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Murray,Paul

Murray,Paul

Titel: Murray,Paul
Autoren: Skippy stirbt (Teil 1)
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einmal im Leben müssen Sie einen Blues tanzen.«
    Das
Licht ist schummrig, er glaubt nicht, dass jemand sie hinausgehen sieht.
     
     
    »Wild
Horses« blendet über in »Everybody Hurts« von REM, sodass sich die
Massenknutscherei noch um drei Minuten verlängert. In eine dunkle Ecke, in der
ein Junge in einem roten Formel- 1 -Outfit an den Mund einer sexy
Sekretärin geschweißt ist, stolpert ein Mädchen, dessen Kostüm leider Gottes
einer explodierenden Hochzeitstorte gleicht. Mit zitternder Stimme sagt sie:
»Titch?« Formel 1 beachtet sie nicht. Verunsichert wartet sie einen
Moment, dann tippt sie ihm auf den Rücken. »Titch?«
    Er
bricht ab und dreht sich erbost um. Sexy Sekretärin, die Hochzeitstorte mit
Blicken durchbohrt, wischt sich mit dem Ärmel das Kinn ab.
    »Titch,
wir müssen reden«, sagt Hochzeitstorte.
    Anderswo
nähert sich ein weiblicher Gangster aus den Dreißigerjahren mit einem dünnen
Oberlippenbärtchen einem sexy weiblichen GI und einer Prinzessin. »Hey!,
Alison! - O Gott, sorry, Janine, du siehst von hinten genau aus wie Alison!«
    »Schon
okay, Fiona! Ich glaube, Alison ist da drüben mit Max Brady.«
    »Danke!«
Der Gangster trollt sich. Sexy GI vergeht augenblicklich das Lächeln, und sie
sagt zur Prinzessin: »Dieses Miststück, nie im Leben seh ich von hinten so aus
wie die blöde Alison Cummins. Der ihr Arsch ist dreimal so groß wie meiner!«
    »Fiona
sieht in dem Anzug aus wie eine Lesbierin«, sagt die Prinzessin.
    »Das
ist so eine blöde Fotze«, sagt Sexy GI.
    Die
Prinzessin, der GI, die Sporttaucherin und die viktorianische Lady, die
aussieht wie eine Hochzeitstorte, haben gewusst, dass es schwierig sein würde,
drinnen was Alkoholisches zu ergattern, also hat jede schon vorher drei
Bacardi Breezer und eine kleine Flasche Wodka getrunken - das heißt, keine hat
die Flasche Wodka tatsächlich ausgetrunken, bis auf die viktorianische Lady,
die dann auch prompt auf dem Herweg mehrmals hingefallen ist, sodass die
anderen sie praktisch an dem perversen alten Pater vorbeitragen mussten.
Trotzdem ist auch die Prinzessin ziemlich breit, und der GI ist noch breiter.
Auf dem Parkplatz hat sie zwei von den Pillen genommen, und jetzt redet sie wie
ein Maschinengewehr und ohne viel Sinn und Verstand.
    »Sieht
so aus, als hätte KellyAnn ihn sich endgültig gekrallt«, sagt die Prinzessin
mit einem Blick auf die Szene, die sich in der Ecke abspielt.
    »Du
meine Güte, sie wird es ihm doch nicht jetzt sagen?«, sagt die Taucherin.
    »Was
meint sie denn, dass er machen wird?«, fragt der GI, »aufhören, mit Ammery Fox
zu knutschen, und hier in dieser Scheißturnhalle niederknien und sagen: Oh,
KellyAnn, bitte heirate mich? Also, ich mein, hallo!«
    »Er
sieht ziemlich gut aus«, befindet die Prinzessin.
    »Er
ist nichts Besonderes«, sagt der GI wegwerfend. »Ein Junge halt.«
    Ein
Kraftprotz mit Schnauzer und Leopardenfelltrikot schiebt sich zwischen die
Mädchen und schaut lächelnd von einer zur anderen. Sie mustern ihn mit dem
Ausdruck nackten Abscheus, wie er normalerweise, nun ja, zum Beispiel für
Sexualverbrecher reserviert ist. Der Kraftprotz zieht sich zurück und sieht
gar nicht mehr so stark aus.
    »Mann,
ich hab diese Scheißbubis so satt«, erklärt der GI »Ich brauch einen richtigen
Mann.«
    »Ich
auch«, sagt die Prinzessin.
    »Ach
herrje! - Lori, schau nicht hin, aber dieser durchgeknallte Robin Hood glotzt
dich schon wieder voll an«, sagt die Taucherin.
    »Mein
Gott, was hat der denn für ein Problem?«
    »Vielleicht
sollte ich mal rübergehen und ihm sagen, er soll dich nicht andauernd
erschrecken.«
    »Schade
um den Sauerstoff.«
    »Hast
du was von deinem Märchenprinzen gehört?«, erkundigt sich der GL. Die
Prinzessin macht ein langes Gesicht.
    »Ach,
Lori ...« Der GI legt der Prinzessin die Hand auf die Schulter. »Lass dir von
dem nicht den Abend versauen. Schalt dein Handy aus und denk nicht mehr an
ihn.«
    »Tu
ich ja gar nicht«, murmelt die Prinzessin, und die Haare fallen ihr übers
Gesicht.
    »Aber
der hätte vielleicht wenigstens ein paar Drogen«, sagt der GL »Das ist ja so
was von stinklangweilig hier. Seabrook-Jungs sind solche Weicheier.« Sie zieht
ihre Hand zurück und umschlingt sich selbst mit ihren nackten Armen. »Ich
brauch dringend einen Fick.«
    Ungefähr
in der Mitte der Tanzfläche ist Niall/Trudy auf dem Rückweg von der Toilette
von einem atemberaubend hübschen Mädchen angehalten worden, das als Natasha
Fatale verkleidet ist, die
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