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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr
Autoren: Lee Goldberg
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haben. Immerhin hatte ich genauso reagiert.
    »Da bin ich einer Meinung mit dem Captain. Ich glaube nicht, dass ein Hund wirklich einen solchen Baum entwurzeln könnte«, sagte Disher. »Nicht einmal, wenn er so groß ist wie Marmaduke.«
    »Aber natürlich könnte er das«, erklärte Monk.
    »Das ist nicht das Problem, das ich damit habe«, meinte Stottlemeyer.
    »Aber Bäume von dieser Größe haben sehr tiefe Wurzeln«, beharrte Disher. »Ein Auto könnte dagegenrasen, und der Baum würde nicht einmal wackeln.«
    »Marmaduke ist voller überschüssiger Energie«, sagte Monk. »Autos sind das nicht.«
    »Würden Sie beide damit aufhören«, fauchte Stottlemeyer.
    »Ich weiß nicht, ob Ihnen der Ernst der Lage wirklich klar ist, Monk. Heute Morgen bin ich vom Chief zusammengestaucht worden wegen des Vorfalls von gestern Abend. Nächste Woche muss ich vor einem Ausschuss mein Handeln erklären, und diese Leute könnten mich degradieren.«
    »Das werden sie nicht machen, wenn Sie erst einmal Lucas Breen festgenommen haben«, gab Monk zurück.
    »Sie meinen, nachdem ich ihn mit diesem Comic konfrontiert habe und er ein Geständnis abgelegt hat?«
    »Im Wesentlichen ja. Das hier bringt Breen unwiderruflich mit allen drei Morden in Verbindung.«
    »Ehrlich gesagt, Monk, mir ist nicht ganz klar, worauf sie hinauswollen«, gestand der Captain ein.
    Also erklärte uns Monk, wie ihm beim Lesen dieses Comics die Erkenntnis gekommen war und welchen Plan er entwickelt hatte. Ich musste insgeheim lächeln und mich wundern, wie Monks Verstand funktionierte. Aber ich wusste, er hatte recht. Es war unsere einzige Hoffnung, Lucas Breen zu überführen.
    Stottlemeyer schwieg eine Zeit lang und dachte über das nach, was Monk ihm geschildert hatte. »Wenn ich noch einmal gegen Breen vorgehe und scheitere, wird man mir die Dienstmarke abnehmen. Ich muss wissen, dass Sie hiermit absolut richtig liegen.«
    »Das tue ich«, sagte Monk.
    Der Captain schürzte die Lippen und nickte: »Okay, dann wollen wir mal.«
    Er stand auf und zog seinen Mantel an.
    »Und ich?«, fragte Disher. »Was soll ich tun?«
    »Sie bleiben hier, Randy, und sorgen dafür, dass die von Monk vorgeschlagenen Tests an dem Obdachlosen und seiner Habe durchgeführt werden«, antwortete Stottlemeyer.
    »Das könnte ich doch telefonisch erledigen«, meinte Disher. »Ich möchte Sie unterstützen, Captain.«
    »Ich weiß, dass Sie das möchten. Aber wenn das danebengeht und ich meine Karriere an den Nagel hängen kann, dann will ich nicht, dass Sie mit mir untergehen. Ich setze nur eine Dienstmarke aufs Spiel, indem ich auf Monk und Marmaduke vertraue – und zwar meine.«
    Disher nickte. Stottlemeyer drückte seine Schulter, dann verließen wir das Büro.
    »Marmaduke ist schon ein großer Hund«, murmelte der Captain.
    »Der größte«, fügte Monk an.

22. Mr Monk und die Muschelsuppe
     
    Die Fahrt mit dem Aufzug nach oben in Lucas Breens Büro im dreißigsten Stockwerk verlief ohne Monk viel schneller. Stottlemeyer hatte die Arme vor der Brust verschränkt und tippte nervös mit einem Fuß auf den Boden. Ich trug die Überraschung für Breen in meiner halb geöffneten Tasche, während ich einer grässlichen Instrumentalversion von Kylie Minogues »Can't Get You Out of My Head« lauschen musste, die mir wirklich nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte. Die nervtötende Fahrstuhlmusik verfolgte mich noch, als wir längst den Empfangsbereich zum Büro erreicht hatten.
    Die hübsche Asiatin begrüßte uns mit etwas, was einem Lächeln so nahekam, wie nur gerade nötig. Sie trug ein Headset, das sie mit der Telefonanlage des Büros verband. Mehrere Flachbildschirme, die in den Schreibtisch eingelassen waren, zeigten die Ansichten der Überwachungskameras im Foyer, in der Tiefgarage und in anderen Bereichen des Gebäudes. Auf einem der Monitore entdeckte ich Monk, der an einem Tisch der Boudin Bakery im Foyer saß. Die Sitzfläche des Stuhls hatte er mit Servietten abgedeckt.
    »Wie unser Wachmann im Parterre Ihnen bereits gesagt hat«, erklärte die Empfangsdame, »ist Mr Breen sehr beschäftigt und bittet Sie, ein anderes Mal wiederzukommen.«
    Sie schlug den Kalender auf und ließ ihren spitzen, rot lackierten Fingernagel über die Seite gleiten. »Ich glaube, nächstes Jahr im März dürfte er für Sie Zeit haben, vorausgesetzt Sie sind dann noch immer in Ihrer gegenwärtigen Position bei der Polizei tätig.«
    Stottlemeyer zwang sich zu einem unsicheren Lächeln.
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