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Mr. Pattapu und das Geheimnis des alten Hauses

Mr. Pattapu und das Geheimnis des alten Hauses

Titel: Mr. Pattapu und das Geheimnis des alten Hauses
Autoren: Carola Kickers
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Eingang zum Salon
hingesetzt hatten und die ganze Szene beobachteten. Dieses Mal waren sie einer Meinung: Sie
mochten die Donuts nicht. Ganz und gar nicht! Mary Donut stöckelte auf ihren hohen
Schuhen auf die beiden Katzen zu. Klack klackerdiklack klack klack– machte es auf den
schwarzweißen Fliesen.
    Melody fragte sich, warum sich Menschenfrauen solche Schuhe antaten. Der Absatz sah aus
wie der dünne Ast eines Haselnussstrauches. „Oh, was bist du für ein hübsches Kätzchen“,
flötete Mary
Donut und kraulte
ihr
jetzt das silbergraue
Fell. Melody
schnurrte
pflichtbewusst. Verräterin , dachte Pattapu nur. Dann blickte die Frau zu dem dicken
Perserkater hinüber.
    „Der sieht ja aus wie e
in Flokati auf Beinen. Haben Sie den überhaupt heute schon gekämmt?
Ich möchte nicht überall auf den Polstern diese Katzenhaare haben. Kümmern Sie sich
darum!“, fuhr die neue Hausherrin Rosie an, die wegen dieses Anpfiffs schlucken musste.
Unverschämtes Benehmen!
„Jawohl, Madam“, gab sie aber nur kleinlaut zur Antwort. „Ich zeige Ihnen erst mal Ihre
Zimmer.“
    Wieder schleppte Stanley Donut drei Koffer die Treppen hoch, diesmal in den ersten Stock.
Unterwegs überschlug er den Wert der Antiquitäten, die sie bis jetzt gesehen hatten. Alles in
allem würde ein hübsches Sümmchen zusammen kommen. Wenn man den alten Kasten
renovieren würde, könnte man daraus ein Hotel für die Badegäste machen. Canterbury ist ein
beliebter Touristenort. Dafür sollte sich doch ein Interessent finden lassen und wir sind auf
einen Schlag all unsere Schulden los! , überlegte er. Er beschloss, schon morgen in der
Zeitung nach einem Makler für dieses Haus zu suchen. Dabei erinnerte er sich daran, dass
dieser Notar sich für morgen angekündigt hatte. Hoffentlich geht der ganze Papierkram
schnell über die Bühne, damit wir bald wieder abreisen können.
    An diesem Abend aßen Mr. P., Melody und Rosie in der Küche. Die Stimmung war gedrückt.
Jeder von ihnen hing seinen Gedanken nach. Ihre schlimmsten Befürchtungen schienen sich
zu bewahrheiten. Die Donuts hatten das Esszimmer in Beschlag genommen und ließen sich
von vorne bis hinten bedienen. Die Tiere wollten sie hier und in ihren Schlafzimmern nicht
sehen! Das hatten sie ausdrücklich betont.
* * *
    „Natürlich werde ich dieses Testament anfechten!“, brüllte Stanley durch den Salon.
Am
liebsten hätte er mit der Faust auf den Tisch geschlagen. Aber womöglich würde er dadurch ja
sein Eigentum beschädigen! Seine laute Stimme hallte wie das Brüllen eines Stiers durch das
Foyer bis in die Küche, wo Rosie bei der Vorbereitung des Mittagessens zusammenzuckte.
Notar Hainsworth ließ sich dagegen von dem ungebührlichen Benehmen nicht beindrucken.
In seinen Augen war dieser Donut ein unzivilisierter Cowboy ohne Manieren. Der Notar
rückte
seine
Brille
mit
dem
Goldrand
zurecht
und
setzte
ein
professionelles
Kühlschranklächeln auf. Dabei blätterte er durch einige Unterlagen vor sich
auf dem
Wohnzimmertisch.
    „Dazu bedarf es noch gewisser Nachforschungen, dass sie tat
sächlich mit Major Fowley
verwandt sind. Bis dahin gehört dieses Haus offiziell Sir Parzival of Purrham und den
anderen, die der Major in seinem Testament bedacht hat“, erinnerte er den ungehobelten
Kanadier.
    Donuts Gesicht war vor Zorn rot angelaufen. Er war aufgestanden und lief unruhig in dem
Zimmer auf und ab. Sein schöner Plan, das alles hier rasch zu Geld zu machen, war durch
diesen Bürokraten in Gefahr geraten!
„Wer, zum Teufel,ist dieser Sir Dingsda?“, knurrte er wütend. Hainsworth wies auf das
zusammengerollte, scheinbar schlafende rote Fellknäuel auf dem Sofa neben sich.
     
„Dieser Wischmop? Der blöde Kater soll das alles hier erben?“, brüllte Donut erneut los.
    „Dieser –
äh – Wischmop, wie Sie ihn nennen, hat einen lückenlosen Stammbaum. Und ja,
Major Fowleys Testament ist rechtskräftig, solange Sie Ihren Stammbaum nicht lückenlos
vorweisen können“, wies der Notar den Tobenden zurecht, sammelte seine Papiere ein und
erhob sich vom Sofa. Stanley Donut schnaubte vor Wut. Am liebsten hätte er den Kater
gepackt und ihn am Kragen aus dem geöffneten Fenster befördert. Hainsworth ahnte wohl
diese Gedanken.
„Wagen Sie es ja nicht, dem Tier etwas anzutun. Dann werde ich persönlich Anzeige gegen
Sie erstatten“, sagte er mit einer leisen Drohung in der Stimme.
Stanley Donut stürmte
daraufhin aus dem Raum und wutentbrannt die
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