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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss
Autoren: A Moss
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getroffenen Abmachung ein .«
    »Und dann ?« , fragte Faye und sah Joe an. »Wir müssen das doch irgendwie stoppen können !«
    »Sie wollen auf jeden Fall etwas von gleichem Wert « , antwortete Joe. »Das müssen wir ihnen geben, billiger kommen wir wohl nicht davon .«
    Finn sah seinen Vater an. »Dad ?«
    Faye bemerkte den Blick zwischen Vater und Sohn. Trauer lag darin. Und Verständnis.
    »Ich werde es tun « , sagte Joe. »Ich werde mich Annwn opfern .«
    Finns Hand schloss sich fester um die von Faye. »Das darfst du nicht « , rief er. »Dad, das ist nicht … «
    »Es ist der einzige Weg « , rief Joe zurück. »Ein ewiges Leben, das freiwillig hingegeben wird. Ich muss es tun, Finn. Oder alles, wofür wir gekämpft haben, ist verloren … genau wie diese Stadt. Rasch, hilf mir! Wir müssen es tun, bevor es zu spät ist .«
    »Aber es gibt keinen Spiegel « , widersprach Finn. »Der ist zerstört. Es gibt nichts, womit sich das Ritual durchführen lässt .«
    Faye hob den Kopf, blickte zur Decke, sah die wogende Schwärze sich ausbreiten und stellte sich vor, sie würde die ganze Welt begraben. Sie waren verloren. Ohne Spiegel, mit dem sich das Ritual vollführen ließ, würde Annwn die Bewohner Winter Mills verschlingen und für alle Zeit den Schrecken der Unterwelt anheimfallen lassen.
    Etwas glitzerte auf dem Dunkel, ein winziges Licht. Es war kurz da und tanzte dann weiter durch den Saal. Faye blinzelte und sah immer mehr von diesen kleinen, an Sterne erinnernden Lichtern.
    »Die Diskokugel !« , rief sie. Sie hing noch immer über ihnen, drehte sich und warf kleine Lichtpunkte in alle Ecken der Halle.
    Liz blickte verwirrt auf. »Was ?«
    »Die Diskokugel! Die können wir verwenden !«
    »Was redet ihr da ?« , fragte Lucas.
    Jimmy wies hektisch zur Decke. »Faye hat recht! Schau sie dir an! Das sind alles Spiegel! Die Kugel besteht aus vielen kleinen Spiegeln !«
    Alle sahen zur kreisenden Kugel hoch. »Oh mein Gott « , sagte Liz. »Du hast recht! Können wir sie einsetzen ?«
    »Dazu müssten wir die Symbole auf sie übertragen « , erwiderte Finn. »Können wir sie runterlassen ?«
    »Ich weiß, wo der Hebel ist !« , sagte Liz, entzog sich Jimmys Umarmung und rannte zu einer Wand.
    »Pass auf !« , rief Faye ihr nach.
    Liz schrie auf, als eine schwarze Gestalt aus dem Rauch nach ihr griff und ihr mit geisterhaften Fingern über den Rücken fuhr, duckte sich dann aber weg, griff nach dem Hebel und legte ihn um.
    Die Diskokugel senkte sich, ehe die Schwärze sie völlig verhüllen konnte.
    »Schnell !« , rief Joe. »Uns läuft die Zeit weg! Und ich brauch was zum Schreiben !«
    Faye warf ihm den Lippenstift zu, mit dem sie den nun zerstörten Spiegel so schicksalhaft beschworen hatte.
    Joe setzte den Lippenstift an die Diskokugel. Über ihnen kreiste die Dunkelheit wie ein lebendiges Wesen. Die düsteren Gestalten waren inzwischen deutlicher zu sehen, krochen auf allen vieren aus dem Spiegelrahmen, krabbelten ruckartig an den Wänden entlang und sahen zu, wie sich das Spiel unter ihnen entfaltete.
    »Das reicht nicht !« , kreischte Mercy. »Versteht ihr denn nicht? Was Annwn will, was es fordert? Dafür reicht ein unsterbliches Leben nicht !«
    Joe drehte sich zu ihr um. »Wie wäre es dann mit zwei solchen Leben, Mercy ?«
    Sie trat einen Schritt zurück. »Nein. Nicht mit mir .«
    »Aber würde es funktionieren ?« , schrie Finn seine Mutter an. »Würde es mit zwei Leben klappen ?« Mercy schwieg, und Finn wandte sich an Joe. »Was wäre mit zweien ?« , wollte er wissen. »Das Leben zweier Unsterblicher, freiwillig aus Liebe hingegeben. Das müsste doch reichen ?«
    Er spürte Faye an seiner Hand zerren, zwang sich aber, sie nicht anzusehen. Finn hielt die ganze Zeit mit seinem Vater Augenkontakt und sah die Antwort in seinem Blick.
    Dann nickte er. »Ich werde mich opfern, Dad. Ich komme mit dir .«
    »Finn, nein !« , schrie Faye und packte ihn am Arm, damit er sich zu ihr umdrehte. »Das darfst du nicht !«
    Joe erwiderte sein Nicken mit trauriger Miene. Dann wandte er sich der Diskokugel zu und machte sich daran, das erste Symbol auf die Spiegelfläche zu zeichnen. Dazu sang er alte Worte, die die Spannung in der Halle sofort weiter ansteigen ließen.
    Finn drehte sich zu Faye und sah die Tränen in ihren Augen. Nichts hätte er lieber getan, als sie für immer in den Arm zu nehmen, doch ihnen beiden war keine gemeinsame Zeit beschieden. Wenn er sich nicht opferte, wären sie alle
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