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Mr. Pattapu und das Geheimnis des alten Hauses

Mr. Pattapu und das Geheimnis des alten Hauses

Titel: Mr. Pattapu und das Geheimnis des alten Hauses
Autoren: Carola Kickers
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Treppe hinauf.
    Seine Frau, die in einem der Sessel Platz genommen hatte, zupfte peinlich berührt ihr Kleid
zurecht. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und ihrem Mann hinterher gelaufen, stattdessen
versuchte sie,in ruhigem Ton zu schlichten. „Sehen Sie, Mr. Hainsworth, wir werden die
Haushälterin und die Katzen gerne großzügig abfinden, wenn es darum geht. Sie werden bis
an ihr Lebensende bestimmt keine Not leiden müssen.“ Und sooo lange lebt eine Katze ja
auch nicht, dachte sie dabei.
    „Genau darum geht es
nicht, Mrs. Donut. Es geht um den letzten Willen eines altverdienten
und hochdekorierten Soldaten Ihrer Majestät, und den werde ich erfüllen! Ich melde mich
wieder, sobald mir Ihr Stammbuch im Original vorliegt. Also gedulden Sie sich bitte mit
Verkäufen jeglicher Art! Nichts von all dem hier gehört Ihnen, solange ein britisches Gericht
Ihre Erbberechtigung nicht bestätigt hat.“ Das Wort „britisches“ hob er besonders hervor.
    Mit diesen Worten verließ Henry Hainsworth das Haus. Ein leichter Wind kam von See her
und fuhr ihm durch das dichte grauschwarze Haar, das ihn älter aussehen ließ als er eigentlich
war. Aber das brachte wohl sein Beruf mit sich. Er setzte seine schwarze Melone auf und
wusste genau, dass er in Sachen Whitstable Manor nur Zeit schinden konnte. Rosie war sich
drinnen dessen ebenso
bewusst. Aber wie
sollte sie jetzt noch unauffällig
nach dem
verschwundenen Juwel suchen? Plötzlich kam ihr eine Idee. Sie begab sich in den Salon, in
dem Mary Donut immer noch saß und über ihr ungerechtes Schicksal nachdachte.
    „Madam, darf ich Ihnen vielleicht einen Vorschlag machen?“, fragte die Haushälterin
schüchtern. Die gutaussehende Dame mit den schwarzen Haaren blickte hoch. Ihre grünen
Augen waren fast schön wie die von Melody, nur viel durchtriebener und böser. Sie glichen
dem Grün auf einem Dollarschein
„Bitte, ich höre!“
     
„Ich könnte doch schon einmal eine Liste des Inventars machen, um Ihnen die späteren
Verkäufe zu erleichtern“, schlug Rosie jetzt vor.
    „Ach ja? Und dabei das eine oder andere wertvolle Stück mitgehen lassen?“, giftete Mary
Donut zurück. Rosie war empört. Diese Frau kannte sie überhaupt nicht. Wie konnte sie ihr so
etwas nur unterstellen? Nun platzte ihr endgültig der Kragen.
    „
Mrs. Donut! Ich bin seit fast fünfzehn Jahren in Diensten des Majors gewesen und habe ihm
immer treu gedient. Niemals habe ich mir etwas zu Schulden kommen lassen und nicht ein
einziges Mal ist hier in diesem Hause etwas abhanden gekommen. Daher verbitte ich mir Ihre
Gemeinheiten! Von jetzt an werde ich Sie weder bedienen, noch für Sie einkaufen oder einen
Handschlag in diesem Hause tun, das ich rechtmäßig laut Testament verwalte. Also, Lady,
kochen Sie sich und Ihrem Flegel von Ehegatten das Mittagessen selbst!“
Wütend schleuderte Rosie ihre Küchenschürze der verblüfft dreinblickenden Mary Donut an
den Kopf und verließ den Raum. Die Kanadierin schüttelte entgeistert den Kopf. Waren denn
heute alle verrückt geworden?
    Mr. P. kochte ebenfalls innerlich, ließ sich jedoch nichts anmerken. Er hatte das ganze
Theater mit halbgeschlossenen Augen und offenen Ohren verfolgt. Jetzt war er stolz auf seine
Rosie. Als sie wütend hinausging, sprang er plötzlich von seinem Ruheplatz auf und schoss
hinter der Haushälterin her. Ein Plan musste her!
* * *
    Diesmal musste Pattapu über seinen Schatten springen und Melody sein geheimes Zimmer
zeigen. Das war das einzige im Haus, in dem sich nichts von Wert befand und dass die Donuts
nicht im Geringsten interessierte. Sie hatten nur einen geringschätzigen Blick für die schönen
alten Spielsachen übrig gehabt und etwas von „Trödel“ gemurmelt. Hier würden diese
Eindringlinge nicht mehr herkommen. Dafür beratschlagten hier nun Mr. P., Melody und Lola
über ihre Pläne.
„Wir müssen diesen Ring finden und zur Königin bringen“, seufzte Pattapu.
Melody nickte nur traurig. „Ja, wir müssen Rosie helfen. Sie sitzt schon seit einer Stunde auf
ihrem Zimmer und heult sich die Augen aus!“
    „Kannst du nicht ein paar von deinen Kumpels oder
deiner Verwandtschaft dazu bringen, uns
zu helfen?“, wandte sich der rote Kater an die Ratte. Diese überlegte kurz und schien an ihren
Vorderzehen abzuzählen, wer dafür in Frage kommen könnte.
„Hm, also Tante Cora wohnte in Whitstable beim Metzger und ist vor kurzem in eine Falle
geraten.“ Dabei fuhr Lola mit ihrer rechten
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