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Mr Monk besucht Hawaii

Mr Monk besucht Hawaii

Titel: Mr Monk besucht Hawaii
Autoren: Lee Goldberg
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die Vandalismus, Diebstahl oder einem Unfall zum Opfer fielen, haben eines gemeinsam: Sie waren kurz zuvor auf die Insel gebracht worden.«
    Monk lehnte sich zurück und lächelte. Es war dieses Lächeln, das ich immer dann zu sehen bekam, wenn sich die Dinge zusammenfügten und die Ordnung wiederhergestellt wurde – wenn er im Supermarkt die Milchkartons nach ihrem Haltbarkeitsdatum sortiert oder einen Mord aufgeklärt hatte.
    Kealoha und ich gingen um den Wagen herum und warfen einen Blick ins Innere. Die Rückseite des Beifahrersitzes war aufgeschnitten, und unter der Schaumstoffpolsterung konnten wir sehen, dass der Sitz mit kleinen Päckchen vollgepackt war, in denen sich weißes Pulver befand.
    Selbst mir war klar, dass es sich dabei nicht um Puderzucker handelte.
    »Ich schätze mal, dass es sich hierbei um Drogen handelt«, sagte Monk. »Wenn Sie es überprüfen, werden Sie vermutlich feststellen, dass die Zahl der Diebstähle und Unfälle immer dann deutlich ansteigt, nachdem Neuwagen vom Festland herübergebracht und auf die Autovermietungen verteilt worden sind.«
    »Woher wussten Sie, dass in den Wagen Kokain geschmuggelt wird?«
    »Ich wusste es erst, als ich sah, dass der Sitz mit dem Fleck aus Brians Wagen auf einmal in unseren gestohlenen Wagen eingebaut worden war. Da fiel mir etwas ein, was Sie gesagt hatten: Dass alles per Schiff auf die Insel gebracht werden muss. Ich dachte mir, das müsste dann auch für illegale Waren gelten.«
    »Dann schmuggeln sie also Kokain in den Autositzen auf die Insel«, überlegte Kealoha. »Bei den Vermietungen sitzen Leute, die mit ihnen gemeinsame Sache machen und die ihnen sagen, wann neue Wagen auf die Insel kommen. Sobald sie vermietet werden, demoliert oder stiehlt man sie – oder man verwickelt sie in einen Unfall, um an die Drogen in den Sitzen zu gelangen.«
    »In unserem gestohlenen Wagen befanden sich die Sitze aus Brians Wagen. Da die Sitze alle gleich aussehen, können sie sie komplett austauschen«, fuhr Monk fort. »Aus Brians Sitzen hatte man die Drogen herausgeholt, also wurden sie beim nächsten Wagen eingesetzt, der gerade mit Sitzen voller Drogen eingetroffen war.«
    »Aber warum brechen sie nicht einfach die Wagen auf, solange sie auf dem Parkplatz stehen?«, wunderte ich mich. »Warum warten sie, bis die Wagen vermietet sind?«
    »Um nicht auf frischer Tat ertappt zu werden und um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen«, erklärte Monk. »Die Plätze werden ständig überwacht, und es ist rund um die Uhr jemand dort. Abgesehen davon würde es schnell auffallen, wenn immer nur die neuesten Wagen aufgebrochen würden. Bei scheinbar zufälligen Unfällen und Diebstählen hingegen ist nicht anzunehmen, dass die Vermietungen oder die Polizei darauf aufmerksam werden und einen Zusammenhang herstellen.«
    »Stimmt«, pflichtete Kealoha ihm bei. »Und es gibt eine Werkstatt in Kapaa, die für fast alle Vermietungen die Reparaturen erledigt.«
    Ich erinnerte mich an den Angestellten in der Filiale im Grand Kiahuna Poipu, der uns genau das gesagt hatte. Jetzt ergab das alles einen Sinn.
    Monk gab Kealoha das Messer zurück. »Ich habe den Verdacht, dass ihr Hauptgeschäft nicht die Autoreparaturen sind.«
    »Ich möchte wissen, wie viele Jahre das schon so geht«, meinte der Lieutenant. »Den Laden lasse ich noch heute Abend hochgehen. Wollen Sie mitkommen?«
    Monk sah mich an. »Ich glaube nicht. Das ist unser letzter Abend auf Hawaii, und ich finde nicht, dass die Sprengung eines Drogenrings der passende Rahmen dafür ist.«
    Ich lächelte ihn an. »Danke.«
    Er machte eine beiläufige Geste.
    »Sie werden mir fehlen, Mr Monk. Sie sind ein verdammt guter Detektiv«, sagte Kealoha. »Wieso arbeiten Sie eigentlich nicht mehr beim SFPD?«
    »Kreative Differenzen«, warf ich vielsagend ein.
    »Sie sollten sich hier niederlassen«, schlug er vor. »Ich würde Sie sofort einstellen.«
    »Wirklich?«, fragte ich.
    »Mit ihm kann ich auf die Hälfte meiner Leute verzichten. Wir würden ein Vermögen an Personalkosten sparen, ganz zu schweigen davon, dass unsere Aufklärungsquote steigen würde.«
    Monk zuckte, als würde ihm eine Gänsehaut über den ganzen Leib laufen. »So verlockend das Angebot auch sein mag, ich muss es leider ablehnen.«
    »Entschuldigen Sie uns einen Moment«, sagte ich zu Kealoha und zog Monk hinter mir her, bis wir außer Hörweite waren. »Sie sollten sich das besser noch einmal überlegen, Mr Monk. Er bietet Ihnen Ihren Traumjob
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