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Mount Maroon

Mount Maroon

Titel: Mount Maroon
Autoren: Ethan Bayce
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eine oder andere Mason hatte das Rätsel so gestellt, dass Bartlett es lösen konnte. John Bartlett betrachtete die Zahlenreihe. Der Knackpunkt war sicherlich das große C. Hier musste er ansetzen.
    - „Eine 12 und ein großes C, eine 12 … und ein großes C? Ein großes C …? Wofür steht ein C?”
    Bartlett setzte das Glas an die Lippen. In dem Moment als er trinken wollte, wusste er es. Etwas Alkohol spritzte über die Theke. Eine Frau sah herüber.
    - „Natürlich!”, Bartlett grinste breit. „Captain! Der Spieler mit der 12 ist der Team Captain.”
    Bartlett hatte mit Mason über Football gesprochen, und über Baseball … und über Basketball. Niemals über Eishockey, das interessierte sie beide nicht sonderlich. Der Brief enthielt, wie Bartlett schon herausbekommen hatte, Hinweise auf Football und Baseball. Fehlte noch Basketball. Bartlett überlegte nur kurz, eher um der Sache noch etwas Respekt entgegenzubringen, denn beim Basketball favorisierten Mason und er sogar das gleiche Team, die Chicago Bulls. Und der Captain der Bulls trug die 12, Kirk Hinrich. Jetzt war alles klar. Bartlett kannte die Rückennummern der Spieler, Mason auch, und Mason wusste, dass Bartlett sie kannte. Eilig schrieb Bartlett die Namen neben die Zahlen: Miller, Robertson, Gorden, Noah, Tyrus, Hinrich. Nahm man nun die Anfangsbuchstaben und ergänzte sie durch die Vokale, ergab sich daraus das Wort „Morgenthau“, ein jüdischer Name. Bartlett wusste, dass ein ehemaliger amerikanischer Finanzminister so hieß, der nach dem zweiten Weltkrieg irgendwas mit Deutschland vorhatte. Was genau, wusste er nicht, aber das konnte hiermit eigentlich auch nichts zu tun haben. Bartlett holte sein Netbook hervor, ging online und gab die Begriffe Pittsburgh und Morgenthau ein. Die Suche war schnell beendet und zwei Tage später stand er nicht ohne Stolz vor der ermittelten Adresse in der Innenstadt von Pittsburgh.
    Langsam ging er die Marmortreppe des ehrwürdigen Bankhauses hinauf und öffnete die schwere Türe mit der Bleikristallverglasung. Ein roter, deutlich abgenutzter Teppich führte durch die Eingangshalle in einen zweiten Raum, in dem die Zeit seit 100 Jahren stillzustehen schien. Eine dunkle, holzverkleidete Theke mit aufgesetzten Messinggittern, die sich nach oben hin in ihrer kunstvollen Verschnörkelung verloren, trennte den Besucher vom hinteren Teil des Raumes. Durch die Stäbe hindurch konnte Bartlett einige massive Schreibtische sehen. Die meisten waren blank poliert, aber an einem saß ein hagerer, junger Mann. Wie auch der Schalterraum war das Zimmer ansonsten menschenleer. Der schmächtige Bankangestellte trat an den Schalter, winkte Bartlett heran. Bartlett kam gleich zur Sache.
    - „Mein Name ist John Bartlett, ich möchte zu meinem Schließfach.”
    - „Sagen Sie mir bitte Ihre Nummer!”
    - „102”
    Die Miene des Bankangestellten erhellte sich augenblicklich.
    - „Mr. Bartlett, es ist mir eine Ehre. Wenn Sie bitte zu dieser Tür da links gehen. Ich werde Sie von innen aufschließen. Mr. Morgenthau erwartet Sie bereits.”
    Bartlett durchquerte den Raum und wartete. Die Tür schwenkte zurück und dahinter kam neben dem Männlein ein ebenfalls sehr schlanker, hoch gewachsener, allerdings nicht mehr ganz so junger Mann zum Vorschein. Er schüttelte Bartlett kräftig die Hand.
    - „Mr. Bartlett, ich freue mich, Sie endlich kennen zu lernen. Haben Sie Ihren Schlüssel bei sich?”
    Bartlett zeigte ihm den Schlüssel aus dem Umschlag. Danach gingen die drei Männer über eine schmale gewundene Treppe ins Untergeschoss. Eine Stahltür wurde geöffnet. Man betrat ein Labyrinth aus Gängen. Die Wände waren mit Schließfächern übersäht. Entgegen aller Erwartung befand sich die Nummer 102 nicht am Anfang, sondern in einer der hinteren Reihen. Bartlett war es egal, er wollte endlich wissen, was man für ihn aufbewahrt hatte. Er steckte den Schlüssel in das Schloss und öffnete das Fach.
    - „Ist es nicht faszinierend, Mr. Bartlett? Das Schließfach lässt sich öffnen, als wäre es erst gestern verschlossen worden, dabei wurde es, und darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort, seit 1973 nicht mehr geöffnet.” Der Bankier lächelte feierlich: „Sie können sich mit dem Kasten an einen der Tische setzen. Lassen Sie sich ruhig Zeit, wir werden da drüben auf Sie warten.”
    Bartlett kippte den Inhalt der Lade vor sich auf den Tisch. Es handelte sich dabei um ein auf seinen Namen eröffnetes Sparbuch mit einem Guthaben von
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