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Mr. Fire und ich (Band 8)

Mr. Fire und ich (Band 8)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 8)
Autoren: Lucy Jones
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fragend an.
    „Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen soll … Tut mir leid“, sagt Daniel, als hätte er meine Gedanken erraten.
    „Mir was sagen?“, frage ich, immer verwirrter.
    „Hugo und ich, wir haben zusammen in Harvard studiert“, erklärt Daniel, ohne mich anzusehen.
    Und die Eigentümerin der Wohnung ist die Cousine von Ray, dem Chauffeur der Familie Wietermann. Es gibt keine Zufälle …
    „Ich habe mir erlaubt, Daniel anzurufen, um ihm mitzuteilen, dass du angekommen bist“, sagt Hugo zu mir.
    So hat Daniel also immer ein Auge auf mich. Die beiden haben mich schön an der Nase herumgeführt!
    „Ich habe mir Vorwürfe gemacht, dass ich dich so schnell habe entwischen lassen, junge Frau …“, sagt Daniel und weicht dabei meinem Blick aus.
    „Warum hast du mir nichts gesagt? Ich stehe da wie eine Idiotin!“
    „Überhaupt nicht, Julia. Ich hätte dir wirklich Bescheid geben sollen, dass ich nach Paris komme.“
    Wenn er diesen ganzen weiten Weg zurückgelegt hat, obwohl Clothilde in New York ist, bedeute ich ihm vielleicht doch etwas?
    Wie immer, wenn wir im selben Raum sind, überkommt mich eine unbändige Lust, mich an ihn zu schmiegen. Ich suche seinen Blick … Er weicht mir aus. Aber immer wenn ich woanders hinschaue, fühle ich, dass seine Augen auf mich gerichtet sind. Ich kann darauf wetten: Jedes Mal, wenn ich zu ihm hinsehe, dreht er den Kopf weg. Hugo plaudert munter drauflos.
    „Daniel hat mir gesagt, dass deine Freundin nicht mehr mit dir zusammenwohnen würde und dass Rays Cousine einen weiteren Mieter sucht. Da du nicht zurückgekommen bist, habe ich es mir hier ein bisschen gemütlich gemacht“, erklärt er mit einem Blick auf die Wände, an denen er mehrere Poster aufgehängt hat.
    Ich hatte nicht darauf geachtet. Es sind mehrere Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Paris. Sie sind sehr hübsch und geschmackvoll angeordnet. Die Zusammenstellung ist wirklich sehr harmonisch.
    „Das hast du schön gemacht“, versichere ich ihm.
    Die Dekoration ist mir im Moment völlig egal. Daniel, bitte, sieh mich an!
    „Ich habe Art-Déco-Möbel, die hervorragend hierherpassen würden. Ich habe Fotos davon. Möchtest du sie sehen?“, fährt er fort.
    „Ja … Natürlich, wenn du willst …“, erwidere ich geistesabwesend.
    Ich habe nur Augen für Daniel. Während Hugo in seinem Zimmer verschwindet, setze ich mich Daniel gegenüber. Er schenkt mir ein etwas längeres Lächeln. Hugo kommt zurück, viel zu schnell für meinen Geschmack. Er stellt einen Laptop auf den Tisch und ich tue so, als würde ich mich dafür interessieren. Mir gelingt es aber immer weniger, mich auf die Bilder zu konzentrieren, die an meinen Augen vorbeiziehen. Unter dem Tisch fühle ich, wie Daniels Fuß mein Bein hinaufwandert. Sein Gesicht bleibt undurchdringlich, aber in seinen Augen liegt ein verspieltes Funkeln, das ich gut kenne. Ich verspüre eine ungeheure Lust, seine Wange zu streicheln, ihn zu küssen …
    Er hat mir so wahnsinnig gefehlt, obwohl es doch nur zwei Tage waren!
    Die Vorstellung, wir könnten uns trennen, war schrecklich. Viel schlimmer, als nicht zu wissen, wo er ist. In den langen Wochen des Wartens in Sterenn Park hatte ich nie an unserer Liebe gezweifelt.
    „Ich muss euch beide verlassen. Ich habe einen wichtigen Termin. Bis später!“, erklärt Hugo plötzlich.
    „Bis später“, antworten wir beide, ein bisschen zu hastig.
    Sobald die Tür ins Schloss fällt, werfen wir uns einander in die Arme. Endlich! Ich schmiege mich lange an ihn. Auf keinen Fall möchte ich den Zauber dieses Moments brechen, obwohl ich erst vor wenigen Stunden Sarahs Mail gelesen habe … Ich fühle mich so, als hätte ich Daniel nie mit einer anderen im Restaurant gesehen, als hätte ich nicht den Artikel über das Liebesleben meines Geliebten gelesen, als wäre … Aber das sind alles klare Tatsachen. Ich muss mir Gewissheit verschaffen.
    „Daniel … Ich habe Fragen an dich.“
    „Das weiß ich, Julia. Und ich weiß, dass ich sie nicht alle beantworten kann.“
    Ich zucke zusammen.
    Daniel hat also kein Vertrauen zu mir?
    Daniel scheint meine Gedanken zu erraten:
    „Wenn ich könnte, würde ich dir alles sagen, da kannst du dir sicher sein. Aber es geht nicht um mich.“
    „Clothilde …“
    „Ist eine alte Geschichte“, beendet Daniel meinen Satz.
    „Wart ihr wirklich verlobt?“
    „Ja“, bestätigt mir Daniel.
    Ich senke den Blick. Ich wusste es ja. Das ist keine Überraschung. Aber es aus seinem Mund zu
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