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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr
Autoren: Lee Goldberg
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Methode«, antwortete er.
    Geschickt schlug er ein Ei nach dem anderen am Pfannenrand auf und ließ den Inhalt in die Pfanne laufen, wo das Eiweiß rund um jeden Dotter einen perfekten Kreis bildete. Ich übertreibe nicht – es war wirklich perfekt kreisrund.
    »Wie haben Sie denn das gelernt?«
    »Mit viel Übung«, sagte Monk. »Der Trick steckt im Handgelenk.«
    »Könnten Sie mir das beibringen?«, wollte Julie wissen.
    »Ich glaube nicht, dass wir genug Eier im Haus haben«, gab er zurück.
    »Wie viele sind denn nötig?«
    »Eintausend.«
    Julie und ich sahen ihn an. »Sie wissen die genaue Zahl?«
    »Es waren eigentlich neunhundertdreiundneunzig«, sagte er. »Aber ich habe sieben zusätzlich aufgeschlagen, damit es eine glatte Zahl ergibt.«
    »Natürlich«, meinte ich. »Das macht Sinn.«
    »Kannst du heute noch ein paar Eier kaufen?«, fragte Julie.
    »Ich werde keine tausend Eier kaufen«, gab ich zurück. »Du musst es halt mit zwei Eiern zum Frühstück lernen.«
    »Das kann Jahre dauern«, beklagte sie sich.
    »Dann hast du jetzt ja ein Ziel vor Augen«, sagte ich.
    Monk toastete außerdem ein paar Scheiben Brot, die er halbierte und auf separaten Tellern servierte, zusammen mit Orangen, die komplett geschält und in exakt gleiche Stücke geschnitten waren.
    Das Frühstück war so perfekt, dass es schon synthetisch und auf eine sonderbare Weise unappetitlich aussah, als sei alles aus Kunststoff.
    Julie empfand das offenbar nicht so, da sie alles aß und gerade noch zeitig fertig war, als sie zur Schule abgeholt wurde. Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und lief aus dem Haus.
    Monk räumte den Tisch ab, ich spülte. Als wir fertig waren, hatten wir nichts zu tun. Es gab keinen Mord zu klären, kein Verbrechen zu lösen.
    »Und was steht für heute auf dem Plan?«, fragte ich.
    »Ich kehre in mein Haus zurück und werde sauber machen«, sagte Monk. »Sehr lange.«
    »Sie waren tagelang nicht dort. Was gibt es da sauber zu machen?«
    »Jeden Zentimeter. Das gesamte Gebäude war in eine Plane gepackt und voller Gift gepumpt worden. Es ist eine Todesfalle. Wir werden auf Händen und Knien alles schrubben müssen.«
    »Sie ja, wir nicht«, sagte ich. »Ich arbeite als Ihre Assistentin, nicht als Ihr Dienstmädchen. Ich werde Sie dabei beaufsichtigen.«
    »Was soll das bedeuten?«
    »Ich werde auf der Couch sitzen und ein Magazin lesen und Sie bei der Arbeit beobachten«, erklärte ich ihm. »Wenn Sie eine Stelle übersehen, werde ich Sie darauf hinweisen.«
    Dann nahm ich meine Handtasche und meine Autoschlüssel, während Monk seine Koffer holte und mir nach draußen zum Wagen folgte. Mrs Throphamner war im Garten und pflegte bereits ihre Rosen. Mir fiel ein, dass ich ihr noch Geld schuldete.
    »Guten Morgen, Mrs Throphamner«, sagte ich. »Ihre Blumen sehen heute wieder reizend aus.«
    »Danke, meine Liebe«, erwiderte sie.
    Wenigstens war sie nicht wütend auf mich.
    »Oh«, sagte Monk. »Das hätte ich fast vergessen.«
    »Ich auch.« Ich griff in meine Geldbörse, doch bevor ich meine Nachbarin bezahlen konnte, bog Stottlemeyer in die Auffahrt zu meinem Haus ein und stieg aus seinem Wagen aus.
    Monk stellte seine Koffer ab, und gemeinsam gingen wir dem Captain entgegen, um ihn zu begrüßen.
    »Monk, Natalie«, sagte Stottlemeyer. »Ein wunderschöner Tag, nicht wahr?«
    »Das kann man wohl so sagen.« Es erstaunte mich, dass er so etwas immer noch zu schätzen wusste, wenn man daran dachte, wie viel Gewalt und Tod jeden Tag auf ihn warteten. »Brauchen Sie schon wieder Mr Monks Hilfe?«
    »Nein. Ich bin auf dem Weg ins Büro, und ich dachte, ich lasse Sie die gute Neuigkeit wissen, dass wir Breen haben.«
    »Wir hatten Breen schon gestern«, sagte Monk.
    »Gestern hatten wir Katzenhaare«, korrigierte Stottlemeyer ihn. »Heute haben wir einen Fingerabdruck. Die Leute von der Spurensicherung haben seinen Abdruck in einem Feuerwehrhandschuh gefunden. Aus der Sache mit den Katzenhaaren hätte er sich vielleicht noch irgendwie herauswinden können, aber jetzt braucht er darauf nicht mehr zu hoffen. Sie haben es wieder mal geschafft, Monk. Wie immer.«
    »Sie auch, Captain«, erwiderte er. »Übrigens … Sie könnten mir einen Gefallen tun.«
    »Soll ich meine Schuhe neu schnüren? Meinen Gürtel anders schnallen? Ein neues Kennzeichen für meinen Wagen beantragen, damit es nur noch aus geraden Ziffern besteht?«
    »Ja, das wäre großartig. Wenn Sie schon dabei sind, könnten Sie dann auch Mrs
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