Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mrs. Pollifax macht Urlaub

Mrs. Pollifax macht Urlaub

Titel: Mrs. Pollifax macht Urlaub
Autoren: Dorothy Gilman
Vom Netzwerk:
Flug gebucht!«
»Aber Farrell«, sagte sie ernst, »wir dürfen nicht einfach weg, ohne uns vom Scheich zu verabschieden und ohne Hanan und Josef noch einmal zu sehen! Ich bestehe darauf!« Ohne auf Farrells finstere Miene zu achten, wandte sie sich an den Inspektor. »Nehmen Sie Farrell mit, er ist in schlimmerer Verfassung; meinem Arm geht es bereits viel besser, und ich habe nichts zu befürchten, wenn ich hier auf den Wagen warte.«
»Kommt überhaupt nicht in Frage, Herzogin!« entrüstete sich Farrell. »Wenn Sie bleiben, bleibe ich auch!«
»Also gut«, sagte sie zum Inspektor, »wir werden beide mit unserem Fremdenführer Josef zurückkehren. Sein Taxi dürfte inzwischen wieder eine Batterie haben. Und zuvor danken wir dem Scheich für seine Gastfreundschaft. Während wir warten, können wir den Sonnenaufgang genießen und uns ausruhen.«
»Ich könnte Ihnen einen Armeehubschrauber schicken«, erbot sich Jafer.
»Nein, danke!« wehrte sie entschieden ab und versuchte aufzustehen. Ihr war allerdings noch etwas schwindelig.
»Sie brauchen beide ärztliche Versorgung!« protestierte der Inspektor.
Mrs. Pollifax lächelte. »Sie sind sehr gütig, aber ich kann die Wüste nicht verlassen, ohne Hanan und Josef Lebewohl gesagt zu haben.«
Jafer zuckte mit den Schultern. »Wie Sie meinen. Wir haben ohnehin genug zu tun.« Mit einem Blick auf den Hubschrauber erhob er sich. »Sie bringen jetzt Taimur heraus. Afwan«, und mit einem Blick auf den Himmel: »Nicht mehr lange bis zum Azan.«
» Dem was?«
»Dem Ruf zum Gebet«, antwortete er und entfernte sich.
Sie sahen zu, wie Taimur, in Decken gewickelt, zum Hubschrauber getragen wurde. Mrs. Pollifax seufzte. »Ich kann keine Reue empfinden, weil ich Mr. Taimur so zugerichtet habe, nicht nach allem, was er Ihnen angetan hat - und ich bin froh, daß ich noch am Leben bin, was ich möglicherweise sonst nicht mehr wäre, außerdem konnte ich nicht wissen, daß Inspektor Jafer schon nach uns suchte.«
»Sie haben ihn ja nicht getötet Herzogin«, erinnerte Farrell sie sanft. »Und der Inspektor hat gesagt, daß er durchkommen wird. Denken Sie statt dessen an meine Dankbarkeit, Herzogin, auch wenn ich mich frage, wie lange es dauern wird, bis ich wieder auf dem Rücken liegen kann.«
Aus eigener Erfahrung sagte sie: »Also mehrere Tage werden Sie wohl oder übel auf dem Bauch schlafen müssen, doch dann können Sie sich zumindest auf einem Fell oder einer weichen Schafwollmatte auf den Rücken legen.«
Er blickte sie überrascht an. »Herzogin - auch Sie?«
Sie nickte. »In Hongkong.«
»Glauben Sie mir, es tut mir verdammt leid, daß ich Sie da mit hineingezogen habe. Aber ich hoffe, es ist Ihnen klar, daß ich ohne Sie jetzt der ›selige‹ John Sebastian Farrell wäre. Und Ihre Begegnung mit Mr. Nayef war auch nicht gerade nutzlos. Es wird allmählich zur Gewohnheit, Herzogin, Sie haben mir in Albanien das Leben gerettet...«
»Und Sie Cyrus' und meines in Sambia.«
»Schon, aber in Sizilien...«
Das Aufheulen des Hubschraubermotors verhinderte jede weitere Unterhaltung. »Wir sollten besser zusehen, daß wir aus dem Weg kommen!« brüllte Mrs. Pollifax und half Farrell auf die Füße.
Sie sahen zu, wie der Inspektor und zwei seiner Leute den Hubschrauber unter dem großen Bogendach des Schlosses hinausschoben. Sobald er im Freien war, lehnte sich der Pilot aus dem Fenster, schrie etwas und deutete mit dem Daumen nach oben. Gleich darauf begannen die Rotoren sich zu drehen. Immer schneller wurden sie, und langsam hob der Hubschrauber vom Boden ab. Er wurde schneller, beschrieb einen Bogen nach Osten und verschwand hinter dem Schloß; nur sein Dröhnen war noch eine Zeitlang zu hören.
Von irgendwoher zauberte Inspektor Jafer zwei Plastikbecher voll Wasser hervor, und Mrs. Pollifax und Farrell nippten dankbar davon, während sie zusahen, wie der Horizont grau und dann silbern wurde. Endlich näherte sich das Flugzeug des Inspektors. Es kreiste um das Schloß und versuchte auf dem fast ebenen, steinigen Wüstenboden aufzusetzen, dann hob es sich wieder zu einem neuen Versuch und schaffte schließlich eine holprige Landung. Der an Händen und Füßen gefesselte Mr. Nayef, besser bekannt als Suhair Slaman, wurde unter Bewachung von einem guten Dutzend Polizisten aus dem Schloß geführt. Mrs. Pollifax hätte nie vermutet, daß sich so viele Männer hier aufhielten.
Der Inspektor blieb noch kurz stehen, um sich von ihnen zu verabschieden. »Wir werden uns in Amman
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher