferten Geld aus dem Staube machte. Aber der Schwindler hatte einen guten Vorsprung, und die Chancen für die vielen vertrauensseligen Geldanleger standen äußerst schlecht. Man hatte zwar sämtliche Polizeistationen des Landes alarmiert, aber niemand hegte viel Hoffnung.
    Doch längst bevor das alles in Gang gesetzt war, hatten die Browns und sogar die Frau vom KEST jegliches Interesse an den Untaten von Mr. Radokov verloren. Sie hatten andere Sorgen. Während sich die Aufregung in der Halle ihrem Höhepunkt näherte, waren Jil 1 und Dina zu ihrer vom Schicksal geschlagenen Mutter geeilt, um ihr die freudige Nachricht mitzuteilen und sie aus ihrem Bau zu locken, weil sie sich nun wirklich nicht mehr zu schämen brauchte. Keiner würde nach den letzten Ereignissen den sinnlosen Anschuldigungen von Konrads Zufallsflittchen auch nur die geringste Bedeutung zumessen.
    Aber sie kamen zu spät. Das Zimmer war leer. Ihre Mutter war fort. Cucullan war fort. Und der Wagen auch.

VIERZEHNTES KAPITEL
    Elsie und Cucullan fuhren nun schon seit Stunden durch die Nacht. Sie waren wieder mal auf der Flucht. Ihr Ziel hieß Dublin, aber sie schienen sich verfahren zu haben. Elsie fuhr trotzdem weiter, weil es ihr ziemlich egal war, wo der Tagesanbruch sie überraschen würde, solange es nur weit fort von Dooneen war. Wegen Owen – die Kinder würden den Schimpftiraden Zillas nie Glauben schenken, aber sie würden ihr übelnehmen, daß sie von einer Patsche in die andere geriet. Die einzige Möglichkeit, ihren Fehler wiedergutzumachen, war, zurück nach London zu gehen und sich für den Rest des Lebens von ihrer Familie herumkommandieren zu lassen. Aber was hätte sie anderes tun sollen? James durfte seine Frau nicht verlieren. Wie sehr eine Frau auch einen Mann lieben mag, die Pflichten ihren Kindern gegenüber stehen an erster Stelle. Schließlich hatte sie diese Kinder in die Welt gesetzt und sie geliebt, lange bevor sie Owen kennengelernt hatte.
    Harriet hatte offen ihre Genugtuung gezeigt, als sie dachte, ihrem Bruder wären endlich die Augen über die wahre Elsie Brown geöffnet worden. Aber Owen konnte doch nicht denken, daß sie so eine war? Oder doch? Nein, bestimmt nicht. Genausowenig, wie sie je schlecht über ihn denken würde. Und hatte er nicht gesagt, es mache ihm nichts aus, eine schreckliche Frau zu bekommen? Aber, aber, Elsie Brown, du würdest doch nie so egoistisch sein, Dr. McDermott in die Lage zu bringen, eine Frau zu heiraten, über die sich alle Dooneener die Mäuler zerreißen? O doch, Elsie Brown, mach dir nichts vor, genauso egoistisch würdest du sein. Und deshalb mußt du schleunigst nach London verschwinden, ohne ihn noch mal wiederzusehen, weil du genau weißt, daß er dich heiraten würde, egal, was die Leute von dir denken. Und wenn er dich nun trotz allem haben will …? Nein, die Frau eines Kleinstadtdoktors muß über alle Zweifel erhaben sein. Sicher, zu zweit könnte ihnen der böse Klatsch nichts anhaben. Aber wie stünde Owen vor seinen Patienten da, wenn in den Kneipen hinter seinem Rücken getuschelt würde, er hätte sich von einer leichtsinnigen Person
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