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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz
Autoren: Rita Mae Brown
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Nutzfahrzeuge herum.
    Harrys Maschine, ein 1958er 420-S-Traktor, schleppte einen Dungstreuer, zog einen kleinen Bodenfräser und war für sie wie ein Freund. Ihr Vater hatte den Traktor neu gekauft und liebevoll gepflegt. Harrys Service-Heft, ein dickes Buch, war angefüllt mit seinen Anmerkungen, denen sie jede Menge eigene hinzugefügt hatte. Das kleinere Benutzerhandbuch steckte abgegriffen und zerfleddert in einer Plastikschutzhülle.
    Johnny Knatterton, wie Doug Minor seinen Traktor getauft hatte, knatterte und tuckerte noch immer. Im vorigen Jahr hatte Harry einen neuen Satz Hinterreifen gekauft. Die Originalreifen hatten am Ende den Geist aufgegeben. Aufgrund dieser erwiesenen Zuverlässigkeit wollte Harry wieder einen John Deere, den Rolls-Royce unter den Traktoren. Nicht, dass sie plante, Johnny Knatterton stillzulegen, aber ein Traktor mit 75 PS, mit einem Frontlader und Spezialgewichten für die Hinterräder, könnte viele von den größeren, schwierigeren Arbeiten auf ihrer Farm übernehmen, die die Kräfte von Johnny Knattertons bescheidener PS-Zahl überstiegen. Der Grundpreis für das Gerät, das sie benötigte, belief sich auf ca. 29.000 Dollar ohne Zubehör. Sie wurde jedes Mal ganz verzagt, wenn sie an die Kosten dachte, die sie von ihrem Gehalt als Posthalterin unmöglich aufbringen konnte.
    Mrs Murphy und Tucker warteten in der Fahrerkabine von Harrys Transporter, auch ein Fahrzeug, das ersetzt werden müsste. Das Supermanblau war verblasst, die Kupplung war schon zweimal repariert worden, und Harry hatte insgesamt vier Sätze Reifen abgenutzt. Aber immerhin, der Ford fuhr. Die meisten Leute würden eher einen neuen Transporter kaufen als einen Traktor, aber für Harry, die zuallererst Farmerin war, hatte der Traktor Vorrang.
    Sie schlenderte um die Maschinen herum, auf denen kein einziger Schmutzfleck war. Manche hatten geschlossene Fahrerkabinen mit Klimaanlage, was ihr sündig vorkam; wenn man allerdings über ein Erdbienennest führe, wäre die geschlossene Kabine ein Segen. Es machte ihr Freude, zu träumen, hinaufzuklettern, um das Lenkrad zu berühren, mit den Fingern über den Motorblock zu fahren. Deswegen kam sie am liebsten in der Abenddämmerung. Nicht so sehr, weil sie nicht mit den Händlern sprechen mochte. Sie kannte sie seit Jahren, und sie wussten, dass sie keinen Penny besaß. Sie wollte ihnen nicht lästig fallen, weil sie keine ernsthafte Kundin war.
    Sie öffnete die Tür ihres Transporters, die leise quietschte. Sie lehnte sich über den Sitz, stieg aber nicht sofort ein.
    »Na, Kinder, was meint ihr? Sagenhaft, was?«
    »Die sehen noch genauso aus wie letztes Mal.« Tucker war hungrig.
    »Fantastisch, Mom, einfach fantastisch.« Mrs Murphy fuhr gelegentlich auf Harrys Schoß mit, wenn sie Johnny Knatterton steuerte. »Ich persönlich würde mich für den mit der geschlossenen Kabine entscheiden, dann kannst du für mich ein Körbchen mit einem Handtuch reinstellen. Ich hab’s gern gemütlich.«
    »Los jetzt, wir fahren nach Hause.« Sie stieg in den Transporter, ließ den Motor an und fuhr auf die Schnellstraße Richtung Westen.
    Fünfzehn Minuten später hatte sie den Stadtrand von Crozet erreicht. Sie fuhr an der alten Del-Monte-Lebensmittelverpackungsfabrik vorbei und beschloss, beim Supermarkt anzuhalten.
    »Ich will nach Hause«, winselte Tucker.
    »Wenn du fressen willst, muss ich dir Futter kaufen.« Harry sprang aus dem Wagen.
    Tucker sah die Katze fragend an. »Glaubst du, sie hat verstanden, was ich gesagt habe?«
    »Nee.« Mrs Murphy schüttelte den Kopf. »Purer Zufall.«
    »Wetten, ich könnte aus dem Fenster springen?«
    »Wetten, das könnte ich auch, aber ich renn doch nicht auf diesem Parkplatz rum, bei der Fahrweise, die die Leute draufhaben.« Sie legte die Pfoten auf den Fensterrahmen und überblickte den Platz. »Anscheinend braucht alle Welt Hundefutter.«
    Tucker sah mit ihr hinaus. »Mim.«
    »Wetten, das ist ihre Köchin. Sie ist mit dem Farmwagen da. Mim würde sich nie dazu herablassen, ihre Lebensmittel selbst einzukaufen.«
    »Da dürftest du recht haben. Guck mal, da steht der silberne Saab, also ist Susan hier.«
    »Und Ayshas grüner BMW. He, da ist ja der Falcon von Mrs Hogendobber.«
    »Und guck mal, wer da kommt – Fair. Hm-hm.« Tucker zwinkerte mit den Augen.
    Als Harry mit einem Korb am Arm durch den Gang eilte, stieß sie als Erstes mit Susan zusammen.
    »Wenn du nicht viel kaufen willst, hättest du zu Shiflett’s Market gehen und
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