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Mr. Fire und ich (Band 2)

Mr. Fire und ich (Band 2)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 2)
Autoren: Lucy Jones
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wissen, wie der Hase läuft und wie man die Männer manipuliert. Doch genau so eine Frau braucht Daniel Wietermann …
    Dennoch habe ich manchmal das Gefühl, ihm nicht egal zu sein, und ich kann auch keine Falschheit in diesem Mann erkennen – er erscheint mir ehrlich und direkt. Gepeinigt (und peinigend), kalt, distanziert, autoritär, keinen Widerspruch und keinen Widerstand duldend, aber unbescholten.
    Ich würde mir wünschen, dass er mir Zärtlichkeiten zuflüstert, dass er über seine Gefühle für mich spricht, wenn er welche hat. Stolz? Rührseligkeit? Nein, ich will einfach nur Gewissheit, ich will geliebt werden und ich will, dass er es mir sagt. Wenn er möchte, dass ich zu ihm komme, warum fragt er mich nicht direkt, mit zärtlichen Worten?
    In unseren intimsten Momenten war er sehr redselig, aber niemals hat er mir sein Herz ausgeschüttet. Ja, er hat mir Anweisungen gegeben, meine Fähigkeiten kommentiert, seine Lüste beschrieben und die Leidenschaft charakterisiert. „Vögeln“, „nehmen“, ja, aber niemals „Liebe machen“. Fühlt er sich nur sexuell zu mir hingezogen?
    Daniel ist ein Mann der Tat, nicht der großen Worte. Er bevorzugt es, zu handeln und nicht stundenlang zu reden. Mag sein. Er befiehlt, er kontrolliert, er lässt zu, denn er hat die Macht dazu. Und dabei macht er keinen Unterschied zwischen Beruflichem und Privatem – er trifft die Entscheidungen und er übt seine Macht auch auf mich aus.
    In dieses Flugzeug zu steigen, würde bedeuten, dass ich mich auf eine unbekannte, rastlose Reise begebe. In dieses Flugzeug einzusteigen, würde auch bedeuten, dass ich meine Zustimmung gebe und mich seinen Regeln beuge.
    Will ich das wirklich? Bin ich dazu bereit?
    Was denkst du, Sarah? Hilf mir.
    Küsschen,
    Julia
    P. S.: Entgegen all unserer Hypothesen: Camille ist Daniels Vater …
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    Zurück an der Rezeption meint Tom, dass er mich bereits seit heute Morgen merkwürdig findet.
„Everything’s fine, Julia?“

Ich denke, es ist an der Zeit, ihm alles zu erzählen. Die Unterstützung meines Freundes und die Meinung eines Mannes können jetzt nur von Vorteil für mich sein.
„Do you have any plans for tonight?“

„No …“

„You take me out for dinner?“

„Of course!“

„I’ll tell you everything …“
    Nach der Arbeit lädt mich Tom in ein kleines, bescheidenes Restaurant ein, in dem es die besten Hamburger der Stadt gibt. Ich erzähle ihm alles (außer einige intime Details). Er hört mir aufmerksam zu, ohne mich auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen. Schließlich sagt er ruhig:
„Julia, thank you for trusting me, for your deepest friendship. I hold you, and I don’t want to see you sad. I hate predators, men of power. But I see that you’re addicted to this guy. I have no advice. You are the only one who can decide to see him again or not. Please, don’t accept anything that you don’t desire deep in your heart. Take care of you. Whatever happens, whatever you make, I’ll be there for you if you need me.
1
    Durch Toms tröstliche Anwesenheit und durch die Wärme dieser Freundschaft beruhigt sich das Gewitter in meinem Kopf ein wenig. Morgen muss ich eine Entscheidung treffen.

    1  – Danke für dein Vertrauen und deine ehrliche Freundschaft, Julia. Ich mag dich sehr und ich möchte nicht, dass du traurig bist. Ich hasse mächtige Männer, die glauben, sich alles erlauben zu können. Aber ich sehe auch, dass du sehr angetan von diesem Typen bist. Leider kann ich dir keinen Rat geben. Nur du alleine entscheidest, ob du ihn wiedersehen möchtest oder nicht. Aber was immer auch passiert, tu nichts, was du nicht aus tiefstem Herzen willst. Pass auf dich auf. Was immer auch passiert und was immer du auch tust, ich werde für dich da sein, wenn du mich brauchst.

2. Die, die davon träumte, vernascht zu werden
    Dienstag, 24. Juli. Ein schriller Ton, den ich zuerst für meinen Wecker halte, reißt mich aus meinem morgendlichen und wohltuenden Halbschlaf. Mit halb geschlossenen Augen greife ich träge nach meinem Handy, das auf dem Fußboden neben meinem Bett liegt. Eine ungelesene SMS. Auf dem Bildschirm leuchtet Daniels Name auf. Sofort bin ich hellwach. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und ich habe das befremdende Gefühl, als hätte es zuvor nie geschlagen. Bildschirm entsperren, Nachricht auswählen, lesen.
    [Haben Sie den Briefumschlag gefunden? D. W.]
[Ja.]
[Ihre Antwort ist sehr kurz, junges Fräulein. Ich hätte mir ein wenig mehr
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