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Morgendaemmerung der Liebe

Morgendaemmerung der Liebe

Titel: Morgendaemmerung der Liebe
Autoren: Penny Jordan
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kalten Augen wies er sie zurück.
    „Ich weiß nicht, was für ein Spiel du treibst, Jessica“, setzte er bitter an.
    „Warum sollte ich mit dir spielen?“
    „Warum?“ Ärger blitzte in seinen Augen auf. „Das fragst du noch? Vor sechs Jahren hast du auch behauptet, du würdest mich lieben, und dann bist du gegangen, weil dir deine Karriere wichtiger war. Seither hast du mich gemieden wie die Pest. Selbst heute hast du …“
    „Ich habe dich damals angelogen, Jake.“ Dieses Geständnis raubte ihr fast sämtlichen Mut. Sie brachte es nicht über sich, ihn anzusehen. „Ich habe dich immer geliebt, aber … Ich bin nur weggerannt, weil ich dachte, du würdest mich nicht lieben. Dass du mich nur heiraten wolltest, um … nun, wegen des Testaments deines Vaters.“
    „Du … was?“ Er setzte sich mit einem Ruck auf, zog sie mit sich und zitterte vor kaum gezügelter Wut. „Wie bist du nur auf diese verrückte Idee gekommen?!“, donnerte er.
    „Die Frage lautet nicht, wie ich darauf gekommen bin, sondern wer mir das eingeredet hat, Jake“, korrigierte Jessica. „Und die Antwort darauf lautet: Wanda.“
    Stockend berichtete sie ihm, was Wanda damals zu ihr gesagt hatte, und beschrieb dann, wie sie erst heute die Wahrheit erfahren hatte.
    „Warum, um alles auf der Welt, hast du damals nicht mit mir gesprochen? Wieso hast du Wanda mehr geglaubt als dem Mann, den du angeblich liebtest?“
    „Jake, ich war achtzehn, und extrem naiv dazu. Eigentlich habe ich nie wirklich glauben können, dass du mich liebst. Du warst so viel erfahrener, selbstbewusster als ich.“
    Sie verfolgte, wie der Ärger aus seiner Miene verschwand. Jake wurde bleich.
    „Ich sollte dir den Hals umdrehen“, meinte er schließlich. „Wenn ich mir überlege, wie viel Zeit wir verloren haben! All die Jahre nicht ein Wort zu sagen!“, sagte er mehr zu sich selbst. Dann stöhnte er auf. „Wir sollten versuchen nachzuholen, was wir versäumt haben.“ Und damit nahm er ihren Mund lustvoll in Besitz.
    Als er sich sanft von ihren Lippen löste, klang seine Stimme heiser. „Seit Jahren warte ich darauf, dass du deine Meinung vielleicht doch noch änderst. Dass du London leid wirst, deiner Karriere müde. Damals hatte ich Angst, dir nachzulaufen. Seit sechs Jahren trage ich meine Gefühle für dich mit mir herum, interessiere mich nicht für andere Frauen. Du hast es mir sogar unmöglich gemacht, mit einer anderen Frau zu schlafen. Und jetzt sagst du mir, das alles war völlig unnötig, nur ausgelöst durch die Lügen einer anderen.“
    „Jake, vielleicht war es gut so“, entgegnete Jessica leise. Sie wusste genau, wie er sich fühlte. „Ich war so unreif mit achtzehn. Wir wären nie gleichberechtigt gewesen. Und vielleicht hättest du mich bald sattgehabt.“
    „Willst du mir einreden, Wanda hätte uns einen Gefallen getan?“
    „Und was war mit Amanda?“, erinnerte sie ihn trocken. „Du schienst ziemlich entschlossen, sie zu heiraten.“
    „Du warst diejenige, die voreilige Schlüsse gezogen hat. Ich habe nur nicht widersprochen und mitgespielt. Um dich eifersüchtig zu machen.“
    „Aber Amanda selbst hat doch …“
    Jake lächelte verschmitzt. „Ihr Vater ging nicht gerade sparsam mit seinen Anspielungen um, dass er mich gern als Schwiegersohn sähe. Also beschloss ich, Amanda davon zu überzeugen, dass sie mich nicht heiraten will. Ich konnte ja nicht ahnen, dass sie ausgerechnet zu dir gerannt kommt, um Unterstützung zu suchen.“ Er verzog den Mund. „Wie konntest du glauben, es gäbe eine andere Frau, mit der ich mein Leben teilen will.“
    Er beugte den Kopf vor, um sie zu küssen, doch Jessica hielt ihn auf. „Das erklärt immer noch nicht, wie du mich in diese Heirat hineinmanövriert hast.“
    „Oh.“ Sein Lächeln wurde noch breiter. „Du warst doch überzeugt, dass ich Amanda heirate. Nun, ich habe das Ganze einfach nur einen Schritt weitergeführt. Da du so entschlossen warst, mich zu verheiraten, wollte ich mir wenigstens die Braut aussuchen. Ich muss zugeben, es hat mich überrascht, wie einfach es war, dich zum Mitspielen zu bewegen.“ Er schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. „Gestern Nacht meinte ich, den Grund erkannt zu haben. Als du sagtest, dass es niemanden sonst gegeben habe, vermutete ich, du brauchst mich nur für deine Leidenschaft.“
    Jetzt schüttelte Jessica den Kopf. „Du hast mir Angst gemacht, ich habe mich verletzlich und angreifbar gefühlt. Wie konnte ich solche Sehnsucht nach einem
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