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Mr Monk besucht Hawaii

Mr Monk besucht Hawaii

Titel: Mr Monk besucht Hawaii
Autoren: Lee Goldberg
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Schinken, Melonen und Ananas vollzupacken.
    »Sie müssen nicht alles auf einmal nehmen«, meinte ich zu ihm, als er an den Tisch kam. »Sie können so oft Nachschlag holen, wie Sie wollen.«
    »Cool«, erwiderte er.
    Er stellte den Teller ab und ging zurück zum Büfett. Ein paar Minuten später brachte er einen zweiten Teller mit, auf dem sich diesmal Omeletts, Pfannkuchen, geräucherter Fisch, Bagels und Crepes türmten.
    »Sind Sie sich sicher, dass Sie genug zu essen haben?«, wollte ich wissen.
    »Ich habe einen sehr rasanten Stoffwechsel.«
    »Wenn Sie das alles essen, können Sie anschließend den Winterschlaf beginnen.«
    Monk biss von jedem Teil einmal ab, dann widmete er sich dem nächsten. Dabei störte es ihn nicht, dass sich der eine Geschmack mit dem anderen mischte, schließlich spülte er ja alles mit insgesamt vier Tassen Kona-Kaffee hinunter. Er war nicht nur vom Dioxynl high, sondern er pumpte sich auch noch ordentlich mit Koffein voll.
    Ich war so fasziniert, dieses Spektakel mitzuverfolgen, dass ich fast mein eigenes, bescheidenes Frühstück aus Pfannkuchen, Ananas und Joghurt vergaß.
    Wir hatten gegessen und wollten uns gerade zur Lobby begeben, als Lieutenant Kealoha sich unserem Tisch näherte.
    »Ich hatte gehofft, Sie vor Ihrer Abreise noch zu erwischen«, sagte er.
    »Ich will nicht unhöflich wirken«, erwiderte ich. »Aber haben wir uns nicht schon zweimal verabschiedet?«
    »Ich wollte Ihnen die gute Nachricht persönlich überbringen. Wir haben gestern Abend die Werkstatt durchsucht. Der Truck, der Sie gerammt hatte, stand dort, und der Mann mit dem Ziegenbärtchen war ebenfalls da. Außerdem fanden wir Kokain im Wert von einigen Millionen Dollar.«
    »Ja, super!«, rief Monk, sprang auf und tanzte um den Tisch herum. »That's the way, a-ha, a-ha, I like it, a-ha, a-ha!«
    Kealoha sah ihm verdutzt beim Tanzen zu. »Hinter der Werkstatt haben wir zudem noch ein Marihuanafeld entdeckt. Insgesamt ist das der größte Drogenfund in der Geschichte von Kauai. Es wird bereits gemunkelt, dass ich zum Captain befördert werden soll.«
    »Ja, alle fünfe!« Monk hielt seine Hand hoch, Kealoha klatschte sie ab. »Das haben Sie verdient. Mann!«
    »Wenn ich den Mord an Martin Kamakele aufkläre, machen sie mich vielleicht noch zum Chief.«
    »Ich wünschte, ich könnte Ihnen da helfen, Bruda, aber der Monk weiß nicht, wer den Mann ermordet hat. Was möchten Sie vom Büfett haben?«
    »Nichts, danke.«
    »Ich hole noch was, und Sie können von meinem Teller essen. Wird kein Mensch merken.«
    »Nein, ist schon okay«, beharrte der Lieutenant.
    »Sie werden Ihre Meinung ändern, wenn Sie den Fraß sehen.« Monk sprang wieder auf und lief zum Büfett, wo er Speck auf den Teller packte.
    Kealoha sah mich an. »Hat er was genommen?«
    Ich nickte nur.
    »Guten Flug«, wünschte er und ging weg.
     
     
    Die Details des Rückflugs möchte ich Ihnen ersparen und halte mich deshalb kurz – zumal auch ich keinen Spaß daran habe, diese Erinnerungen zu wecken. Das Entsetzen begann, als wir in der Schlange vor der Sicherheitsüberprüfung standen und Monk plötzlich Speck und Gebäck aus seinen Taschen zog. Von da an wurde es nur noch schlimmer und für mich immer peinlicher. Sagen wir es so: Hawaiian Airlines würde sich nicht freuen, Monk noch einmal an Bord begrüßen zu dürfen.
    Nach fünf Stunden Flug mit Monk war ich froh, wieder zu Hause zu sein. Julie liebte das Red-Dirt-Shirt, auch wenn meine Mom es fast so abscheulich fand wie zuvor Monk.
    Meine Mutter hatte von dem Vorfall bei Candaces Hochzeit gehört. Anscheinend war die Neuigkeit in der gesamten High Society von Monterrey und San Francisco längst Tagesgespräch gewesen. Meine Freundin tat mir schrecklich leid.
    »Wann wirst du lernen, dass du Mr Monk nicht auf eine Hochzeit mitnehmen kannst?«, warf meine Mutter mir vor.
    »Wäre es dir lieber, wenn Candace einen verheirateten Mann geheiratet hätte?«
    »Ich bin davon überzeugt, dass die Situation sich von selbst viel ruhiger und würdevoller aufgelöst hätte, als es letztlich geschah.«
    »Mit anderen Worten: Es wäre für Candace genauso schlimm, wenn nicht sogar noch schlimmer gekommen, aber wenigstens hätte niemand darüber reden können, richtig?«
    »Vielleicht werden ihre Eltern nie von der Safari zurückkehren«, sagte meine Mutter.
    Julie veranstaltete am Abend eine Modenschau für mich und führte mir alles vor, was Mom ihr während meiner Abwesenheit gekauft hatte. Als sie
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