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MordLust

Titel: MordLust
Autoren: John Sandford
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St. Paul gebracht und dort wegen des Verdachts der Mittäterschaft am Mord an Constance Bucher und Sugar-Rayette Peebles ohne Kaution festgehalten. Flowers sagte, sie hätte auf dem ganzen Weg hemmungslos geweint und versucht, die Schuld auf Jane Widdler zu schieben.
    Alle dachten darüber nach, und noch am selben Tag, an dem Anderson verhaftet worden war, gingen zwei Polizeibeamte und ein Labortechniker mit einem Durchsuchungsbefehl zu Widdlers Laden, und nachdem Jane Widdler mit ihrem Anwalt gesprochen hatte, nahmen sie mit sterilen Wattestäbchen Proben von ihrer Schleimhaut im Mund.
    DNA-Proben wurden außerdem von Anderson und von der Leiche von Leslie Widdler genommen und ans Labor geschickt. Gleichzeitig begannen fünf Spurensicherungstechniker vom SKA und von der Polizei von St. Paul den weißen Van, den Metallschuppen und die Hütte zu untersuchen.
    Grundstück, Hütte und Schuppen gehörten dem Lorna C. Widdler Trust. Lorna war Leslies Mutter, die vor vierzehn Jahren gestorben war. Leslie war der einzig noch lebende Treunehmer gewesen. Jane wurde nirgends erwähnt. Das Land um die Hütte herum, also das Maisfeld, gehörte einem Farmer in Dundas, der sagte, er hätte Leslie – »Großer, kräftiger Typ? Zieht sich an wie eine Schwuchtel?« – in zehn Jahren nur zweimal gesehen. Er sei in Begleitung einer Frau gewesen, sagte der Farmer, aber er war sich nicht sicher, ob es Jane Widdler oder Amity Anderson gewesen war. Die
Polizei zahlte dem Bauern 225 Dollar für die Schäden an seinem Maisfeld.
    Noch am gleichen Abend rief Smith Lucas an und sagte: »Wir haben unter dem Vordersitz des Vans ein Medikamentenfläschchen gefunden. Die Tabletten wurden Amity Anderson verschrieben.«
    »Das geht ja voran«, sagte Lucas.
    »Ja, und wir haben außerdem ein paar Haare gefunden, lange braune Haare. Sehen nicht nach Widdler aus, könnten aber sehr gut von Anderson stammen.«
    »Gibt’s auch was Neues zu Leslie?«
    »An der Rückseite des Beifahrersitzes ist so eine Verfärbung, könnte Blut sein. Hat einer der Techniker gesagt, deshalb müssen wir ein paar DNA-Tests machen lassen.«
    »Wenn es entweder von einem Hund ist oder wenn Leslie …«
    »Dann sind wir fein raus.«
     
    Der junge Lash bestätigte, dass das Reckless-Gemälde und die geschwungenen Stühle tatsächlich aus dem Haus von Mrs. Bucher stammten. Ein Gemälde wurde auf einer alten Inventarliste im Besitz der Familie Toms in Des Moines gefunden, und zwei Möbelstücke tauchten auf Quittungen in den Papieren von Donaldson auf.
    Die Polizei von St. Paul stellte beim Überprüfen der Telefonunterlagen fest, dass in der Nacht, in der Widdler sich umgebracht hatte, ein Anruf von Leslie Widdlers Handy an Anderson gegangen war.
    Die Quilts wurden von den jeweiligen Museen als echt verteidigt.
     
    Die Reporter kamen und gingen, ebenso die Anwälte. Am Tag nach Andersons Verhaftung plauderte Lucas gerade mit Del, als Smith vorbeikam. Smith hatte sich längere Zeit mit Anderson
und ihrem vom Gericht gestellten Anwalt unterhalten.
    Sie schoben ein paar Stühle in Lucas’ Büro zusammen, und Carol brachte Smith einen Kaffee. Smith seufzte. »Ich muss dir leider sagen, Lucas«, begann er, »dass ich es nicht für ganz ausgeschlossen halte, dass wir die falsche Frau verhaftet haben.«
    »Erzähl.«
    »Die Haare müssen eigentlich von Anderson stammen – oder eventuell von jemandem, den wir nicht kennen. Allerdings hab ich mir ihr Haar ganz genau angeschaut, und es sieht genauso aus. Ich meine völlig identisch – Farbe, Struktur, gespaltene Enden. Wir müssen zwar noch das Ergebnis der DNA-Analyse abwarten, aber es ist ihres.«
    »Was sagt sie dazu?«, fragte Lucas.
    »Sie sagt, dass sie nie in dem Van gesessen hätte«, antwortete Smith.
    »Hey, Mann, du hast sie dort erwischt«, sagte Del. »Was willst du noch mehr?«
    »Wir haben sie nach dem Anruf von Leslie gefragt, in der Nacht, als Leslie sich umgebracht hat. Wisst ihr, was sie sagt?«
    »Ist das schlecht für uns?«, fragte Lucas.
    Smith nickte. »Sie hat gesagt, Jane Widdler hätte sie angerufen, nicht Leslie. Jane hat ihr angeblich erzählt, sie hätte eine Panne mit dem Auto, und da Anderson nur wenige Blocks entfernt wohnte, hätte sie sie gebeten, sie abzuholen und nach Hause zu bringen. Das hat Anderson getan, sagt sie. Widdler hätte ihr dann erklärt, sie müsse dringend aufs Klo, also haben sie bei Anderson angehalten, und Widdler ist ins Bad gegangen. Dort hätte Widdler das
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