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Mr Monk besucht Hawaii

Mr Monk besucht Hawaii

Titel: Mr Monk besucht Hawaii
Autoren: Lee Goldberg
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Brandblase an seiner Hand.«
    »Das sind absurde Spekulationen«, rief Swift. »Sie können nichts davon beweisen.«
    »Das muss ich auch nicht, weil Sie mir das bereits abgenommen haben«, sagte Monk. »Weil Sie nicht mit den Toten reden können, gibt es nur eine Erklärung für das, was Sie mir und Lieutenant Kealoha über den Mord sagen konnten: Sie selbst haben den Mord begangen. Die Polizei auf Kauai wird in Ihrem Bungalow die technischen Geräte finden, mit denen Sie die anderen Räume des Hotels abgehört haben. Tests mit Helen Grubers Hörgeräten werden ergeben, dass es empfing, was an Ihren Bungalow gesendet wurde. Das dürfte genügen, um die Geschworenen zu überzeugen.«
    »Die werden Ihnen das niemals glauben!«
    »Machen Sie Witze?«, warf Stottlemeyer ein. »Es gibt Leute, die Ihnen geglaubt haben, Sie könnten mit den Toten reden, und die hatten weitaus weniger Beweise in der Hand. Ich mache mir da keine Sorgen, aber Sie sollten das vielleicht. Sehen Sie sich doch nur mal um.«
    Swift ließ seinen Blick durch den Saal schweifen und sah in den Gesichtern der Menschen Wut und Enttäuschung. Swifts entsetzter Gesichtsausdruck zeigte, dass Stottlemeyer völlig recht hatte.
    Lieutenant Disher trat vor und griff nach seinen Handschellen. »Dylan Swift, ich verhafte Sie wegen Mordes an Helen Gruber und Martin Kamakele.«
     
     
    Die Produzenten von Swifts Sendung wussten, dass sie ihren Job verloren hatten, und verkauften nur Minuten nach dessen Verhaftung die Aufnahmen an die Medien. Gut eine Stunde später konnte man von San Francisco bis Bangladesch und von Walla Walla bis zu den Galapagosinseln mit ansehen, wie Swift vor laufender Kamera demontiert worden war.
    Stottlemeyer war darüber gar nicht begeistert, was auch für die Staatsanwaltschaft galt. Es würde schwierig sein, Geschworene zu finden, die nicht voreingenommen waren.
    Lance Vaughan wurde aus der Haft entlassen, und das Letzte, was ich über ihn und Roxanne Shaw hörte, war die Meldung, dass sie die Rechte an ihrer Story an einen Verlag verkauft hätten und eine Filmversion bereits in Arbeit sei. Das Paar verklagte das Kauai Police Department wegen unrechtmäßiger Verhaftung, Verleumdung und anderer Vergehen, aber der Prozess läuft noch – und das wird wohl für die nächsten Jahre so bleiben. Lieutenant Kealoha wurde als Folge dieses Skandals leider nicht befördert.
    Das alles war Monk und mir egal. Er hatte den Fall gelöst und das erreicht, was er wollte. Die Ordnung war wiederhergestellt, und nur darauf kam es ihm an.
    Aber jetzt bin ich etwas zu überstürzt gewesen.
    Unmittelbar nach Swifts Verhaftung nagte etwas an mir.
    Wir verließen das Haus durch den Hintereingang des Hotels, ehe die Journalisten eintrafen, und ging zu meinem Wagen, den ich ein paar Blocks weiter im Parkhaus abgestellt hatte.
    »Ich habe Ihnen die Geschichte von Nachtinacht tatsächlich geglaubt«, sagte ich unterwegs zu Monk.
    »Wenn ich in ihren Ohren nicht überzeugend geklungen hätte, wäre Swift mir nicht auf den Leim gegangen. Ich wusste, dass er jedes Wort mithört.«
    »Trotzdem glaube ich Ihnen die Geschichte immer noch.«
    »Obwohl sie eine Lüge ist?«
    »Ich glaube nicht, dass sie eine Lüge ist«, gab ich zurück. »Sie haben das mit zu viel Gefühl erzählt, und so ein guter Schauspieler sind Sie nicht.«
    Monk schwieg lange Zeit. »Es war nicht Trudy, die eine Decke namens Nachtinacht hatte. Es war meine Mutter.«
    »Und Sie haben sie ihr ins Grab gelegt, richtig?«
    »Ja«, sagte Monk. »Aber erst, nachdem ich sie gereinigt hatte.«
    Typisch Monk.
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