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Mr. Fire und ich (Band 8)

Mr. Fire und ich (Band 8)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 8)
Autoren: Lucy Jones
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zurück, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. „Ihr kennt euch ja noch nicht seit Jahrzehnten. Es ist normal, dass er dir nicht alles sagt!“
    „Okay, aber er schmettert alle meine Fragen ab und schaltet auf stur.“
    „Er ist eben verschlossen … Es ist doch normal bei einer bekannten Persönlichkeit, dass sie sich schützen will, glaubst du nicht?“
    „Vielleicht hast du recht“, murmle ich, immer unsicherer.
    „Vertrauen ist in jeder Beziehung grundlegend. Es ist spät und ich bin hundemüde. Du solltest dich auch schlafen legen“, sagt Hugo freundlich und steht auf. „Gute Nacht, Julia!“
    „Gute Nacht, Hugo. Und … danke.“
    Lächelnd verlässt er den Raum.
    Ich werfe den Pizzakarton weg und wische mit einem Schwamm über die Arbeitsfläche. Die Müdigkeit steckt mir in den Knochen, aber das Gespräch mit Hugo beschäftigt mich immer noch. Merkwürdigerweise gehen mir seine Fragen zu Agathe nicht aus dem Kopf. Kann ich ihr wirklich vertrauen? Aber das ist doch unsinnig: Warum hätte sie mich auf Clothilde und Daniel aufmerksam machen wollen? Mit welchem Ziel? Sie hatte ein recht unterkühltes Verhältnis zu Daniel im Hinblick auf Jérémie, aber … Nein wirklich, das alles ergibt keinen Sinn.
    Bevor ich in mein neues Bett schlüpfe, rufe ich ein letztes Mal meine Mails ab. Ich bin verblüfft über die neueste Nachricht, die auf meinem Bildschirm erscheint.
    ----
    Von: Daniel Wietermann
    An: Julia Belmont
    Betreff: Sei brav, du schöner ungeschliffener Diamant
     
    Guten Abend Julia,
    wenn du diese Mail bekommst, wird es in Paris schon spät sein. Vielleicht sitzt du sogar ganz bequem in deinem neuen Bett, wenn du sie liest.
    Warum bist du so schnell abgereist? Glaubst du, die allein seligmachende Wahrheit für dich gepachtet zu haben, Julia? Ich habe dir geschrieben, dass du dich nicht vom Schein trügen lassen darfst. Dafür habe ich meine Gründe. Ich bitte dich, mir zu vertrauen.
    Trotz unserer Meinungsverschiedenheit lege ich Wert darauf, dass du weißt, dass ich es kaum erwarten kann, dein Stöhnen und Seufzen zu hören. Ich verspreche dir, dass du unser nächstes Tête-à-Tête genießen wirst. Aber bis dahin … erwarte ich ein mustergültiges Betragen von Ihnen, Mademoiselle Belmont.
    D.
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    Empörung. Wut. Ich bin empört und vor allem wütend, dass Daniel unsere Trennung mit einer derartigen Leichtfertigkeit betrachtet. Seit ich das Restaurant verlassen habe, versuche ich, ein Erlebnis zu verarbeiten, über das er sich offenbar keinerlei Gedanken gemacht hat. Hat er auch nur eine Sekunde lang in Betracht gezogen, dass ich unserer Beziehung ein Ende setzen könnte, nachdem ich ihn mit Clothilde im Restaurant gesehen habe? Offensichtlich nicht. Was ist mit meinem Unverständnis? Meinem Kummer? Einfach nur eine „Meinungsverschiedenheit“ in seinen Augen.
    „Ein mustergültiges Betragen“? Wofür hält er mich, wenn er mir unterstellt, ich könnte nicht brav sein?
    Daniel weiß genau, dass er der Einzige ist, mit dem ich bereit bin, alle meine Hemmungen abzulegen. Der Einzige, mit dem ich jedes Schamgefühl vergessen kann, um in unbekannte Welten der Wollust einzutauchen. Daniel ist der Mann, durch den ich meine eigene Sinnlichkeit entdeckt habe. Ich habe noch so viel von ihm zu lernen! Ich habe eine unglaubliche Sehnsucht nach ihm. Wie gerne würde ich jetzt seine Lippen auf meinem Körper fühlen, nur um die Glut in meinem Bauch zu mildern. Ich wünschte, er wäre hier, um das Fieber zu lindern, das mich jedes Mal überkommt, wenn ich an ihn denke.
    Es missfällt mir sehr, dass er daran zweifelt!
    ----
    Von: Julia Belmont
    An: Daniel Wietermann
    Betreff: Re: Sei brav, du schöner ungeschliffener Diamant
     
    Guten Abend Daniel,
    ich bin gut in Paris angekommen. Ich kann nicht verstehen, dass du mich fragst, warum ich abgereist bin. Ist das nicht offensichtlich? Du sagst, dass du gute Gründe für dein Verhalten hast. Die würde ich gerne kennen! Es geht nicht um Wahrheit oder Schein, Daniel, es geht um das, was ich gesehen habe.
    Unsere „Meinungsverschiedenheit“, wie du es nennst, kann nur in aller Offenheit geregelt werden.
    Du fehlst mir, Daniel. Ich darf wohl annehmen, dass du weißt, dass du mir bei unserem nächsten Treffen nichts vorzuwerfen haben wirst.
    Julia
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    Ich schalte den Computer aus, ohne mir die Zeit zu nehmen, meine Mail noch einmal durchzulesen. Ich will sie einfach nur abschicken. Die Müdigkeit übermannt mich, es ist höchste Zeit, schlafen
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