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München Manhattan #1

München Manhattan #1

Titel: München Manhattan #1
Autoren: Vanessa Vollmann
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Wohnungstür war nur angelehnt gewesen. Zögernd hatte sie ihr Zuhause betreten. Und dann war nichts mehr gewesen wie es war.
    Ihr Wohnzimmer. Leer. Kein Sofa. Kein Tisch. Kein Stuhl. Keine Kommode. Nur der alte weiße Berberteppich ihrer Großtante. Einsam und alleine hatte er da gelegen. War das hier die falsche Wohnung? Nein! Im Schlafzimmer hatte nur noch ihr Bett gestanden …
    Von jetzt auf gleich war sie mittellos gewesen, eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, ohne Job.
     
    Niemals wird sie diesen Moment vergessen. Die Panik, die in ihr hochgestiegen war und ihr die Kehle zugeschnürt hatte. Charlotte war damals ihre Rettung gewesen.
     
    Zurück in München hatte sie sich ein neues Leben aufgebaut. Ein Glück hatte sie sehr bald Gavin an ihrer Seite gehabt. Ihre Liebe zueinander war erst später gekommen. Erst war Gavin einfach nur als Freund für sie da gewesen. Ein Fels in der Brandung, ein Mann, auf den man sich verlassen kann, ein Träumer, der an Träume glaubt.
    Und er war es auch, der sie darin bestärkt hatte, beruflich von vorne anzufangen.
    Kochen kann ich ja, hatte sie sich gedacht. Und so hatte sie sich einen Cateringservice aufgebaut. Der Kontakt zu Charlotte war über die Jahre eingeschlafen.
    Und dann, vor ein paar Monaten, hatte auf einmal ihrer New Yorker Freundin vor ihrer Tür gestanden!
    Männerverschlingende Charlotte, war eines abends einfach mitten in ein gemütliches Abendessen mit Freunden hereingeplatzt. Und wenn Charlotte eins perfekt beherrschte, dann war es, die Stimmung einer Gesellschaft zu erfassen und sich chamäleonartig einzubringen. Der Abend war ein Knaller gewesen.
    Susanna und ihr Mann Robert waren damals auch dabei gewesen. Peter war damals zufällig geschäftlich in München gewesen und sie hatte ihn spontan dazu eingeladen.
     
    Nach diesem Abend hätte sie Kristin warnen müssen.
     
    ***

WIE GEHT’S WEITER?
    MÜNCHEN. MONTAG 12 UHR
     
    Am liebsten würde Kristin einfach nur im Bett bleiben. Schlafen, schlafen und noch mal schlafen. Ihre gesamte Misere einfach wegschlafen oder verschlafen. Was verpasst sie denn schon?
    In New York ist ihr Mann wahrscheinlich gerade damit beschäftigt, mit seiner Geliebten zu schlafen. Ihre Freundin Susanna findet, sie soll nicht so viel Drama um die Sache machen, und ihre Freundin Sophie steckt mit der Geliebten ihres Mannes unter einer Decke. Was für eine falsche Schlange!
    Für was lohnt es sich eigentlich noch aufzustehen? Für ihre Tochter Elisa? Um die kümmern sich ihre Eltern rührend. Also bleibt sie im Bett.
    Ihre düsteren Gedanken werden durch ein Klopfen an ihrer Tür unterbrochen. Ihre Mutter. Energisch schreitet sie durch das Zimmer und reißt erstmal die Fenster auf. „Kristin, Schatz, willst du nicht endlich mal aufstehen? Es gibt gleich Mittagessen. Du kannst nicht den ganzen Tag im Bett rumliegen.“
    „Mama, lass mich bitte einfach schlafen.“
    „Davon werden sich deine Probleme aber nicht lösen.“
    „Ist mir egal.“
    „Mein liebes Kind, du bist gestern Nachmittag aus Schwabing wiedergekommen, und seitdem liegst du im Bett. Falls du es vergessen haben solltest – du hast eine Tochter. Dein Vater und ich kümmern uns sehr gerne um sie, das weißt du. Aber wir möchten allmählich mal von dir wissen, wie es jetzt weitergehen soll. Wann fliegst du wieder zurück nach New York? Elisa sollte nicht zu viel Schule verpassen. Außerdem fiebert sie schon ihrer Ballettaufführung nächste Woche entgegen. Sie macht sich Sorgen, weil sie jetzt die Proben verpasst.“
    „Mama, mein ganzes Leben ist gerade über mir eingestürzt. Ich kann jetzt nicht einfach wegen einer Ballettaufführung wieder zurück nach New York fliegen.“
    „Hier im Bett bleiben kannst du aber auch nicht. Jetzt reiß dich mal zusammen. Du bist kein kleines Kind mehr. Du bist eine Mutter und du hast Verantwortung. Du wirst jetzt aufstehen und duschen gehen und dann mit uns zu Mittag essen.“
    „Ich habe keinen Hunger.“
    „Wie du willst. Solltest du weiter hier im Bett rumliegen, werde ich deinen Mann anrufen und ihn bitten, sich um seine Tochter zu kümmern.“
    Hilfe! Das ist so ziemlich das Letzte, was Kristin jetzt braucht. Ihre Mutter, die Peter erzählt, dass sie sich nicht um ihr Kind kümmert. Die ihn wahrscheinlich zwingt, den nächsten Flug nach München zu buchen. Das kommt überhaupt nicht in Frage. Und damit hat sie sich wohl oder übel den Anweisungen ihrer Mutter zu fügen und muss aufstehen.
    Nach einer heißen
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