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Mrs. Pollifax macht Urlaub

Mrs. Pollifax macht Urlaub

Titel: Mrs. Pollifax macht Urlaub
Autoren: Dorothy Gilman
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mußte übersetzen, da Bushaq nicht Englisch konnte -, daß keine Kugel in ihrem Arm zurückgeblieben war, aber daß sie sowohl Fleisch wie Blut eingebüßt hatte. Danach hatte er eine Schlinge für den Arm gefertigt und kräftigende Brühe für sie bereiten lassen. Nun wurde wieder der allgegenwärtige Kaffee in Täßchen serviert. Seit ihrer Rückkehr war ein Sandsturm aufgekommen. Der heftige Wind peitschte gegen die Seiten des bait sha ' ar und spielte mit den Flammen in der Grube.
    »Wir müssen jetzt miteinander reden«, wandte sich Farrell an Josefs Großvater. Das hatte er bereits bei ihrer Rückkehr gesagt, doch Scheich Jidoor hatte nicht darauf geachtet. Nun neigte er den Kopf und wartete. Farrell blickte Mrs. Pollifax an und forderte sie auf: »Sie fangen an, Herzogin. Schließlich sind Sie es, die sich ihrer Sache so sicher war .«
    » Aber taktvoll«, ermahnte sie ihn. Zu Scheich Jidoor sagte sie wie beiläufig: »Sir, Sie erwähnten, daß Sie vor einiger Zeit eine kleine Gruppe Männer in der Wüste aufgelesen haben, die sich in großer Not befanden und von denen einer bereits tot war.«
    Der Scheich blickte sie ausdruckslos an. »Na 'am.« » Mr. Farrell und ich möchten Sie gern fragen, ob einer von ihnen vielleicht Ibrahim heißt?«

    Er sprach kurz mit dem Mann neben ihm. »Nein«, antwortete er schließlich.
    Sie hörte Farrell leise fluchen.
»Dürfte ich Sie dann vielleicht nach ihren Vornamen fragen?« »Mustafa und Dalshad«, erwiderte er knapp. Sie ging nicht
    darauf ein, sondern sagte statt dessen: »Ich glaube, einer der Männer betrat gestern abend, während der Junge die Rababa spielte, das Zelt. Seine Wangen waren weiß, wie nach einem schlimmen Sonnenbrand geschält.«
    Die Augen des Scheichs verengten sich, aber er schwieg. »Dürften wir diesen Mann sehen?« bat sie. Der Scheich lächelte nur höflich, als hätte er sie gar nicht gehört.
    Doch Mrs. Pollifax ließ nicht locker. »Hat einer von ihnen möglicherweise mit einem Jungen auf einem Esel einen Ausflug zur Festung Karak gemacht und ist über Nacht weggeblieben?«
    Aus einer unbeleuchteten Ecke hörte sie Josef scharf Luft holen.
    Farrell starrte sie überrascht an, und sie erklärte mit geheimnisvollem Lächeln: »Ich hatte Zeit nachzudenken und zwei und zwei zusammenzuzählen, mein Freund.«
    Der Scheich sagte mit barscher Stimme: »Sie sind mit Juseff, Hanan und Awad Ibn Jazi hierhergekommen, um ein Fort zu besuchen. Weshalb interessieren Sie sich plötzlich für diese Männer? Wollen Sie ihnen etwa schaden?«
    »Während unserer Suche nach einem Mann namens Ibrahim«, entgegnete sie eindringlich, »sind wir es, die zu Schaden kamen.« Sie deutete auf ihren Arm. »Wir hatten unsere Suche aufgegeben, als wir hierherkamen. Das kann Josef bezeugen.«
    Der Scheich wandte sich dem Schatten in der Ecke zu, und Josef nickte. »Es ist die Wahrheit. Es gab keinen Grund, hier davon zu sprechen, und ich versprach ihnen zu schweigen.«
    Farrell ergriff das Wort. »Ich möchte Sie gern zweierlei fragen, Sir. Haben diese beiden davon gehört, daß ein Mann namens Farrell in der Nacht aus dem Lager verschleppt wurde?«
    »Nein«, antwortete Scheich Jidoor. »Sie sind der Ruhe wegen und zur Heilung in einem entlegenen Zelt untergebracht.«
»Dann ist meine nächste Frage, Sir: Dürfte ich Sie bitten, mit den Männern Mustafa und Dalshad zu sprechen und sie zu fragen, ob ihnen der Name Farrell bekannt ist?«
Der Scheich verneigte sich höflich. »Ja, das kann ich tun.« Er sprach mit dem Mann neben ihm, woraufhin dieser aufstand und das Zelt verließ.
    Mrs. Pollifax und Farrell wechselten Blicke. Leise sagte sie: »Er hat sie unter seinen persönlichen Schutz genommen, nicht wahr?«
    Farrell nickte. »Zweifellos will er nicht, daß wir Näheres über sie erfahren, wer immer sie sind.«
    »Glauben Sie, ich habe irgendein Stammesgesetz verletzt, indem ich mich nach seinen Gästen erkundigte? Falls ja«, fuhr sie besorgt fort, »müßte ich...«
    »Warten Sie!« unterbrach Farrell sie scharf und versuchte sich zu erheben.
    Der Mann mit den vernarbten weißen Wangen trat ins Zelt. Als er Mrs. Pollifax bemerkte, blieb er abrupt stehen und lächelte plötzlich. »Sie«, sagte er.
    Sie lächelte herzlich zurück. »Ja.«
    Sein Blick wanderte rasch zu Farrell, dann ebenso rasch zu seinem Gastgeber. »As salam alaikum!« murmelte er.
Scheich Jidoor hatte sich erhoben und verbeugte sich leicht. »Alaikum as salam!«
In ausgezeichnetem Englisch sagte
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