Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands
Autoren: Amy Cameron
Vom Netzwerk:
ihr am Gaumen. So musste sie stumm mit ansehen, wie er das Strumpfmesser vom Bett nahm und ihr damit vor dem Gesicht herumfuchtelte.
    »Ich habe mich gewundert, womit du einen so kostspieligen, wertvollen Sgian Dubh erstehen konntest. Nun ahne ich, woher du ihn hast. Befand er sich auch im Nachlass deiner Mutter? Hat er deinem Vater gehört? Ja? Rede!«
    »Ja«, entgegnete sie heiser.
    »Du hast mir also das Messer geschenkt, das dieser verdammte Mörder meinem Großvater ins Herz rammte? Warum hast du mich nicht gleich damit erstochen?«
    »Ich wusste es doch nicht, als ich es dir geschenkt habe.«
    »Aber irgendwann wusstest du es. Hat es dir Spaß gemacht, mich verdammten Trottel mit der Mordwaffe herumspazieren zu sehen? Hat es dir Freude gemacht? Habt ihr nicht genug Unheil angerichtet, ihr hinterhältiges Mörderpack?«
    Lili nahm ihren ganzen Mut zusammen. »Wer das Mörderpack ist«, erwiderte sie kalt, »das gilt es noch zu klären, Niall Munroy.«
    Dann sah sie nur noch, wie er die Hand erhob, und spürte, dass ihr Kopf gegen etwas Hartes prallte.

52
    Scatwell, August 1914, drei Tage später
    Lili konnte sich der vergangenen Tage nur in verschwommenen Bildern entsinnen, als sie wieder zu sich kam. Wo war sie? Mit einem prüfenden Blick stellte sie fest, dass sie sich in ihrem Schlafzimmer befand. Sie lag in ihrem Bett und fühlte sich wund. Mit dem Schmerz kam ganz langsam die Erinnerung zurück. Sie war gegen den Schrank geprallt und ohnmächtig geworden … und dann … Lili schloss die Augen, denn sie wollte nicht daran denken, doch es half alles nichts. Da war das viele Blut gewesen, und Doktor Brodie hatte bedauernd den Kopf geschüttelt … Aber nicht Niall hatte er dabei angesehen sondern Dusten.
    Lili fuhr hoch. Dusten? Wo war Niall? Oder hatte sie geträumt?
    Lili wandte sich um, als sich die Tür zu ihrem Zimmer öffnete. Es war Isobel, die schüchtern den Kopf hereinstreckte.
    »Komm, meine Kleine!«, flüsterte Lili. »Heute musst du mir etwas vorlesen.«
    Isobel aber wandte sich noch einmal um und blickte ängstlich den Flur entlang, bevor sie hastig ins Zimmer schlüpfte. »Ich kann nur ganz kurz bleiben. Großmutter hat mir verboten, dich zu besuchen«, brach es aus ihr hervor.
    »Du darfst mich nicht besuchen? Aber warum denn nicht?«
    Isobel holte tief Luft. »Großmutter sagt, du bist eine böse Frau, die sich in unsere Familie eingeschlichen hat, weil du uns hasst.«
    »Blödsinn, ich hasse euch nicht, du weißt, wie ich dich liebe. Ob du deinen Vater wohl zu mir schicken kannst? Ich glaube, ich muss dringend mit ihm reden.«
    Lili senkte den Kopf und fixierte ihre Schuhe.
    »Isobel, es wäre mir wirklich eine große Hilfe, wenn du ihn schnell holen könntest.«
    Isobel hob zögernd den Kopf. Tränen standen ihr in den Augen. »Ich kann nicht. Mein Vater ist fort.«
    »Was heißt fort ?«
    »Er hat sich nicht einmal von mir verabschiedet. Er war einfach weg …«
    Da ertönte Lady Caitronias strenge Stimme. »Isobel, wo bist du?«
    Lili legte die Hand auf den Mund zum Zeichen, dass Isobel schweigen solle. Lady Caitronia schien nun vor der Zimmertür zu lauern, denn ihr keuchender Atem war bis zum Bett zu hören. Da wurde auch schon die Tür aufgerissen, und wie eine Rachegöttin platzte Lilis Schwiegermutter herein. Sie übersah Lili völlig und wandte sich wutentbrannt an ihre Enkelin. »Isobel, habe ich dir nicht untersagt, zu dieser Person zu gehen? Du packst jetzt auf der Stelle deine Sachen.« Sie versetzte dem Mädchen eine schallende Ohrfeige, woraufhin Isobel brüllte: »Ich hasse dich!« und an ihrer Großmutter vorbei aus dem Zimmer schoss.
    »Da siehst du, was du angerichtet hast, Lili Makenzie.«
    »Du weißt davon? Ich meine, dass mein Vater ein Makenzie war?«, fragte Lili mit belegter Stimme.
    »Nicht nur irgendeines Makenzies, sondern du bist das Balg des elenden Mörders. Das hast du dir fein ausgedacht. Du wusstest doch genau, dass du meinem Sohn damit den Rest geben würdest. Du brauchst kein Messer wie dein Vater. Dein hübsches Gesicht war Waffe genug.«
    »Wo ist Niall? Ich möchte ihn sprechen.«
    »Das kannst du vergessen. Er wird nie wieder auch nur ein einziges Wort mit dir wechseln.«
    »Ich schreie, wenn du ihn nicht sofort holst.«
    Lady Caitronia lachte hämisch. »Tu, was du nicht lassen kannst. Er hört dich nicht mehr. Er ist bereits in Fort George bei den Sutherland Highlandern und wird so bald wie möglich nach Flandern verschifft.«
    »Er hat sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher