Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch
Autoren: John Sandford
Vom Netzwerk:
jemandem. Erscheint in der Arbeit, erledigt sie, geht wieder.«
    »Garner, G-A-R-N-E-R?«, fragte Shrake.
    Johnston nickte. »Ja. Caprice, wie das Auto.«
    »Ich geh raus zum Truck«, erklärte Shrake und verschwand.
    »Fleißig?«, erkundigte sich Lucas.
    »Macht seine Arbeit. Beklagt sich nicht darüber. Erledigt sie einfach.«
    »Was noch?«, erkundigte sich Lucas. »Wissen Sie, wo er wohnt? Der Kerl hinterlässt nicht allzu viele Spuren.«
    »Ich hab gehört, dass er irgendwo ein Zimmer in einem Haus hat, aber sicher bin ich nicht.«
    »Wo?«
    »Keine Ahnung. Ich wüsste auch nicht, wer Ihnen das sagen könnte – zu den Kollegen hat er keinen Kontakt.«
    »Haben Sie seine Privatnummer?«
    »Fragen Sie im Büro, aber wahrscheinlich kennen die sie auch nicht. Als er bei uns angefangen hat, ist er in einem Motel untergekommen. Er hatte keine Telefonnummer, nur die Moteladresse. Nach den ersten Lohnzahlungen ist er umgezogen, und ich habe ihn mehrfach gebeten, seine Daten in der Verwaltung auf den neuesten Stand zu bringen, glaube allerdings nicht, dass er das getan hat.«
    »Er hat keine engeren Freunde?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    Sie diskutierten eine Weile, ohne zu einem Ergebnis zu gelangen, dann kehrte Shrake zurück und sagte: »Der diensthabende Beamte im SKA hat sich mit Kalifornien in Verbindung gesetzt. Dort ist ein gültiger Führerschein für einen Caprice M. Garner registriert. In den Akten befindet sich ein Vermerk, dass die Polizei von Bakersfield über seinen Aufenthaltsort informiert werden soll.«
    »Worum es da wohl geht?«, überlegte Lucas.
    »Keine Ahnung. Der Kollege besorgt das Ausweisfoto. Wir kriegen es in zehn Minuten.«
    »Hey«, sagte Johnston. »Das erinnert mich an etwas. Ich weiß doch noch was über Cappy. Er hat eine Kreditkarte.«
    »Ach«, erwiderte Jenkins.
    »Ja. Ich war mal dabei, als er getankt und mit der Karte bezahlt hat.«
    »Wissen Sie, was für eine?«, fragte Lucas.
    »Ich glaube, eine Visa. Für die müsste eigentlich eine Postadresse existieren.«
    »Sehr gut«, sagte Lucas. »Sonst noch was?«
    Johnston kratzte sich am Kinn. »Kann ich jemanden anrufen? Ich kenne da jemanden, der möglicherweise mehr weiß als ich.«
    »Der kontaktiert dann aber nicht Cappy, oder?«
    »Nicht, wenn ich ihn bitte, es nicht zu tun. Er ist kein guter Freund von Cappy, arbeitet aber oft mit ihm zusammen.«
    »Machen Sie.«
    Johnston wählte die Nummer eines Roger Denton, beschrieb ihm die Lage und sagte: »Also nicht? Na ja, besser als gar nichts. Ruf mich an, wenn dir noch was einfällt.«
    Er legte auf und teilte Lucas mit: »Er meint, Cappy wohnt irgendwo in St. Paul Park, bei Cottage Grove. Aber beschwören würde er es nicht.«
    Sie bedankten sich bei Johnston. Lucas gab ihm eine Visitenkarte mit seiner Handynummer, wies ihn an, den Mund zu halten, und ging zurück zum Truck. Dort reichte er Shrake die Schlüssel. »Wenn du ihn zu Schrott fährst, kaufst du ihn mir ab.«
    Vom Beifahrersitz aus rief er den diensthabenden Beamten im SKA an, um sich die Bakersfielder Telefonnummer nennen zu lassen. Dort wurde er an einen Detective namens J. J. Ball verwiesen.
    »Sie haben einen Vermerk in der Führerscheinakte eines gewissen Caprice M. Garner, der sich Cappy nennt«, erklärte Lucas.
    »Ich nicht«, erwiderte Ball. »Keine Ahnung, wer das ist. Aber ich hör mich um, ob irgendjemand sonst ihn kennt.«
    Nachdem Lucas das Gespräch mit Ball beendet hatte, rief er Virgil an. »Gibt’s was Neues?«
    »Deine Frau hat einen Schwips. Ich spiele mit dem Gedanken, das schamlos auszunutzen.«
    »Das würdest du nicht überleben. Sie wird zum Tier, wenn sie einen sitzen hat.«
    »Tja, dann eben nicht. Pass mal lieber auf, wenn du nach Hause kommst«, riet ihm Virgil. »Sie ist ziemlich beschwingt.«
    »Wo soll’s hingehen?«, fragte Shrake Lucas.
    »Zu mir. Dort warten wir ab, ob sich irgendwas tut, zur Not bis morgen früh.«
    »Wenn’s dieser Cappy verletzt aus dem Krankenhaus rausgeschafft hat, kommt er heute Nacht nicht weit«, sagte Jenkins. »Bei dem Wetter …«
    Die Welt war weiß, auf den Straßen fuhren kaum Autos. Sie nahmen die I-35 North und quälten sich mit knapp fünfzig Stundenkilometern durch St. Paul, dann hinter einem Schneepflug her auf der I-94 nach Westen.
    Sie waren noch nicht lange unterwegs, als der Anruf aus Bakersfield kam. »Al James. Ich habe Ihre Nummer von J. J. Er sagt, Sie hätten sich nach Caprice Garner erkundigt.«
    »Das ist richtig. Wir vermuten,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher