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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny
Autoren: Holly Peterson
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schob mich weg.
    »Nicht jetzt, Dylan.« Phillip studierte die vergrößerten Löcher und fuhr mit der Nagelschere darin herum. »Ich hab hier ein Mordsproblem.«
    »Phillip, ich hab dir doch gesagt, du ruinierst bloß...«
    »Lass... mich... tun... was... ich... tun... muss... um... pünktlich... zu... meinem... Meeting... zu... kommen - und das Geld für meine Familie ranzuschaffen!«
    »Mom sagt, sie weiß nicht mehr, wie man Brüche multipliziert.«
    »Dylan, musst du ausgerechnet jetzt fragen? Das hättest du doch alles schon gestern machen sollen, oder?« Phillip war sichtlich um einen freundlichen Ton bemüht, doch was herauskam, klang hoch und gepresst. Als ihm einfiel, was gestern passiert war, beruhigte er sich ein wenig. Er setzte sich in seinen Schreibtischsessel, um auf gleicher Augenhöhe mit seinem Sohn zu sein. »Dylan. Ich weiß, du hast gestern beim Basketballspiel eine schlimme Erfahrung gemacht und...«
    »Hab ich nicht.«
    Phillip schaute mich hilfesuchend an; er war gestern Abend so spät heimgekommen, dass er nicht mehr mit Dylan hatte reden können. »Dann hast du, äh, also keine schlechte Erfahrung gemacht?«
    »Nö.«
    »Also gut, Dylan. Dann vergessen wir jetzt mal das Spiel und reden über Mathe...«
    »Bloß dass du’s weißt: Ich will nie wieder über dieses Spiel reden. Weil, es ist total egal. Aber meine Hausaufgaben, die sind wichtig, und die sind zu schwer.« Dylan verschränkte trotzig die Arme und starrte mit feuchten Augen zu Boden.
    »Verstehe.« Phillip bemühte sich zumindest. »Deshalb will ich ja auch mit dir über Mathe reden. Wieso hast du deine Hausaufgaben nicht schon gestern gemacht? Weil du sauer wegen dem Spiel warst?«
    »Ich hab’s dir doch gesagt! Ich war nicht sauer! Das Spiel ist so was von egal! Hier geht’s darum, dass ich deine Hilfe bei den Mathehausaufgaben brauche. Alexanders Dad macht immer Mathe mit ihm, und er holt ihn jeden Tag mit seinem Tandem von der Schule ab.«
    »Alexanders Daddy ist ja auch Musiker, und Alexander wohnt in einer Müllkippe.«
    »Phillip, bitte ! Auszeit! Komm, ich muss mit dir reden.« Ich packte meinen Mann bei der Hand, zerrte ihn ins Ankleidezimmer und schloss die Tür hinter uns.
    Er zwinkerte mir zu. Ich verschränkte die Arme. Er legte seine großen Hände wie Saugnäpfe auf meine Pobacken und zog mich zu sich heran. Dann begann er, an meinem Hals zu knabbern.
    »Du riechst so gut. So sauber. Ich liebe dein Shampoo«, flüsterte er.
    Aber damit konnte er mir jetzt nicht kommen. »Du solltest dich heute Morgen mal selbst hören.«
    »Entschuldigung. Es ist dieses Meeting mit den Klienten. Macht mich ganz nervös. Und jetzt hast du mich auch noch scharf gemacht.«
    Ich schlug seine Hand weg. »Du kannst Chinesen nicht als verdammte kleine Schlitzaugen bezeichnen, wenn die Kinder in der Nähe sind. Du weißt genau, wie sehr mich das stört, und wenn sie das je wiederholen sollten...«
    »Du hast ja recht.«
    »Und wenn Alexander in einer kleinen Wohnung lebt, dann musst du das nicht dazu benutzen, seinen Vater runterzumachen, der zufälligerweise ein Weltklassegeiger ist. Was glaubst du eigentlich, was du damit für eine Botschaft vermittelst?«
    »Tut mir leid. Das war wirklich unangebracht.«
    »Was geht eigentlich in dir vor? Du machst mich wahnsinnig!«
    Er versuchte, den Reißverschluss meiner Bluse zu öffnen. »Und du machst mich wahnsinnig.« Er kitzelte mich an den Rippen.
    Gracie schlug mit der Hand an die Tür. »Mami!«
    »Lass das.« Ich musste gegen meinen Willen lachen. »Das geht jetzt nicht. Außerdem hab ich schon drei Kinder, ich kann kein viertes gebrauchen. Es sind nur ein paar Manschettenknopflöcher, okay? Könntest du dich eventuell wieder in den Griff kriegen?«
    »Ich liebe dich. Bitte verzeih. Du hast ja so recht. Aber diese Hemden kosten mich ein Vermögen, und man möchte doch meinen...«
    »Bitte.«
    »Na gut. Fangen wir von vorne an.« Er machte die Tür auf und ließ mir galant den Vortritt. Dann klemmte er sich Gracie wie ein Bündel Holz unter den Arm und trug sie in die Küche zurück.
    Dylan stand noch immer im Arbeitszimmer und starrte böse aus dem Fenster. Phillip setzte sich abermals in seinen Schreibtischsessel und wandte sich seinem Sohn zu. »Dylan, ich weiß, die Hausaufgaben sind nicht leicht, aber du solltest mir schon ein bisschen vorher Bescheid geben und mich nicht in der Früh damit überfallen, wenn du weißt, dass ich in die Kanzlei muss.«
    »Du warst ja gestern nicht da,
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