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Mordspuren - Neue spektakulaere Kriminalfaelle - erzaehlt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt

Mordspuren - Neue spektakulaere Kriminalfaelle - erzaehlt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt

Titel: Mordspuren - Neue spektakulaere Kriminalfaelle - erzaehlt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt
Autoren: Mark Benecke
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Antons in den Krankenbetten lagen, zu einem Familienrat und war schnell darüber einig, dass der verstorbene und schon beerdigte Vater ein Vampir gewesen sei und seinen Sohn Anton bereits nachgeholt habe. Auch Anton sei also – davon waren alle überzeugt – bereits ein Vampir geworden. Jetzt drohe der ganzen Familie der Tod.
    Einstimmig wurde in dem Familienrat beschlossen, schleunigst das wirksamste Mittel gegen eine weitere Vampirisierung anzuwenden, nämlich die Enthauptung der zwei Leichen. Der zweitälteste Sohn Josef, der durch den Tod seines Bruders Anton das Oberhaupt der Familie geworden war und, wie bemerkt, sich bereits krank fühlte, wurde mit der Ausführung beauftragt.
    Zunächst wurde der Leiche des noch im Hause im Sarge liegenden Anton der Kopf vom Rumpfe getrennt und unten in den Sarg gelegt. Für die Vornahme der Durchtrennungsoperation war der Arbeitsmann Johann Dzigielski gewonnen. Er benutzte dazu einen scharfen Spaten. Der Sarg wurde sodann behutsam geschlossen.
    Die Beisetzung Antons sollte an der Seite seines bereits beerdigten Vaters auf dem Friedhof von Roslasin am 22. Februar erfolgen. Am Tage vorher brachten Josef von P., der Arbeitsmann Johann Dzigielski und ein anderer beherzter Arbeitsmann unter Mitnahme von Spaten und anderem Arbeitsgerät die Leiche Antons nach Roslasin. Dort suchte Josef v. P. den Totengräber auf und nahm ihm gegen Zusicherung einer Belohnung das Versprechen ab, das Grab Antons so nahe an das Grab des Vaters heranzurücken, dass man in der Nacht die Erdzwischenwand durchbrechen und den Sarg des Vaters freilegen könne, um durch Trennung des Kopfes von der Leiche die ganze Familie vor dem sicheren Tode durch den Vampir zu retten.
    Im Lauf des Tages aber kamen dem Totengräber Bedenken über seine Zusage und Mitwirkung bei dem Vorhaben, und er entdeckte die ganze Angelegenheit dem Ortspfarrer Block. Dieser untersagte dem Totengräber jede Beteiligung und trug ihm auf, das Grab für den Sohn in angemessener Entfernung von dem des Vaters auszuwerfen. Weiter ließ der Geistliche dem Josef von P. eine Warnung überbringen, das Vorhaben auszuführen, und untersagte zugleich den von Josef mitgebrachten Arbeitern das Betreten des Friedhofes. Um ganz sicherzugehen, beauftragte er weiter den Organisten und den Dorfnachtwächter, den Friedhof während der Nacht zu bewachen und die zu abergläubischen Zwecken beabsichtigte Grabschändung zu verhindern. Der Organist wachte bis ein Uhr nachts, bemerkte aber nichts Auffallendes. Was der Nachtwächter unternahm, war später nicht mit Sicherheit aufzuklären.
    Jedenfalls gelang dem Josef von P. und seinen Begleitern während der Nacht das Ausgraben des Sarges des Vaters und die Trennung des Kopfes vom Rumpf. Die Täter blieben jedoch nicht ungestört: Der nahe am Friedhof wohnende Dorfkrug-Wirt wurde in der Nacht durch heftiges, dumpfes Gepolter vom Friedhof her geweckt, sah dort auch einige Männer und rief ihnen zu, was sie da machten. Da keine Antwort erfolgte,ging er mutig auf den Friedhof und auf die Männer zu. Diese ergriffen die Flucht.
    Der Wirt fand das Grab des beerdigten Franz v. P. geöffnet, den Sarg bereits halb wieder zugeschüttet. Das Poltern, das er gehört, war durch das Aufschlagen der hart gefrorenen Erdschollen auf den Sarg verursacht worden. Eine bei der Arbeit gebrauchte Hacke lag neben dem Grabe. Als der Pfarrer am frühen Morgen die Nachricht von dem Vorfall erhielt, begab er sich sofort auf den Friedhof und ließ den Sarg wieder bloß legen und öffnen. Der Kopf der Leiche lag abgetrennt mit dem Gesicht nach unten im Fußende des Sarges. Der Sarg wurde wieder geschlossen und das Grab zugeworfen. Die beim Grabe gefundene Hacke nahm der Pfarrer an sich. Der Totengräber erkannte sie als eine der Hacken, die er am Tage vorher bei den Fremden gesehen hatte. Im Lauf des Tages fand auf dem Friedhof sodann die Beisetzung des Anton von P. statt. Der Pfarrer hielt am offenen Grabe den Leidtragenden und den herbeigeeilten Dorfbewohnern das Unsinnige und Gottlose des Vampirglaubens mit heftigen Worten vor und erstattete am folgenden Tage unter Beifügung der Hacke als Beweismittel Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen Josef von P. und seine Helfer.
    Johann Dzigielski gab zu, auch von der Leiche des Anton von P. – wie schon geschildert – den Kopf mittels eines Spatens abgetrennt zu haben. Die Staatsanwaltschaft erhob gegen Josef von Poblocki, Johann Dzigielski und den anderen Arbeiter Anklage aus
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