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Mr. Fire und ich (Band 2)

Mr. Fire und ich (Band 2)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 2)
Autoren: Lucy Jones
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Enthusiasmus Ihrerseits erwartet! Hat man Ihnen denn nicht beigebracht, dass es unhöflich ist, nicht zu antworten?]
[Sie haben mir doch keine Frage gestellt, oder?]
[Hören Sie auf damit. Sie hätten mir mitteilen können, dass Sie den Umschlag erhalten haben. Das gehört sich einfach.]
    Ist das alles, was er mir zu sagen hat? Will er mich nur zurechtweisen? Mir gute Manieren beibringen?
    Ich bevorzuge es, nicht zurückzuschreiben.
    Ich habe genug Zeit, mich zu duschen, mich anzuziehen und in die Eingangshalle hinunterzufahren, bevor ich eine weitere SMS erhalte.
[Haben Sie alles für Ihre Abreise morgen vorbereitet?]
    Soll ich Daniel Wietermanns Selbstsicherheit durch meinen Zweifel trüben?
    [Ich denke darüber nach.]
    Diesmal ist er derjenige, der nicht antwortet.
    Ist er wütend? Will er nicht mehr, dass ich komme?
    Er hat es wieder einmal geschafft, die Situation zu seinen Gunsten auszunutzen, während sich mir der Magen umdreht. Ich beginne, mit den Armen in der Luft herumzufuchteln, und kann nicht mehr ruhig stehen. Ständig werfe ich einen Blick auf mein Handy und haue auf die Tasten, als ob er mir dann schneller antworten würde. Daniel hält mich hin.
Aber jetzt kann ich Tom von meinen Sorgen erzählen und fühle mich gleich erleichtert. Mein Verhalten amüsiert und betrübt ihn zugleich. Beep! Ich fahre hoch. Das muss er sein. Endlich.
    [Immer noch so frech, Fräulein Belmont. Haben Sie etwa Gefallen an der anschließenden Bestrafung gefunden?]
    Er lässt mich mit meiner Angst davor, dass er es sich anders überlegen könnte, alleine, bürdet mir eine unerträgliche Wartezeit auf, droht mir damit, mich zu verlassen, nur um mich anschließend wieder zu erobern, damit ich mich unterwerfe und alles akzeptiere. Daniel war wieder einmal Herr der Lage. Und ich habe mich unterworfen, war mit allem einverstanden und glücklich, dass er zurückgekommen ist.
    Eine Drehung und Mr. Fire übernimmt wieder die Führung!
    [Wenn Sie derjenige sind, der mich bestraft …]
[Wer, wenn nicht ich? Nur ich habe das Recht, meine Hände über Ihren Körper wandern zu lassen.]
[Ihre Hände fehlen mir. Ich spüre sie immer noch auf mir. Schon alleine der Gedanke daran erregt mich.]
[Es liegt nur an Ihnen, Julia, ob meine Hände Sie erneut berühren oder nicht.]
    „Julia! You’re as red as a beetroot! Go there, in the back office, you’ll be more comfortable“
, sagt Tom zu mir und lächelt mich an.
    Es stimmt, im Büro habe ich meine Ruhe.
    [Daniel, Sie bringen mich dazu, sonderbare Dinge zu sagen und zu fühlen.]
[Julia, ich habe Lust, Ihnen diese sonderbaren Gefühle zu verschaffen …]
[Das wäre wunderbar …]
[Und ich will hören, wie Sie diese sonderbaren Dinge sagen …]
[Es ist schrecklich, wie ich jedes Mal fieberhaft auf eine SMS von Ihnen warte und wie ich zittere, wenn mein Handy läutet.]
[Ich stelle mir vor, wie ungeduldig Sie sind, wie Sie Ihr Handy in Ihren schwitzenden Händen halten und bei jeder Nachricht feuchter werden. Und diese Vorstellung erregt mich. Mein Penis ist so steif vor Lust, dass es schmerzt.]
[Alleine Ihre SMS lösen ungeahnte Gefühle in mir aus. Mein ganzer Körper glüht und in meinem Bauch fliegen tausend Schmetterlinge umher …]
[Ich will Sie, Julia]
    Ich will Sie.
Ich lese diesen Satz laut vor. Und ich höre:
Ich liebe Sie
. Höre ich nur, was ich hören will? Ist es lediglich das Prisma meiner Lust, das aus einem
„Ich will Sie“
ein
„Ich liebe Sie“
macht? Ist das nur meine Interpretation?
Ich will Sie.
Ist das seine Art,
„Ich liebe Sie“
zu sagen? Schlussendlich kann man es auf verschiedene Art und Weise sagen. Als Jean Gabin zu Michèle Morgan sagte:
„Du hast wunderschöne Augen, weißt du das eigentlich“
, hat er nicht anderes gesagt als:
„Ich liebe Sie“
. Als sie geantwortet hat:
„Küssen Sie mich“
, hat sie gemeint:
„Ich Sie auch“
.
    Während ich mir mit meiner Antwort Zeit lasse, erhalte ich eine neue SMS von Daniel:
[Entschuldigen Sie, Julia, ich muss Sie jetzt leider verlassen.]
Dieser Satz trifft mich wie ein Schlag ins Gesicht. Dieses
„verlassen“
klingt so ungerecht, brutal und unerträglich. Doch ich bin mir sicher, dass er mich dadurch nicht im Geringsten verletzen möchte, ich glaube sogar, dass wir einander noch länger schreiben würden, wenn Daniels Zeit es erlauben würde. Und ich verfluche diesen Störenfried, egal ob Mensch oder Maschine, der unserer Konversation ein jähes Ende bereitet.
Können wir unsere Herzen nicht durch etwas
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